Transfers: Burke, Bernardo, Papadopoulos, Bruno, Nukan

Erst passierte lange nichts in Sachen Transfers bei RB Leipzig. Trainingslager und Vorbereitung vergingen, die Kaderlücken wurden deutlicher und die Unruhe im Umfeld größer. Und dann kamen die letzten vier Tage der Transferperiode und das Karussell drehte sich plötzlich noch mal ganz schnell. Drei Zugänge, darunter zwei ziemliche Kracherverpflichtungen und zwei Abgänge, mit denen mal eben mehr als 10 Millionen Euro an Ablöse abgeschoben wurden. Durchaus eine imposante Bilanz.

Rohdiamanten hörte man als Beschreibung rund um einige Neuzugänge immer wieder mal.  Ob die entsprechenden Spieler nun jetzt eher roh oder eher Diamanten sind, wird man sehen. Fakt ist, dass man der Linie treu geblieben ist, nur für Spieler bis 23 Jahre Ablösesummen zu zahlen. Wobei Leihspieler Papadopoulos schon 24 ist und bei Ziehen seiner Kaufoption im kommenden Jahr richtig ins Geld gehen würde.

Oliver Burke

Der wohl spektakulärste der jüngsten Transfers war jener von Oliver Burke, dessen Namen nicht viele auf dem Schirm hatten. Einer dieser Rangnick-Spieler, der in einer zweiten Liga ausgegraben wird, diesmal in der englischen, und dann von den RB-Perspektiven überzeugt und verpflichtet wird. Was schon erstaunlich genug ist, dass ein Talent von der Insel sich für den Weg zu RB Leipzig und nicht zu einem der interessierten Klubs aus der Premier League entscheidet.

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Presse 01.09.2016

Oliver Burke ist bei der schottischen Nationalmannschaft angekommen und redet dort über seinen Wechsel zu RB Leipzig. Die RB-Spielphilosophie passe zu ihm. Die hohe Ablösesumme bedeutet zwar Druck, aber wer Druck nicht aushält, komme im Fußball eh nicht weit. Das große Interesse von RB habe ihn geehrt und habe sich gut angefühlt. Alle Verantwortlichen inklusive Rangnick waren prima mit ihm und haben ihn gut behandelt. Trainingsbedingungen seien perfekt. Alles was er jetzt möchte ist “work my socks off”, also auf Deutsch, wo man mit Socken-Metaphern nicht punkten kann, sich den Arsch aufreißen. Dresden-Banner-und-Tierkopf-Videos wurden dem sympathischen Neuzugang mit den faszinierenden Ohren bei der Transferüberzeugungsarbeit vermutlich eher nicht vorgespielt.

Gestern wurde von RB Leipzig noch der Transfer von Atinc Nukan offiziell gemacht. Bzw. die einjährige Leihe zu Besiktas Istanbul. Von dort war Nukan erst vor einem Jahr nach Leipzig gekommen. Erstaunlich, was im Zusammenhang mit dem Wechsel eine Veröffentlichungsplattform, auf der Firmen und Organisationen Transaktionen zugänglich machen, zutage bringt. Laut dieser Plattform (KAP) verdient Atinc Nukan bei Besiktas Istanbul in der kommenden Saison sicher 750.000 Euro plus Prämien.

Das erstaunliche allerdings, dass RB Leipzig offenbar nicht nur keine Leihgebühr erhält, sondern den Wechsel noch mit 100.000 Euro bezuschusst. Quasi einen Teil des Jahresgehalts übernimmt. Ein wenig skurril, für einen Spieler, den man vor einem Jahr für viel Geld holte, nun demselben Verein Geld dafür zu geben, dass er ihn geliehen zurücknimmt.

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Kein Aufmerksamkeitsdefizit

Eine der Fragen, die mit dem Neuling RB Leipzig oft verbunden werden, ist die nach der Attraktivität für die Bundesliga. Bzw. der möglicherweise fehlenden, wenn Beobachter der Liga sie in eine Reihe mit Hoffenheim, Ingolstadt oder Wolfsburg stellen und Witze über mögliche Negativquoten bei Sky reißen.

Der erste Spieltag der Bundesliga hielt dann durchaus eine kleine Überraschung bereit, als bekannt wurde, dass ausgerechnet die Partie zwischen Hoffenheim und Leipzig bei Sky die besten Einschaltquoten eines Einzelspiels hatte (mal beiseite gelassen, wie fehleranfällig Quotenmessung und Quotenranking gerade in diesem Zahlenbereich sind). 460.000 Zuschauer und damit mehr als bspw. das Aufeinandertreffen von Mönchengladbach und Leverkusen, also zwei Champions-League-Aspiranten, soll das Spiel live gehabt haben.

