Bundesliga: RB Leipzig vs. Borussia Mönchengladbach 2:2

Vierter Spieltag. Wie letzte Saison traf RB Leipzig auf Borussia Mönchengladbach. Wie letzte Saison nahm am Ende jedes Team einen Punkt mit. Nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten ging das auch in Ordnung so.

In die Partie gegangen war RB mit größeren Veränderungen als man vorher vielleicht erwarten konnte. Gleich fünf Veränderungen nahm Ralph Hasenhüttl vor. Orban, Sabitzer und Halstenberg saßen nicht mal auf der Bank, nachdem sie gegen Monaco noch in der Startformation standen. Demme und Poulsen landeten auf der Bank. Dafür standen Laimer, Keita, Kampl, Bernardo und Augustin auf dem Feld. Belastungssteuerung. Rotation. Und so.

Dieter Hecking ging die Dinge mit den Wechseln nach der Heimniederlage gegen Frankfurt etwas konservativer an und ersetzte lediglich Patrick Herrmann durch Jonas Hofmann. Ganz so viele Alternativen blieben dem Gladbacher Coach aufgrund einiger Verletzungen aber auch nicht.

RB Leipzig lief im klassischen 4-2-2-2 auf. Mönchengladbach im ebenso klassischen 4-4-2. Beide Teams setzten dabei auf recht ansehnlichen Ballbesitzfußball. Im Gegensatz zum Abnutzungskampf zwischen Leipzig und Monaco entwickelte sich so eine Partie mit einigen Torszenen.

Dabei ging es für RB früh mit einer Schrecksekunde los. Keine zwei Minuten waren gespielt, als sich Mönchengladbach am RB-Strafraum durchkombinierte und Stindl den freistehenden Hofmann bediente. Doch der ließ die große Chance aus elf Metern liegen, weil er den Ball deutlich über den Kasten setzte.

Mönchengladbach machte das in der Anfangsphase recht clever. Man ließ den Ball laufen, hatte aber auch immer wieder mal den nötigen Tiefgang und band die Außenpositionen (vor allem die rechte) gut ein. Es dauerte zehn Minuten, bis sich RB darauf einstellte und das relativ sicher verteidigte und selbst anfing, Akzente im Ballbesitzspiel zu setzen.

Recht variabel spielte man dabei über die Außen und über die Mitte. Ganz so als hätte es die gleich fünf Wechsel im Team und die sehr kurze Vorbereitung auf die Partie nicht gegeben.

So richtig gefährlich wurde es erstmals nach 16 Minuten. Upamecano mit dem Pass in die Mitte auf Laimer. Der mit schöner Drehung in den Raum und Weiterleitung auf Kampl. Der nimmt links Bernardo mit. Flanke in die Mitte, Werner hält den Fuß rein und ab ins lange Eck. Sommer im Gladbach-Tor noch dran am Ball, aber für ein Abwehren war er wohl einfach fünf Zentimeter zu kurz.

Timo Werner machte gegen Mönchengladbach das 1:0 für RB Leipzig. | GGEPA Pictures - Sven Sonntag

Danach spielte erst mal hauptsächlich RB Leipzig. Und kassierte doch den Ausgleich. Wie schon auf Schalke durch einen unnötigen Elfmeter. Bernardo im eigenen Strafraum in völlig ungefährlicher Situation an der Seite gegen Hofmann oben mit dem Schubser und unten mit dem Kontakt. Hazard nimmt das Geschenk dankend an und verwandelt vom Punkt. Zu diesem Zeitpunkt ein überraschender Ausgleich.

Die spielgerechte Korrektur folgte aber fast auf dem Fuße. Denn schon fünf Minuten später geht RB Leipzig wieder in Führung. Laimer holt sich den Ball. Ilsanker gibt ihn an Keita weiter. Der spielt ihn tief auf Augustin. Und der Franzose hat mal zwei Meter zu viel Platz und steht plötzlich dank perfekter Ballmitnahme und Drehung allein vor Sommer, wo er sich die Chance auf seinen ersten Bundesliga-Treffer nicht nehmen lässt.

