Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim vs. RB Leipzig 4:0

14. Spieltag der Bundesliga. RB Leipzig tritt zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim an. Letzte Saison kassierte man am 14. Spieltag beim FC Ingolstadt die erste Niederlage. Diesmal war man nach einer bisher recht konstanten Saison bei der TSG Hoffenheim relativ chancenlos und fing sich bei der 0:4-Niederlage eine ordentliche Klatsche ein.

In die Partie gegangen war RB Leipzig mit nur einer Änderung gegenüber der Bremen-Partie. Ibrahima Konaté ersetzte den am Oberschenkel verletzten Kapitän Willi Orban. Ansonsten war das in Abwesenheit vom ebenso verletzten Marcel Sabitzer die erste Elf, die da auf dem Rasen stand. Wie immer organisiert im 4-2-2-2, bei dem Emil Forsberg im Ballbesitz einen sehr zentralen Zehner spielte.

Hoffenheim nahm dagegen gleich fünf Änderungen vor. Der genesene Hübner ersetzte den gesperrten Abwehrchef Vogt. Wagner fehlte angeschlagen. Schulz, Grillitsch und Demirbay landeten auf der Bank. Kaderabek, Amiri, Rupp und Geiger standen dafür in der Startelf. Organisiert das ganze in einem 5-1-2-2 oder 3-3-2-2 (je nachdem, wo man die Außenverteidiger verorten will).

Von der Spielanlage her war die Partie zwischen Hoffenheim und Leipzig für RB eher wie ein Auswärtsspiel in Augsburg. Sprich, den TSG-typischen Ballbesitzfußball sah man eigentlich fast nie. Vorn lief man mit zwei Spielern die RB-Innenverteidigung an und sorgte dafür, dass die Dinge da nicht einfach wurden. Dabei wurden sie aber auch davon unterstützt, dass die RB-Spieler auch in Situationen, in denen sie mal ein bisschen Fläche vor sich hatten, lieber noch mal hinten rum spielten. Neben diesem Anlaufen ganz vorn verteidigten die Gastgeber relativ tief und lauerten auf Umschaltsituationen. Und spielten relativ viele lange Bälle, um das Anlaufen der RB-Spieler zu umgehen.

RB Leipzig hatte also den Ball und versuchte mit dem bestmöglich was anzufangen. Was eher mittelmäßig gelang. Schon früh zeigte sich Hoffenheim aufgrund der Spielanlagen beider Teams zielstrebiger. Eine erste gute Situation über die rechte Seite ließ man noch liegen. Die zweite nutzt man dann nach einer knappen (eher langweiligen) Viertelstunde. Kaderabek kriegt nach einer Spielverlagerung auf der rechten Seite zu viel Platz. Rupp tunnelt in der Mitte Upamecano. Und Amiri darf im Strafraum völlig frei einlaufen und in die lange Ecke am Bein von Gulacsi vorbei präzise an den Innenposten vollenden.

Das Tor spielt dem Konzept der Gastgeber natürlich absolut in die Karten. Das Lauern auf Umschaltsituationen aus einer sehr stabilen Defensive heraus kann man nun perfektionieren. RB tut sich gegen das 5-1-2-2, aus dem heraus die TSG gut die Zentrale aber auch die Außen zumachen kann, sehr schwer. Viel Spiel in die Breite bei RB, wenig Geschwindigkeit und kaum Genauigkeit im vorderen Drittel. Chancen sind so absolut Mangelware. Keita aus der Ferne. Halstenberg mit einem abgeblockten Schuss. Es ist nur sehr wenig Ertrag für eine optisch überlegene Halbzeit, in der man aber zu wenig Zug zum Tor entwickelt.

Werner ist auf den Außenbahnen, auf die er oft ausweicht, eher verschenkt. Poulsen hemmt durch mangelndes Passspiel den Spielfluss. Klostermann traut sich rechts in der Offensive nicht durchzuziehen. Und Forsberg und Keita bleiben trotz ansehnlicher Ansätze glücklos.