Im Hinterkopf sollte man dabei allerdings behalten, dass der Vergleich der Quoten von Einzelspielen dadurch erschwert wird, dass Spiele miteinander verglichen werden, die einerseits wie Hoffenheim gegen Leipzig keine Konkurrenz haben oder andererseits wie Dortmund gegen Mainz parallel zu anderen Spielen laufen. Zur Anstoßzeit 15.30 Uhr am Samstag saßen am ersten Spieltag reichlich 1.000.000 Menschen vor den Sky-Empfängern, entschieden sich aber zu über der Hälfte für die Konferenz und den Rest teilten sich dann erst die fünf Einzelspiele.

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Presse 31.08.2016

Transfer Deadline Day. Auch in Deutschland wird der letzte Tag der Transferperiode zur immer größer begleiteten Nummer. Bei RB Leipzig spielte dieser Tag in den letzten Jahren selten eine größere Rolle. Dies Jahr ist alles anders und entgegen der Aussagen der Beteiligten von gestern und vorgestern ist doch noch ordentlich Bewegung drin in der Kaderplanung.

Zuvorderst steht da natürlich die etwas überraschende Personalie Kyriakos Papadopoulos, mit der RB Leipzig die nicht gerade dicht besetzte Innenverteidiger-Position dicht machen würde. Die LVZ brachte den 24jährigen Griechen gestern ins Spiel und alle anderen sprangen drauf an. Sodass sich ein recht stimmiges Bild einer einjährigen Leihe mit Kaufoption (BILD spricht von 12 Millionen) ergibt.

Das Modell macht sehr viel Sinn, war doch Papadopoulos in den letzten Jahren ordentlich verletzungsanfällig gewesen. Davon abgesehen ist der Grieche eine hervorragender Bundesligaverteidiger, der bei konstanter Einsetzbarkeit auch den meisten Klubs mit europäischen Ambitionen gut zu Gesicht stehen würde. Sehr robuster Typ, den Felix Magath 2010 18jährig nach Deutschland holte.

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Historisches , Überraschendes und Altbekanntes

Das war er dann also der erste Spieltag in der Bundesliga für RB Leipzig. Die historische Dimension dieses Datums fühlte sich allerdings doch ganz klein als Schiedsrichter Tobias Stieler die Partie in Hoffenheim anpfiff und man einfach nur Fußball spielte.

Nur Dominik Kaiser dachte, dass historische Tage auch noch historische Nebenaspekte brauchen und wurde zum zweiten Spieler nach Andreas Lambertz, der in den vier höchsten Spielklassen Deutschlands jeweils mindestens ein Tor erzielte. So wie Lambertz erzielte er die Tore alle im selben Verein.

Manch einer wird einwenden, dass das ja keine große Kunst ist bei einem Klub wie RB Leipzig (im Gegensatz zu Lambertz und Düsseldorf), dessen Weg nach oben vorbestimmt war. Der Teil mit der vorgezeichneten Klubentwicklung mag stimmen. Dass es nicht ganz so einfach war für einzelne Spieler, diesen Weg mitzugehen und nicht nach und nach vom beschleunigenden Zug zu fallen, zeigt sich allerdings darin, dass Kaiser der einzige Feldpieler aus dem Regionalliga-Kader 2012/2013 ist, der überhaupt immer noch bei RB Leipzig spielt. Wie er sich zum Kapitän gemausert hat und in allen Spielklassen eine tragende Figur war, zeigt endgültig, dass Kaiser sich in Leipzig durchaus ganz weit oben in die Vereinsgeschichte eingetragen hat und seine Entwicklung sicherlich nicht selbstverständlich war.

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Presse 30.08.2016

Ein bisschen Durchschnaufen ist heute angesagt. Zumindest im Vergleich zu gestern, als die Aufarbeitungen des Wochenendes epische Ausmaße annahmen.

Transfertechnisch ist der Stand heute, dass RB Leipzig angeblich nach den Verpflichtungen von Bernardo und Oliver Burke mit der Neuzugangsseite durch ist und dafür noch Atinc Nukan (Besiktas Istanbul) und Massimo Bruno (RSC Anderlecht) verliehen werden sollen. Warten wir bei den letzteren beiden einfach auf Vollzugsmeldungen und harren, ob sich jenseits dessen noch überraschendes tut.

[Update: Der Wechsel von Massimo Bruno nach Anderlecht ist inzwischen fix.]