Das Spiel gehört bis fünf Minuten vor der Halbzeit komplett RB. Man hat Geschwindigkeit in den Aktionen. Man hat guten Ballbesitz. Man hat immer wieder im Ansatz gute Offensivpositionen. Aber man hat auch immer wieder mal Probleme in der Defensive. Als Hofmann frei in den Strafraum läuft, aber seine Flanke auf Hazard zu hoch gerät. Als Hofmann aus spitzem Winkel im Strafraum abziehen darf. Und vor allem als Stindl kurz vor dem Halbzeitpfiff frei vor Gulacsi scheitert und Raffael den Ball am leeren Tor vorbeilegt.

Die 2:1-Führung für RB Leipzig nach 45 Minuten ging in Ordnung. Weil man von zwei Teams, die Fußball spielen wollten und konnten, das etwas dominantere und bessere war. Forsberg oder Kampl ließen sich immer mal wieder mit zurück fallen, um den Spielaufbau zu unterstützen und den Ballvortrag zu erleichtern. Dadurch hatte man Kontrolle über Ball und Spiel und konnte auch ein paar defensive Probleme überdecken. Beziehungsweise wurden die nicht durchgängig offensichtlich, weil man halt den Ball hatte. Trotzdem hatte Mönchengladbach zwei 100%ige Chancen, die sie nicht nutzten.

2:1 zur Pause. Gut gespielt. Der Gegner muss kommen und öffnet vielleicht mehr defensive Räume. Klang eigentlich nach guten Voraussetzungen für RB. Und der erste Angriff direkt nach der Pause schien das zu bestätigen. Denn Werner schaltete im Umschaltspiel den Turbo ein und bedient den durchstartenden Forsberg. Der macht auch den logischen Schlenker zum Torschuss, übersieht dabei aber Herrmann, der ihm von hinten den Ball abläuft.

Mönchengladbach in dieser zweiten Halbzeit von Beginn an im Ballbesitz noch wacher und agiler als schon in der ersten Halbzeit. Am Ende hatte RB vor der Pause 60% Ballbesitz und Mönchengladbach in der zweiten Halbzeit knapp 60%. Auch in Sachen Zweikämpfen fällt die Partie nun deutlich in die Hände der Gäste.

Ralph Hasenhüttl versucht nach einer knappen Stunde der Mannschaft mehr Stabilität zu geben und wechselt Demme für Augustin ein und stellt auf ein 4-3-3 um. Also eine Formation mit Laimer auf der Sechs und Demme und Keita als Achter davor. Forsberg und Kampl in dem System dann die Zehner und Werner der einzige Stürmer. Diese Art 4-1-2-2-1 hatte Hasenhüttl in Ingolstadt schon gespielt und auch mit RB im Frühjahr mal probiert.

In der Praxis war das 4-3-3 aber meist eher ein 4-1-4-1, weil Forsberg und Kampl eigentlich sehr tief auf Höhe von Keita und Demme spielten. Zumindest gegen den Ball. Was dazu führte, dass RB nun gar keinen Druck mehr ausüben konnte auf den Spielaufbau der Mönchengladbacher. Werner war in seiner Rolle, zwischen den Innenverteidigern hin- und herzurennen, zwar engagiert, aber naturgemäß überfordert. Und von dahinter kam nicht mehr viel.

Entscheidend, dass man in dieser Formation aber auch im Ballbesitz kaum noch Kontrolle über die Partie hatte. Kampl und Forsberg fielen als Anspielstationen von hinten heraus weg, weil sie höher standen. Demme und Keita waren oft auch etwas weiter weg von Laimer, Upamecano und Co. Und so gab es kaum noch eine kontrollierte Ballzirkulation von RB Leipzig, um Ruhe in das Spiel und vor allem Mönchengladbach aus dem Spiel und dem Rhythmus zu bringen. Es war nun alles ein bisschen wild und überhastet und die wenigen Umschaltmöglichkeiten waren nicht gut ausgespielt, sondern spielten eher den Gästen in die Hände.