Chancenlos war RB Leipzig und chancenlos war Timo Werner gegen die TSG Hoffenheim. | GEPA Pictures - Roger Petzsche

Von Hoffenheim kommt bis zur Pause aber auch praktisch nichts mehr. Ein Abschluss von Kaderabek, den Gulacsi gut pariert, das war es an offensiver Herrlichkeit. In einer Partie, in der RB Leipzig bis ins vordere Drittel gar nicht schlecht aussah und die Dinge im Griff hat. Am TSG-Strafraum fehlt aber jegliche Durchschlagskraft und Inspiration.

Das klingt aber durchaus nach etwas, das sich in der zweiten Halbzeit noch lösen lässt. Vielleicht durch einen pass- und ballsichereren Stürmer wie Augustin. Stattdessen überrascht Ralph Hasenhüttl aber mit der Einwechslung von Ilsanker und Bruma. Ilsanker kommt für den angeschlagenen Upamecano notgedrungen in die Partie. Bruma ersetzt Klostermann, wodurch Kampl(!) fortan den Rechtsverteidiger spielt. In der Abwehrkette spielen nun Kampl, Konaté, Ilsanker, Halstenberg. Ein Experiment, das den RasenBallsportlern in der zweiten Halbzeit komplett um die Ohren fliegt, ohne die gewünschten Effekte für die Offensive zu bringen, wo vor allem Bruma physisch nicht mit den Gegnern mithalten kann und sich immer wieder festläuft.

Es ist eine seltsame zweite Halbzeit. Man hat eigentlich lange das Gefühl, dass nur eine gelungene RB-Offensivaktion das Spiel kippen lassen kann, weil im Offensivspiel weiterhin oft nur die entscheidende Aktion, der letzte Pass oder mal ein genutzter Standard (von denen es sehr viele gab) fehlt, um ein Tor zu erzielen. Was man aber letztlich aus den Offensivbemühungen an ungefährlichen Abschlüssen aus der Entfernung alle genau auf Baumann herausholt, ist schon extrem dürftig. Weswegen spätestens ab irgendwann ab der 70. Minute bei allem sichtbaren und bis zum Abpfiff vorhandenen Bemühen die Erkenntnis wächst, dass die RasenBallsportler noch ewig so weiterspielen könnten, ohne ein Tor zu erzielen.

Auf der anderen Seite ist das Defensivverhalten oft schlicht nicht auf Top-Bundesliganiveau. So wie beim 2:0 als eine Art Befreiunggschlag in die Mitte plötzlich Gnabry in einer Riesenlücke zwischen Ilsanker und Konaté allein und zentral auf Gulacsi zulaufen lässt. Den Schuss von Gnabry kann der Ungar noch abfälschen, aber nicht mehr entscheidend.

0:2 nach 52 Minuten und damit den ersten Druck nach der Halbzeit sofort gekontert. Und die Gastgeber legten noch einen drauf. Werner geht eher Nähe Mittellinie als gegnerisches Tor mit dem Ball in die Breite und verliert ihn. Wieder steht Gnabry in der Mitte völlig frei. Diesmal allerdings noch 45 Meter vom Gulacsi-Tor entfernt. Hindert ihn nicht daran, den Heber über den Keeper zu versuchen und erfolgreich zu sein. Kann man streiten, ob Gulacsi den Treffer durch schnelleres Zurücklaufen nicht hätte verhindern können. Aber ganz entscheidend war das nicht, weil der Fehler im Ballverlust und in der fehlenden Absicherung des Ballverlusts lag.

Der Rest des Spiels war dann teilweise etwas wild. Trotz 0:3-Rückstand versuchte RB weiterhin das (erfolglose) Spiel nach vorn und blieb dafür hinten auch wegen der fehlenden Geschwindigkeit und Klasse von Upamecano extrem offen und anfällig. Was Hoffenheim noch für einige Konter nutzte, von denen einer kurz vor dem Schluss von Uth noch vollendet wurde.

