Vom Libero zur Doppelsechs

“Oh man, jetzt schieß doch mal!” Wer erwischt sich nicht selbst und vor allem natürlich seine Nebenleute mal bei einem Fußballspiel bei diesem Ausruf (vielleicht ist es ja auch nur ein RB-Phänomen, wo Schüsse von jenseits der Strafraumgrenze seit der Zorniger-Zeit auf dem Index zu stehen scheinen). Es ist dies Teil dessen, dass beim emotionalen Erleben eines Fußballspiels als Fan einer der beteiligten Mannschaften vor allem Individualaktionen wie Zweikämpfe, Dribblings oder eben Torschüsse im Mittelpunkt des Erlebens und Beurteilens stehen.

Es gibt aber jenseits dessen (und neben vielem anderen) auch die Ebene der Taktik, die sich wesentlich weniger intuitiv erschließt und erleben lässt und das Fußballspiel mit einer Komplexität auflädt, die schwer vermittelbar ist. Bzw. Fußballlehrer auf einer Ebene von Komplexität und Nerdigkeit arbeiten, die mit der Bewertung der Geschehnisse durch die Anhänger vom Ergebnis her nur schwerlich in Übereinstimmung zu bringen ist.

Seit ein paar Jahren finden sich allerdings immer mehr dem Fußball anhängende Menschen zusammen, die den theoretischen Unterbau des Spiels verstehen und ihn erklären bzw. erklärt haben wollen (vielleicht weil sie statt “Schieß doch!” auch mal “Klapp doch ab!” rufen wollten). In Deutschland nimmt da spielverlagerung.de sicherlich eine herausragende Stellung ein. Sowohl hinsichtlich der Reichweite als auch hinsichtlich der Erklärungstiefe.

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Beschädigte Werte

Das saß gestern. Die Meldung, dass Red Bull den hauseigenen TV-Sender Servus TV einstellen werde. Nicht nur weil er defizitär arbeitet und sich daran angesichts der Entwicklung des Fernsehmarkts nichts ändern wird. Sondern auch weil die Idee der Gründung eines Betriebsrats im Raum stand und dies auf Missfallen bei der Konzernleitung stieß.

Die Salzburger Nachrichten zitiert entsprechend Firmenchef Dietrich Mateschitz wie folgt: “Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Unbeeinflussbarkeit insbesondere durch politische Parteien, egal welcher Richtung, war von Anfang an ein tragender Pfeiler von Servus TV. Die Betriebsratsgründung hätte diese Werte insbesondere durch die Art und Weise ihres Zustandekommens – anonym, unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer – nachhaltig beschädigt.”

In der Mitteilung drückt sich etwas aus, was man über Red Bull eigentlich auch schon vorher wusste und was auch schon früher bei manchem Vorhaben und Verhandlungen mit öffentlichen Organen eine Rolle spielte. Dass es ein enormes Misstrauen gegen Institutionen und Rechtevertretungen aller Art gibt. Weil diese in ihrer Art des Arbeitens als störend, hinderlich und beschränkend empfunden werden.

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Presse 04.05.2016

Noch vier Tage bis zum vorletzten Spieltag und der Chance für RB Leipzig, den Bundesligaaufstieg klarzumachen. Weiterhin Optimismus an den Stellen, wo darüber geredet wird. Auch Ex-RBLer Daniel Frahn meint via BILD, dass das nicht mehr schief gehen werde und das sich so ein Aufstieg ganz famos anfühle.

Heute gingen dann auch die letzten Tickets für das Spiel, die aus in Karlsruhe nicht verkauften Karten resultieren, online über den Tisch. Was die Vereinswebsite ein wenig überforderte. Dass so ein Spiel ausverkauft und die Nachfrage groß ist, kann natürlich nicht überraschen.

Dominik Kaiser bereut in der Schwäbischen Post seinen Wechsel vor vier Jahren zu RB Leipzig in die Regionalliga nicht. Er habe inklusive der Aufstiege Erfahrungen gemacht, die er “nie vergessen” werde. Freiburg, Leipzig und Nürnberg stünden zurecht ganz oben in der Liga. Der Aufstieg ist jetzt das große Ziel.