Beim 2:2 spielten all diese taktischen Erwägungen jedoch keine entscheidende Rolle. Denn das Tor resultierte einfach aus einer Uneinigkeit von Demme und Keita, die sich nicht entscheiden können, wer den Ball nehmen soll und ihn sich gegenseitig vom Fuß schieben. Zakaria sagt danke und bedient Stindl. Und der macht das, was ein Stindl eben so macht, wenn er aus 20 Metern frei zum Abschluss kommen darf. Den Ball auf schöne Art und Weise im gegnerischen Tor versenken.

Der Rest des Spiels gehört dann halt den Gästen. Was noch deutlicher wird, als Bruma nach 75 Minuten für Kampl kommt und Forsberg nach rechts rutscht, was die Stabilität im Team eher verschlechtert. Und was noch deutlicher wird, als Keita zehn Minuten vor dem Ende mit rot vom Platz geht und RB dann im 4-4-1 versucht, wenigstens den einen Punkt zu sichern.

Poulsen kommt noch in die Partie und spielt auf der rechten Seite vor Klostermann. Mehr Engangement im Spiel gegen den Ball verspricht sich Hasenhüttl wohl davon. Und die Hoffnung auf einen Lucky Punch durch den schnellen Poulsen. Letztlich bleibt das RB-Spiel in Sachen Stabilität einigermaßen wild. Werner und Poulsen wechselten zwischenzeitlich auch mal die Rollen, sodass Werner sich am Ende im Stile eines Rechtsverteidigers sogar noch gelb abholte. Zeitweise spielte plötzlich Bernardo zwischen Upamecano und Ilsanker und sah es nach einer defensiven Dreierkette aus. Nur eins änderte sich nun nicht mehr. Man lief meist hinterher.

Wenn sich Mönchengladbach in der letzten halben Stunde etwas ankreiden muss, dann dass man aus der großen Überlegenheit chancentechnisch viel zu wenig herausholte. Ein Raffael-Schuss aus spitzem Winkel. Ein Wendt-Schuss direkt auf Gulacsi. Viel mehr verzeichnete man trotz Aufwands nicht. Was dann zumindest für die strafraumnahe Verteidigung von RB Leipzig spricht. Mangelnden Einsatz konnte man den Bemühungen der RasenBallsportler wahrlich nicht unterstellen. Aber die Spielstrukturen und Abläufe funktionierten trotzdem nicht mehr.

Fazit: Zwei unterschiedliche Hälften. In der ersten war RB das bessere zweier spielstarker Teams, weil man eine gute Ballkontrolle hatte und aus dem Ballbesitz immer wieder gute Offensivaktionen kreierte. Nach der Pause riss der Faden dann komplett. Im Ballbesitz konnte man keine Kontrolle und Dominanz mehr ausüben. Gegen den Ball fehlte es in vielen Zonen an Stabilität, sodass Mönchengladbach das Spiel kontrollierte und dominierte. Auch ein Systemwechsel bei RB von 4-2-2-2 zu 4-3-3 nach der Pause änderte daran nichts, sondern verfestigte eher das Bild. Irgendwie zitterte RB dann das 2:2 noch nach Hause. Aber auch wenn Mönchengladbach auf dem Weg zum Sieg war, ging das Unentschieden über 90 Minuten gesehen völlig in Ordnung und wäre ein Siegtreffer der Gäste trotz aller Dominanz in der zweiten Hälfte wohl des guten zu viel gewesen.