Das Spiel hätte bei einigen brenzligen Situationen im RB-Strafraum auch durchaus noch deutlicher ausgehen können.  Man könnte positiv interpretieren, dass RB bis zum Schlusspfiff um Resultatsverbesserung bemüht war. Man könnte aber auch negativ interpretieren, dass man durch etwas wildes Anrennen viel zu stark eine noch höhere Klatsche in Kauf genommen hat. Dass Innenverteidiger Stefan Ilsanker zwei Minuten vor Schluss beim Stande von 0:4 jedenfalls im gegnerischen Strafraum den Stürmer spielte (und auch vorher schon immer mal sehr offensiv aus seiner Position in einer eh schon wackligen Viererkette gerückt war), erschloss sich nicht wirklich.

Fazit: In jedem Fall eine verdiente Niederlage für RB Leipzig, die aus ihrem Ballbesitz über 90 Minuten einfach zu wenig Offensivgefahr entwickelten. Es fehlte Tiefgang, Geschwindigkeit und Genauigkeit in den Offensivaktionen gegen am eigenen Strafraum gut verteidigende Hoffenheimer, sodass man nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte nicht unverdient im Rückstand lag. In der zweiten Halbzeit war dann das Defensivverhalten der RasenBallsportler als Kollektiv und individuell teilweise zu naiv, um bei einem guten Bundesligateam konkurrenzfähig zu sein. Weswegen die Niederlage auch in der Höhe durchaus in Ordnung ging.

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Randbemerkung 1: Im Vergleich zur Vorsaison RB Leipzig nach 14 Spielen mit sieben Punkten weniger. Gegen dieselben Gegner wie 2016/2017 holte man in dieser Saison bisher zwei Punkte mehr als im Vorjahr (wenn man die Aufsteiger Stuttgart und Hannover gegen die Absteiger Darmstadt und Ingolstadt tauscht). Egal wie deprimierend das 0:4 in Hoffenheim war, im direkten Vergleich mit der Vorsaison liegt man immer noch gut im Rennen. Aber die Tendenz der letzten Spiele zeigt eher nach unten. Trotzdem bleibt nach 14 Spielen Platz 2 oder 3 in der Bundesliga (je nachdem wie Mönchengladbach heute spielt). Aber das Feld hinter den Bayern ist bei fünf Punkten Differenz zwischen RB und Platz 8 (oder 9, falls Frankfurt heute gewinnt) auch extrem eng.

Randbemerkung 2: Etwa 1.200 RB-Fans mit beim Auswärtsspiel in Hoffenheim. Im Vergleich zur Vorsaison waren das genauso viele. Insgesamt waren es damit bisher rund 2.800 Fans weniger bei acht Auswärtsspielen als gegen die selben Gegner im Vorjahr. Was an den 5.000 Fans, die diese Saison in Dortmund fehlten, liegt.

Randbemerkung 3: 20 erfolgreiche Dribblings für RB Leipzig. Zwanzig! Das ist ein unfassbarer Wert, wenn man bedenkt, dass RB im Schnitt über die Saison mit elf erfolgreichen Dribblings schon mit Abstand das beste Team der Bundesliga ist. Zwanzig erfolgreiche Dribblings und null Offensivertrag. Eine Bilanz, bei der man dann schon ins Grübeln kommt. Zumal dann in der zweiten Halbzeit manch Dribbling nicht mehr gut durch Kollegen abgesichert war, sodass verlorene Dribblings (auch noch mal 17!) schnell mal nach hinten losgingen.

Randbemerkung 4: 9:4 Torschüsse von innerhalb des Strafraums für die TSG Hoffenheim. Das gibt das Spiel wesentlich besser wieder als die 10:11 Torschüsse insgesamt zugunsten der Gäste.

Randbemerkung 5: 120:114 gelaufene Kilometer zugunsten der TSG. Auch dies gibt das Spiel und das Auftreten der Gastgeber beim Zulaufen von Lücken ganz gut wieder.