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Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim vs. RB Leipzig 2:2

Erstes Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte für RB Leipzig. Es ging zum Auftakt zur TSG Hoffenheim, wo man eine schwere Aufgabe erwartete. Zweimal geriet RB Leipzig in Rückstand, zweimal glich man aus. Angesichts eines deutlichen Chancenplus waren es am Ende eines guten bis sehr guten RB-Spiels aber doch eher zwei verlorene Punkte als ein gewonnener.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig mit einer erwartbaren und einer nicht ganz erwartbaren Änderung. Erwartbar, dass den verletzten Keita im Mittelfeld Stefan Ilsanker ersetzte, für den wiederum Marvin Compper in die Innenverteidigung rutschte. Nicht ganz so erwartbar, dass Timo Werner für Emil Forsberg in die Begegnung kam. Dass Werner nah an der Startelf ist, wusste man. Dass Forsberg auf dem Weg aus ihr heraus ist, wusste man noch nicht.

Trotz Werner-Einbau und Ilsanker auf der Sechs spielte RB Leipzig trotzdem kein 4-1-2-2-1, sondern das gewohnte 4-2-2-2, nur eben mit Werner als zweitem Stürmer und Sabitzer diesmal auf der linken Zehn. Eine Formation mit sehr viel Offenisvgeist und vor allem viel Geschwindigkeit in die Tiefe.

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Presse 29.08.2016

Erster Auftritt in der Bundesliga für RB Leipzig. Erster gelungener Auftritt sogar. Zumindest im spielerischen Bereich gelungen. Denn bei der TSG Hoffenheim erarbeitete man sich in 90 Minuten gleich 23 Torschüsse und damit 12 mehr als der Gastgeber. Dass es trotzdem nur zu einem Punkt reichte, lag an effizienteren Hoffenheimern, an Fehlern vor den Gegentoren und an einer schlechten Verwertung von Torchancen und Kontermöglichkeiten.

Absolut positiv bei großer Hitze dagegen die Moral. Zweimal geriet RB Leipzig in Rückstand, zweimal konnte man kurz danach wieder ausgleichen. Das 1:0 durch Lukas Rupp konterte Dominik Kaiser mit dem ersten RB-Bundesligator nur drei Minuten später. Das 2:1 durch Mark Uth beantwortete Marcel Sabitzer sechs Minuten später in der Schlussminute der regulären Spielzeit mit dem umjubelten Treffer zum Endstand.

Reichlich 24.000 Zuschauer waren in Hoffenheim bei der RB-Premiere dabei. Darunter waren ungefähr 1.200 Gästefans. Sky freute sich über 460.000 Zuschauer. Der höchste Wert für ein Einzelspiel am ersten Bundesliga-Spieltag. Etwas überaschend schauten sogar 10.000 Zuschauer mehr zu als beim Spitzenspiel zwischen Mönchengladbach und Leverkusen am Abend zuvor. So richtig vergleichbar sind die verschiedenen Spiele eines Spieltags aber nicht miteinander, weil manchmal mehrere Spiele parallel laufen und auch der Spieltermin eine Rolle spielt.

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Historischer Tag

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig bei der TSG 1899 Hoffenheim (28.08.2016, 17.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl und Marvin Compper.]

Durchaus historisch das Ereignis, das da am Sonntag ansteht. Das erste Bundesligaspiel von RB Leipzig. Das erste Bundesligaspiel eines Leipziger Teams seit mehr als 22 Jahren.

Der Spieltagsplaner fand es sicherlich ganz witzig, RB Leipzig zum Start in die Bundesliga zur TSG Hoffenheim zu schicken. Quasi zu dem Klub, der vor Leipzig die Unbeliebtheitsskala in der Bundesliga (abgesehen von ein paar Monaten als Bayernkonkurrent nach dem Aufstieg) immer angeführt hatte. Trefflich könnte man im Vorfeld über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Klubs zwischen Mäzenaten- und Marketingtum streiten, aber man kann das natürlich an dieser Stelle genauso gut lassen..

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Presse 26.08.2016

Zwei Tage noch bis zum Bundesligaauftakt von RB Leipzig. Es geht zur TSG Hoffenheim, wo einige Leipziger (BILD zählt 12) ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Club feiern.

Sportlich ist das Spiel durchaus keine kleine Herausforderung. Hoffenheim gilt als so etwas wie ein Geheimfavorit für die kommende Saison und hat mit Julian Nagelsmann einen Coach, der seinem Team eine gewisse Flexibilität beigebracht haben dürfte. Gut besetzt ist die Mannschaft sowieso.

Irgendwas über 1.000 RB-Fans werden ihr Team zum Auftakt begleiten. Auch auf Heimseite sind noch Tickets zu haben. Wärme gibt es am Sonntag satt. Ein interessantes Spiel wartet auch. Vielleicht entscheidet sich ja der eine oder andere noch zu einem Stadionbesuch.

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