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Was von Spieltag 32 bleibt

Von Formel 1 zu Schneckenrennen in nur ein paar Wochen. Der Aufstiegskampf war zwischenzeitlich eine echte Hatz. RB Leipzig mit 16 Siegen in 20 Spielen. Der 1.FC Nürnberg mit 18 Spielen ohne Niederlage. Zuletzt ging es dagegen tempomäßig steil bergab. Zwei Punkte aus drei Spielen für Leipzig, drei Punkte aus vier Spielen für Nürnberg.

Da versuchen zwei Mannschaften offenbar eindrucksvoll zu demonstrieren, dass es eine nicht unwesentliche, psychologische Dimension jenseits von Taktik, Kader und sportlicher Spieltagsvorbereitung gibt. Sag Hallo zum Wackelfuß im Aufstiegskampf.

65 bis 66 Punkte, so hatte Leipzigs Innenverteidiger Marvin Compper Mitte März vorgerechnet, würden diese Saison für den Direktaufstieg reichen. Und war dafür leicht belächelt worden, weil im aufgehitzten Hochgeschwindigkeitsrennen das Szenario denkbar schien, dass alle drei Topteams mit 70 Punkten plus x aus der Saison gehen würden. Am Ende hat Compper Recht behalten und man braucht aktuell tatsächlich nicht mehr als 66 Punkte, um sicher aufzusteigen.

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Presse 03.05.2016

Fünf Tage noch für RB Leipzig bis zum ersten Matchball-Spiel gegen den Karlsruher SC im Kampf um die Bundesliga. Klar, dass das jetzt bereits Schlagzeilen und Themensetzung bestimmt.

Dominik Kaiser will via LVZ natürlich am Sonntag den Aufstieg perfekt machen. Karsten Günther, Geschäftsführer des SC DHfK verweist darauf, dass seine Handballer genau ein Jahr vor dem Spiel von RB gegen KSC selbst in die Bundesliga aufgestiegen sind und will nun, dass die Fußball-Nachbarn nun nachziehen.

Ralf Rangnick hat sich das 3:0 von Karlsruhe gegen Sandhausen persönlich vor Ort angeschaut. Berichtet BILD.

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Presse 02.05.2016

Von gefühlter Niederlage zu gefühltem Sieg binnen nicht mal 24 Stunden. Diese wundersame Wandlung über Nacht erfuhr das 1:1 zwischen RB Leipzig und und Arminia Bielefeld vom Freitag. Nach Spielende war man davon ausgegangen, dass das Unentschieden den Aufstiegskampf noch spannender macht und Nürnberg bis auf zwei Punkte herankommen könnte. Die Nürnberger Niederlage am Samstag in Braunschweig führte dazu, dass Leipzig den Vorsprung auf Nürnberg durch den Punktgewinn sogar auf fünf Punkte ausbauen konnte.

Für den Aufstieg reicht RB Leipzig nun nur ein Sieg aus den letzten zwei Spielen. Was auch bedeutet, dass man im kommenden Heimspiel gegen Karlsruhe tatsächlich den ersten echten Aufstiegs-Matchball hat. Alternativ würden auch zwei Unentschieden aus den kommenden zwei Spielen reichen. Aufsteigen würde RB Leipzig zudem auch, wenn Nürnberg aus den letzten Spielen keine sechs Punkte holt.