Randbemerkung 6: 30 Pässe zum eigenen Mitspieler spielte Stefan Posch auf Seiten der Hoffenheimer. Womit er die Nummer 1 bei den Gastgebern war. Und damit weniger erfolgreiche Pässe spielte als jeder(!) RB-Spieler, der über 90 Minuten auf dem Platz stand.

Randbemerkung 7: 79% gewonnene Zweikämpfe schreibt die Statistik Timo Werner für das Spiel in Hoffenheim zu. Manchmal weiß man bei Statistiken auch nicht so recht, was man mit ihnen anfangen soll..

Randbemerkung 8: Ein Tor nach Konter geschossen erst bisher diese Saison. Drei Tore nach Konter bereits kassiert. Auch das eine Wahrheit des neuen Ballbesitzfußballs.

Randbemerkung 9: Hohe Niederlagen waren bisher vor allem ein Vorrecht von Heimspielen von RB Leipzig. 1:5 gegen Kiel einst in der Regionalliga. 0:4 gegen Sandhausen unter Beierlorzer in der zweiten Liga. In Auswärtsspielen war es noch nie so deutlich. Da standen bisher 0:3-Pleiten in Unterhaching im Pokal und bei den Bayern und in Bemen letzte Saison. Nun also Hoffenheim. Naja, herzlich Willkommen im illustren gemeinsamen Kreis mit Sandhausen und Kiel, liebe TSG.

Randbemerkung 10: Und wieder mal Situationen, in denen die Frage blieb, ob der Ball ins Aus gespielt wird oder nicht. Erst bleibt Amiri tief in der RB-Hälfte liegen, sodass Leipizg in die Konterchance kommt, die man aber nicht wirklich zielstrebig ausspielt, sodass sich Kampl von den Pfiffen des heimischen Publikums anstecken lässt und den Ball ins Aus spielt. Woraufhin Amiri aufsteht und weiterspielt. Auf der anderen Seite bleibt Werner nach einem möglichen Foulspiel liegen. Auch hier spielt die TSG den Konter weiter. Allerdings ohne den Ball ins Aus zu spielen, sondern um ihn im RB-Tor unterzubringen. Man sollte mal langsam dazu übergehen, Bälle konsequent nicht mehr ins Aus zu spielen, wenn sich jemand irgendwo den Fuß hält (bis es auch die Zuschauer geschnallt haben, dass es dabei nicht um Unfairness geht). So wie es gerade läuft, wird der Ball mal ins Aus gespielt und mal nicht, so haut es auch nicht hin. Die Ansage vor der Saison war, dass der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, wenn er meint, dass die Verletzung dies zwingend nötig macht. So wie es Siebert bei einer Aktion gegen Keita machte, der sich daraufhin den Kopf hielt.

Randbemerkung 11: Die Aktion gegen Werner vor dem 4:0 war nicht ganz uninteressant aus Videobeweissicht. Vor der Saison hatte der damals noch verantwortliche Helmut Krug das erste Bundesligator von RB in Hoffenheim als Beispiel für ein Tor genannt, das nach Videobeweis nicht mehr zählen würde, weil 20 Sekunden vorher der Ball von Compper am eigenen Strafraum per Foul erobert wurde. Die Aktion gegen Werner wäre eine quasi identische Situation gewesen. (Möglicherweise, ich habe es nicht noch mal im TV gesehen) Balleroberung durch Foulspiel. Relativ lang ausgespielter Konter und Tor. Mal völlig von Ergebnis und Spiel abgesehen, wäre die weiterhin interessante Frage, ob man diese Situation tatsächlich als relevant für den Videobeweis haben und man im Fall der Fälle Freistoß an der entgegenliegenden Eckfahne entscheiden wollte. Ich würde ja eher sagen nein. Die Videoassistenten in Köln griffen ja vernünftigerweise auch nicht ein. Interessant wäre, ob sie die Werner-Szene im Krug-Sinne überhaupt prüften im Zusammenhang mit der Torerzielung oder nicht.