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Randbemerkung 1:Im Vergleich zur Vorsaison RB Leipzig nach vier Spielen mit einem Punkt weniger. Gegen dieselben Gegner wie 2016/2017 holte man in dieser Saison bisher auch einen Punkt weniger.

Randbemerkung 2: Ausverkauftes Spiel gegen Mönchengladbach. Wie schon vor einem Jahr. Halt auch eines dieser Spiele gegen einen Verein, der im Osten über einige Anhänger verfügt. Im Vergleich zum Vorjahr stehen nach den Heimspielen gegen Freiburg und Mönchengladbach rund 1.900 Zuschauer weniger in der Zuschauerbilanz, davon 1.000 weniger im Heimbereich.

Randbemerkung 3: Diverse Berichte über das Werfen von Gegenständen aus dem Gästeblock in den Heimbereich in Hintertor-Sektor D. Dass da Dinge über den Zaun in Menschenmengen geworfen werden, die nicht in Menschenmengen geworfen werden sollten, ist allerdings kein neues Phänomen. Führt dann am Ende halt vermutlich irgendwann dazu, dass der Gästeblock in einen Käfig verwandelt wird. Und dann weinen wieder alle ein bisschen darüber, dass die Gästefans in den Stadien dieser Republik nicht gut behandelt werden und rufen beim Verlassen des Stadions “Und ihr macht unseren Sport kaputt”..

Randbemerkung 4: Vor dem Spiel wie schon beim Heimspiel gegen Freiburg wieder das Abspielen der Gästehymne. Als Geste der Gastfreundschaft. Der Oberrang des Gästeblocks mit aktiver Fanszene fand das doof, weil man die eigene coole Hymne nicht in einem so ollen, unwürdigen Stadion wie der Red Bull Arena zu Leipzig hören wollte und nutzte die Zeit für Gastgeberbeschimpfungen. Der Unterrang des Gästeblocks feierte derweil mit der Hymne mit. Sah auch ein bisschen lustig aus, die Trennung.

Randbemerkung 5: Vor dem Spiel auch neu, dass sich RB Leipzig am Fahnenappell beteiligt, den man aus anderen Stadien kennt. Sprich, Fanclubs, die das wollen, stehen mit ihren Fahnen rund um das Spielfeld. So ganz werde ich diese Fahnenappelle vor Spielen nie verstehen. Aber ich verstehe schon das Abspielen der Hymne des Gastes im eigenen Stadion nicht. Vielleicht muss ich auch einfach nicht alles verstehen.

Randbemerkung 6: Im Gästeblock eine menschliche “Scheiss Traditionsverein RB seit 1900”-(oder so)-Choreo. Im Heimblock ein (sinngemäß, wörtlich kriege ich es glaube nicht mehr zusammen) ‘Wir verurteilen jedes Strafverfahren…, …das euch Satiriker nicht bestraft hat’ in Anspielung auf das Gladbacher “Wir verurteilen jeden geworfenen Stein…, …der euch Kunden nicht getroffen hat”-Banner im Februar, als man sich in Mönchengladbach über die Steinwürfe auf RB-Fans in Dortmund lustigmachte.

Randbemerkung 7: Becherwürfe auch wieder mal aus Sektor A. Aus Wut über eine Schiedsrichterfehlentscheidung (die keine Fehlentscheidung war). Waren im Gegensatz zum massiven Regen beim Bayern-Spiel aber nur zwei, drei einzelne ohne Akteure in der Nähe. Im Block aus dem einer der Becher kam ein wenig Unfrieden wie mir schien seitens des Umfelds des Werfers gegen den Werfer. Kann aber auch nur Wunschdenken gewesen sein. Wie man RB kennt, könnte es durchaus sein, dass da ein, zwei Leute mit einem Videoassistenten-basierten Nachspiel rechnen müssen.