Im Spiel gegen Bielefeld zeigte RB Leipzig gegen meist wohlorganisierte, abgeklärt verteidigende Gäste keine gute Partie. Vor allem offensiv brachte man nicht viel zustande. Marcel Sabitzer profitierte nach einer halben Stunde von einem individuellen Fehler der Bielefelder im eigenen Strafraum und erzielte die Führung. Brian Behrendt erzielte nach einem Missverständnis zwischen Peter Gulacsi und Atinc Nukan nach einer Stunde per Fernschuss den durchaus verdienten Ausgleich.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. Arminia Bielefeld 1:1

Spiel 5 der Endspielserie brachte für RB Leipzig die Partie gegen Arminia Bielefeld und die Chance, im Aufstiegskampf einen wichtigen Schritt zu machen. Am Ende stand ein durchaus nicht ungerechtes 1:1 gegen Gäste, die ihrem Ruf als gut organisierte, sehr stabile Mannschaft, die in dieser Saison bei keinem der Topclubs eine Niederlage kassierte, alle Ehre machte.

In die Partie gegangen war RB Leipzig wieder mit Marcel Halstenberg, der nach Gelbsperre hinten links Anthony Jung ersetzte. In der Innenverteidigung spielte Atinc Nukan für den gesperrten Willi Orban. Und auf der Sechs kam Rani Khedira für den ebenfalls gesperrten Stefan Ilsanker zum Einsatz. Nicht unüberraschend Eins-zu-Eins-Wechsel also auf den fraglichen Positionen. Und das gewohnte 4-2-3-1.

Bielefeld seinerseits hatte den angeschlagenen Florian Dick zu Hause gelassen. Dafür rückte Michael Görlitz hinten rechts in die Viererkette und Christoph Hemlein vorne rechts ins Team. Überraschend saß Torjäger Fabian Klos zu Beginn auf der Bank, weil ihm Coach Meier nach Rückenproblemen in den letzten Wochen eine Pause geben und Winterneuzugang Andreas Voglsammer mal in so einer Partie sehen wollte.

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Presse 29.04.2016

Heute Abend dann also der 31.Spieltag der zweiten Liga und das Spiel zwischen RB Leipzig und Arminia Bielefeld. Wichtiges Spiel im Aufstiegskampf und die Chance für RB, zumindest für eine Nacht sieben Punkte Vorsprung auf Nürnberg herauszuschießen und sich ein Aufstiegsendspiel gegen Karlsruhe nächste Woche zu erkämpfen. Oder vielleicht sogar schon morgen auf der Couch aufzusteigen, sollte Nürnberg in Braunschweig verlieren.

Auf Seiten von RB Leipzig müssen neben dem Langzeitverletzten Terrence Boyd auch die gesperrten Willi Orban und Stefan Ilsanker ersetzt werden. Atinc Nukan für Orban ist offenbar gesetzt. Für Ilsanker könnte Rani Khedira ins Team zurückkehren. Oder Dominik Kaiser spielt zentral neben Diego Demme und für Kaiser kommt mit Davie Selke oder Massimo Bruno ein neuer Spieler in der Offensive.

Auf Seiten von Arminia Bielefeld muss Rechtsverteidiger Florian Dick wegen Sprunggelenksproblemen passen. Seine Position dürfte Michael Görlitz übernehmen, sodass ein Platz rechts offensiv zu haben wäre.

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Kampf um das erste Aufstiegsendspiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen Arminia Bielefeld (29.04.2016, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz ein Tag vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Yussuf Poulsen.]

Der drittletzte Teil der siebenteiligen Zweitligaschlusssequenz. Für RB Leipzig steht ein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld an. Zwei Siege braucht man noch aus den letzten drei Spielen, so Verfolger Nürnberg nicht patzt, um direkt aufzusteigen und nicht in die Relegation zu müssen. Sodass man sich mit einem Sieg gegen Bielefeld ein erstes Aufstiegsendspiel zu Hause gegen den Karlsruher SC eine Woche später erspielen könnte. Wenn das nicht mal als lohnendes Zwischenziel durchgeht.

Das mit dem Siegen ist gegen Bielefeld allerdings so eine Sache, denn nur Freiburg, Leipzig, Nürnberg und Bochum haben bisher in dieser Saison seltener ein Zweitligaspiel verloren als die Arminia. Und nur das Toptrio hat seltener ein Spiel mit mindestens zwei Toren Differenz verloren.

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