Randbemerkung 12: “Oh Rasenball, wir stehn zu dir und steht es auch mal 0:4.” Wird ja immer mal wieder gern gesungen bei RB. Meist aber, wenn es 3:0 oder so steht. Dass man wirklich mal in die Verlegenheit eines Spiels kommt, in dem die Textzeile Relevanz erlangt, kommt im Leben des durchschnittlichen RasenBallsport-Fans nur sehr selten vor. Und wenn es dann mal so weit ist, hat man so schlechte Laune, dass man auch keinen Bock mehr auf Singen hat..

Randbemerkung 13: Lustig ist das Bahnfahrt-Leben. Auf dem Hinweg einen Entlastungszug gen Sinsheim erwischt, bei dem völlig unklar war, was der entlastete, denn der Waggon, in dem ich saß, gehörte mir ganz allein, sodass ich vermutlich auch gut in einen regulären Zug gepasst hätte. Auf der Rückfahrt dann das Chaos, weil die Entlastungszüge schlecht angekündigt waren und so alle die reguläre S-Bahn stürmten, die entsprechend nicht vorwärts kam, weil ständig die Türen blockiert waren. Erinnerte an Montagsspiele einst in Kaiserslautern, wo man irgendwie der Meinung war, dass die gesamte Besucherschaft einfach mit dem letzten regulären Zug davondüst. Der dann so voll war, dass er nicht losfahren konnte, weil zu schwer und überfüllt. Endlose (und immer drohender werdende) Aufrufe inklusive, dass doch bitte Fahrgäste aussteigen möchten, weil man sonst nicht losfahren werde. Das stieß absolut auf Gegenliebe bei den Fahrgästen..

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Lichtblicke (die schwerste Rubrik des Tages):

  • Emil Forsberg: War bei RB noch einer der präsentesten Spieler, der sich permanent anspielbereit zeigte und Situationen kreieren wollte und immer wieder die Mitspieler animierte. Am Strafraum und bei Standards und bei vielen unpräzisen Schüssen war Forsberg dann mit seinem Latein auch am Ende, aber in der Spielentwicklung hatte er gute Bewegungen und Aktionen drauf und versteckte sich vor allem nie.
  • Naby Keita: War derjenige, dem man lange in der Partie noch als einem der wenigen zutraute, dass er mit einer Aktion die Begegnung noch mal zum kippen bringt. Präsentierte sich ballsicher und extrem dribbelstark. Hatte in der ersten Halbzeit den vermutlich gefährlichsten RB-Torabschluss der gesamten Partie (und selbst der war überschaubar gefährlich), aber am Strafraum war für ihn auch meist Schluss.
  • Man könnte sich hier noch jemanden aus den Fingern saugen, der am wenigsten fehlerauffällig war. Halstenberg oder Demme zum Beispiel mit jeweils soliden Partien. Aber so richtig macht das kein Sinn. Die Rubrik heißt schließlich Lichtblicke und nicht Am-wenigsten-Schatten-Blicke.

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Tore: 1:0 Amiri (13.), 2:0 Gnabry (52.), 3:0 Gnabry (62.), 4:0 Uth (87.)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann (46. Bruma), Konaté, Upamecano (46. Ilsanker), Halstenberg – Demme, Keita – Kampl, Forsberg – Poulsen (71. Augustin), Werner; Bank: Mvogo, Kaiser, Bernardo, Laimer; Nicht im Kader: Orban, Sabitzer (beide verletzt), Köhn, Coltorti, Schmitz, Compper, Palacios, Abouchabaka, Kühn

Aufstellung TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Posch, Hübner (76. Nordtveit) – Kaderabek, Geiger, Zuber – Rupp, Amiri (71. Demirbay) – Uth, Gnabry (65. Kramaric)

Schiedsrichter:  Daniel Siebert (Insgesamt eine vernünftige Spielleitung, auch weil es angesichts der Deutlichkeit des Resultats irgendwann kein Diskussionsbedürfnis mehr gab. Seltsam die Verteilung von gelben Karten in der ersten Halbzeit. Uth bekam für einen eher harmlosen Zusammenprall gelb, während Rupp und Kaderabek für ein taktisches Foul am Strafraum und ein gestrecktes Bein ohne gelb davon kamen. Von der nach dem Uth-Gelb lockeren Linie profitierte in der zweiten Halbzeit dann auch Ilsanker, der sich seine gelbe Karte ebenfalls verdient gehabt hätte, aber nicht bekam. Insgesamt brachte Siebert die Partie gut über die Runden und pfiff dem Spielstand entsprechend auf die Sekunde pünktlich ab. Ein Glücksbringer ist Siebert für RB in der Bundesliga nicht. 0:0 gegen Ingolstadt, 0:1 in Augsburg, 0:2 in München inklusive Orban-Rot, 0:4 nun in Hoffenheim. Beeindruckende Bilanz, die natürlich wenig bis nichts mit der Spielleitung von Siebert zu tun hat..)

Gelbe Karten: Geiger, Uth | –

Zuschauer: 28.299 (davon 1.200 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], TSG-Bericht, Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 10 : 11
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 9 : 4
  • Schüsse auf das Tor: 8 : 5
  • gewonnene Zweikämpfe: 39,8% : 60,2%
  • Ballbesitz: 37,8% : 62,2%
  • Passquote: 72,2% : 84,0%
  • Laufstrecke: 120,3 km : 114,2 km
  • Sprints: 229 : 190
  • Intensive Läufe: 722 : 651
  • Fouls: 14 : 10
  • Ecken: 0 : 7
  • Abseits: 4 : 2
  • Meiste Torschüsse: Uth: 4 – Forsberg: 5
  • Meiste Torschussvorlagen: Akpoguma, Uth: je 2 – Forsberg – 3
  • Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Hübner: 58,8% – Werner: 78,9%
  • Meiste Ballkontakte: Kaderabek: 56 – Demme: 130
  • Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Geiger: 82,8% – Demme: 90,2%
  • Größte Laufstrecke: Rupp: 12,8 km – Demme 12,3 km
  • Meiste Sprints: Rupp: 43 – Werner: 26

Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com

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Saisontorschützen: Werner – 7; Poulsen, Augustin – je 3; Sabitzer, Keita – 2; Orban, Bruma, Klostermann, Forsberg, Bernardo – je 1

Saisonvorlagengeber: Sabitzer – 5; Augustin – 4; Forsberg, Werner – je 3; Kampl, Halstenberg – je 2; Bernardo, Keita, Bruma – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Demme – 7; Upamecano, Sabitzer, Forsberg, Kampl – je 4; Keita, Halstenberg – je 3; Laimer, Klostermann – je 3; Gulasci, Ilsanker, Bruma, Poulsen, Bernardo – je 1

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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche

7 Gedanken zu „Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim vs. RB Leipzig 4:0“

  1. Ohne Worte .einfach nur peinlich .wiedermal kein Konzept gegen gute Defensive.einfallslos.schliesslich kann man ja auch im Auswärts Spiel aus einer gut organisierten Defensive kommen und mal wieder Konterfussball spielen

  2. Ärgerlich finde ich nicht die Niederlage, sondern dass aus dieser Dominanz praktisch keine Torgefährlichkeit entstanden ist. Fällt mir gleich das Hinspiel in Istanbul ein. Klar, Poulsen ist fehlbesetzt in so einem Spiel. Passen kann er nicht. Aber Forsberg, Keïta, Werner, Kampl, Demme. Da muss doch was zu machen sein. Aber irgendwie fehlten die Ideen. Warum denn mit der Hacke am Sechzehner? Erzwingen muss man es gegen so eine tiefstehende nicklige Truppe. Aber dann ohne Ballberluste! Das können andere Mannschaften, oder zumindest eine, doch auch. Entweder sicherer Ballbesitz und geduldig ohne Mätzchen oder „Flanken reinkloppen“ bis es klingelt.

    1. Okay, Hans, hast Recht. Ganz ohne geht es nicht. Aber dann ebend nicht so fiele vermeitbare Labsusse!

  3. Wie Du bereits angedeutet hast, bin ich auch der Meinung, dass die Anpassungen zur zweiten HZ nicht funktioniert haben. Das war letztlich der Grund für die Höhe der Niederlage. Da hat sich RH leicht vercoacht.

    Generell finde ich RH’s InGameCoaching bisher nicht so gut. Wenn Anpassungen im Spiel, dann waren das bisher oft brachiale Anpassungen (Stürmer raus, IV rein und auf 5er Kette umgestellt um Vorsprung zu halten. Oder wie gegen TSG: irgendwas wie ne pendelnde 4er Kette mit Kevin Kampl als RV.) oder Anpassungen durch positionsgetreue Einwechslung eines anderen Spieltyps.

    Andere strategische oder taktische Anpassungen habe ich bisher kaum wahrgenommen. RH versucht seine Strategie durchzubringen. Das funktioniert ja auch oft, aber gegen anpassungsfähige Gegner (bzw. gegen Trainer, die ihre Strategie und Taktik clever anpassen: Nagelspann, Tedesco…) ist das eben noch nicht erfolgsstabil.

    Das liegt auch daran, dass es aus meiner Sicht einige (wenige) Schwachstellen im Kader gibt: wie im Bericht erwähnt, fällt Klostermann im Spiel nach vorn deutlich ab und Poulsens Schwäche in der Ballverarbeitung passen nicht so richtig zum Offensivkonzept.

    Es wäre aus meiner Sicht auch mal hilfreich, ab und an etwas Breite in das letzte Drittel zu bringen. Es gibt kaum geplante Flügelangriffe. Das macht es den Gegnern auch etwas einfacher in der Verteidigung des letzten Drittels, da man sich auf das Verhindern von zentralen Durchbrüchen konzentrieren kann.

    Trotzdem ist das natürlich eine sehr gute Saison bisher. Ich bin aber auch gespannt, ob es taktische und personelle Anpassungen (und welche) zur Rückrunde geben wird.

  4. Schöne Analyse. Ich finde das 0:7 Eckenverhältnis spannend ob es am abdränge der rb Angriffe nach außen lag und das gleiche fehlende abdränge nach außen auf der gegenseitig durch ständige unterzahö hinterm Ball lag? Wäre neugierig wie du es siehst.
    Vielleicht beschäftigst du dich auch mal mit unserem Freistoß Künstler forsberg, der gefühlt in dieser Saison noch keinen brauchbaren Freistoß oder Ecke geschafft hat und trotzdem immer wieder sein Glück versuchen und die Chance damit verschwendet. „Was erlauben forsberg?“

  5. Wenn ich mit Analyse, Randmerkung und Lichtblicke durch bin, schaue ich mir die statistischen Werte auch immer genauer an.
    Und wie Du auch schon festgestellt hast, kann mit diesen Daten doch kein 4:0 herraus springen?!
    Das ist schon echt verrückt.

    Mit der IV hat sich RH mMn verzockt. Upa war doch schon leicht angeschlagen. Auch wenn Orban ausfällt, hat er doch noch Alternativen, wie Klostermann und Bernado, die dies (auch wenn lange her) schon gespielt haben, auch im Hinblick auf Besiktas.

    Und somit hatte RH seine Wechselmöglichkeiten (fast) ausgeschöpft. Auch habe ich nicht verstanden, warum Werner in der 2. Hz sehr oft an Außen an der Mittellinie auftauchte. Ab und zu macht er das ja, aber das war schon sehr auffällig, daß er dort sehr oft stand.

    Aber wir lernen ja. Also lieber 1x 4:0 verlieren als 4x 1:0.
    Und Auswärtspiele mit Siebert wird wohl auch nix mehr.

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