Randbemerkung 8: Vor der Saison hatte ich auf einmal rot und zweimal gelb-rot für Keita in dieser Saison gesetzt. Die rote Karte hat er nun schon mal weg. Vielleicht ein bisschen unglücklich, aber auch völlig zu recht. Manchmal hat Keita halt seinen Fuß irgendwo, wo er ihn nicht haben darf. Wenn er das nicht abstellt, dann wird es tatsächlich nicht der letzte Platzverweis in dieser Saison gewesen sein und dann wäre das für den Mannschaftserfolg eher ungünstig. Mindestens zwei Spiele Sperre wird es dafür geben. Da Keita noch nicht vorbestraft ist, dürfte es aber auch nicht wesentlich mehr werden. Hat er sich noch mal eine schöne Erholungspause genommen vor dem Champions-League-Spiel in Istanbul, wo er dann frisch und ausgeruht Europa (hoffentlich) beeindrucken kann..

Randbemerkung 9: Der zweite Elfmeter nach Schalke in dieser Saion, der unnötig war. Verursacht diesmal von Bernardo. Und dazu noch Glück gehabt, dass man keinen dritten (Upamecano gegen Stindl nach 70 Minuten) bekommen und das Spiel verloren hat. Das darf man durchaus eine Baustelle nennen. Sich die Dinge, die man aufbaut, durch solche Geschichten, die den Gegner viel zu einfach ins Spiel bringen, kaputtzumachen, kann man sich auf Dauer nicht leisten. Da wird man noch mal das Zweikampfverhalten im Strafraum genauer ansprechen müssen.

Randbemerkung 10: 5:8 Schüsse innerhalb des Strafraums gegen Mönchengladbach. Auch völlig untypisch für RB Leipzig, dass man weniger Abschlüsse in Tornähe als der Gegner hat, wenn die Torschussbilanz mit 10:10 ausgeglichen ist. Letzte Saison stand RB noch dafür, dass ein sehr hoher Anteil der Schüsse von innerhalb des Sechzehners abgegeben werden. Auch hier bahnt sich vielleicht eine Folge des Transformationsprozesses hin zu einem Ballbesitzteam an.

Randbemerkung 11: Interessant am Spiel gegen Mönchengladbach die völlig vertauschten Rollen im Vergleich zu vor einem Jahr. Damals RB in der Underdog-Rolle gegen den Champions-League-Teilnehmer. Viel Spiel gegen den Ball gegen einen Gegner, der auf Ballbesitz setzte, aber dabei offensiv ziemlich stumpf blieb. Unglücklicher Punktverlust kurz vor Ende, den man sich bei RB schönredete, dass man gegen einen Topverein Deutschlands gepunktet hatte. Diesmal war man selbst der Champions-League-Verein (wenn auch Mönchengladbach kein Underdog) und ärgerte sich über den nur einen Punkt, obwohl man selbst den in der zweiten Hälfte noch hätte verlieren können. Dass die Gäste ihren Punkt nach dem Spiel feierten, war auch ein bisschen seltsam, nachdem man sich eigentlich nach der zweiten Hälfte eher hätte ärgern müssen, dass man die Überlegenheit nicht in drei Punkte umgemünzt hatte. Aber klar, nach zweimaligem Rückstand auswärts noch unentschieden zu spielen, geht auch als Erfolg durch.

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Lichtblicke:

  • Dayot Upamecano: Wieder eine sehr präsente, dominante Partie. Beste Zweikampfquote, meiste Ballkontakte, beste Passquote. Lange viel richtig gemacht, aber gerade Richtung Ende auch ein paar falsche Entscheidungen getroffen, was das Raustreten aus der Abwehrkette und das Positionsspiel angeht. Und Glück gehabt, dass er nicht den zweiten Elfer der Saison gegen sich gepfiffen bekam. Trotzdem einer der besseren auf dem Feld.
  • Timo Werner: Viel Aufwand betrieben. Gegen den Ball und im Ballbesitz. Immer anspielbereit, immer wieder mit guten Wegen in die Gasse, ohne dass der Ball dort zu ihm durchgekommen wäre. Macht in typischer Art das 1:0 und opfert sich in der Schlussphase fast schon als Rechtsverteidiger auf. Hatte aber auch viele Ungenauigkeiten im Passspiel, die an den sehr frühen RB-Werner erinnerten.
  • Stefan Ilsanker: Durfte mal wieder als Innenverteidiger auflaufen und erledigte den Job mit der ihm eigenen Unaufgeregtheit und mit typischem Engagement. Machte dabei nicht viele Fehler und bereinigte immer mal gefährliche Situationen. Solide Partie eines Spielers, den man immer wieder problemlos auf verschiedenen Defensivpositionen bringen kann.

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Tore: 1:0 Werner (17.), 1:1 Hazard (25.), 2:1 Augustin (31.), 2:2 Stindl (61.)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Ilsanker, Upamecano, Bernardo – Laimer, Keita – Kampl (76. Bruma)), Forsberg (85. Poulsen)  – Augustin (58. Demme), Werner; Bank: Mvogo, Compper, Schmitz, Kaiser; Nicht im Kader: Coltorti, Köhn, Orban, Sabitzer, Halstenberg, Konaté, Palacios, Abouchabaka, Kühn

Aufstellung Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt – Hofmann (46. Herrmann), Kramer, Zakaria, Hazard – Stindl, Raffael

Schiedsrichter: Marco Fritz (Geriet in der zweiten Halbzeit ein bisschen in den Fokus der Teams und des Publikums. Viel Grund gab es dafür allerdings nicht. Aus Stadionsicht lag er mit fast allen Entscheidungen richtig. Bei einzelnen Zweikampfbewertungen kann man immer mal diskutieren, aber gravierendes war nicht dabei. Seltsam vielleicht, dass Fritz beim Keita-Rot erst mal lange mit der Entscheidung wartete und erstmal Nase putzte, nachdem er eigentlich die Karte schon in der Hand hatte. Scheint sich doch einzubürgern, dass der Schiedsrichter in solchen Situationen auf die Meinung des Video-Assistenten wartet, anstatt selbst zuerst eine Entscheidung zu treffen. Glück für RB, dass Fritz und der Videoassistent das Foul von Upamecano an Stindl nicht mit einem Elfmeter ahndeten. Vielleicht weil Stindl die Szene etwas zu spektakulär ausnutzte. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt des Schiedsrichter-Gespanns, das für das kippende Spiel in der zweiten Halbzeit nun wirklich überhaupt nichts konnte.)

Rote Karte: Keita (84./ rohes Spiel)

Gelbe Karten: Werner (1.) – Stindl

Zuschauer: 42.558 (davon 4.500 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], VfL-Bericht [broken Link], Kicker-Bericht, Pressekonferenz-Ticker

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  • Torschüsse: 10 : 10
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 5 : 8
  • Schüsse auf das Tor: 3 : 3
  • gewonnene Zweikämpfe: 42,3% : 57,7%
  • Ballbesitz: 37,2% : 62,8%
  • Passquote: 51,2% : 48,8%
  • Laufstrecke: 117,2 km : 117,1 km
  • Sprints: 232 : 225
  • Intensive Läufe: 649 : 638
  • Fouls: 14 : 11
  • Ecken: 3 : 2
  • Abseits: 3 : 3
  • Meiste Torschüsse: Werner: 3 – Raffael: 3
  • Meiste Torschussvorlagen: Augustin: 3 – Stindl, Raffael: je 3
  • Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Upamecano: 70,6% – Vestergaard: 90,0%
  • Meiste Ballkontakte: Upamecano: 106 – Kramer: 89
  • Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Upamecano: 97,6 – Ginter: 95,0%
  • Größte Laufstrecke: Werner: 11,8 km – Stindl: 12,4 km
  • Meiste Sprints: Werner: 32 – Hazard: 36

Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com

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Saisontorschützen: Werner – 4, Orban; Bruma, Keita, Augustin – je 1

Saisonvorlagengeber: Augustin – 2; Forsberg, Halstenberg, Sabitzer, Kampl, Bernardo, Keita – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Laimer – 2; Demme, Gulasci, Keita, Forsberg, Sabitzer, Upamecano, Kampl, Ilsanker – je 1

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Bild: © GEPA pictures/ Sven Sonntag

4 Gedanken zu „Bundesliga: RB Leipzig vs. Borussia Mönchengladbach 2:2“

  1. Wie gegen Bayern machte der Defensivwechsel bei jetzt aber nur 1-Tore-Führung (½ Stunde vor dem Ende Punkte sichern?) BMG erst einmal so richtig stark, der Ausgleich dann mit Ansage. Unsere wacklige Defensive wurde nun gar nicht mehr entlastet, am Ende dann ein glücklicher Punktgewinn. Bei Niederlage in Augsburg (dann 2 von 9 Punkten in 7 Tagen) dürfte die erste Minikrise zu bewältigen sein, bin ich nicht scharf drauf.
    Wieso Totalrotation im 4. BL-Spiel, waren die Laktatwerte von Sabi und Orban wirklich so unterirdisch? Gerade Sabi wäre in der 2. HZ eine echte Option gewesen. Laimer und Forsberg aktuell – nun ja…
    Und ich frage mich immer mehr: Wieviel Rangnickvorgabe (hat dem „Spiegel“-Schreiberling heute bei „Wontorra“ ganz gut Paroli geboten) steckt bei unserem Coach drin?
    Ansonsten wieder eine Jammerei meinerseits, welche andere Bundesligisten gerne hätten…

  2. Und wie bei dem Unentschieden gegen Monaco stellt sich die Frage, Glas halbvoll oder halbleer?
    Wenn man die 1. Hz sieht und den Aussetzer von Berando, dann kann man sich schon ärgern, aber ein Spiel geht ja 90 Minuten und nach der roten Karte dann, kann man mit dem Punkt wiederum zufrieden sein.

    Ich fand die Rotaion aber durchaus gelungen (Habe natürlich staunend geschaut, daß es ohne Demme und Sabitzer los ging), aber das haben die Jungs richtig gut gemacht.
    Bis zu dem seltsamen Wechsel, Demme => Jika
    Habe ich überhaupt nicht verstanden.
    Werner dann völlig alleine, kaum noch Arbeit gegen den Ball.
    Aber wir lernen und forschen ja ;-)

    Aber beide IV als Lichtblicke?
    Mhm, da waren schon einige Wackler dabei, aber Beide haben Ihre Sache gut gemacht.
    Hätte da Jika gesehen. Da ich diesmal mit 2 Borussen beim Spiel war (BMG+BVB). Diese haben nur gestaunt und waren von ihm mehr als begeistert.

    Theoretisch müsste dann nun gegen Augsburg Werner und Upa in LE bleiben und Ilsanker und Klostermann auf die Bank rotieren.

    Ach ja, die rote Karte klar berechtigt. Da wir in A hinter der Presse standen konnten sofort die Wiederholung sehen und waren uns alle einig. Hoffe, es gibt nur 2 Spiele Sperre.
    Auch hier, gute Besserung an Kramer!

  3. Hoffentlich wird Gulasci auch mal rausrotiert.sein unsicheres Torwartspiel geht gar nicht .Es gibt Torleute die den Ausgleich vom Monaco Spiel verhindert hätten.

  4. Aus der Nachbarschaft kam noch bevor der Elfmeter-Pfiff ein “falscher Einwurf”. Ist da was dran? Zwei Anmerkungen zu Ilse. Er hat seine Sache gut gemacht, da gehe ich konform, doch warum muss er als IV auflaufen, wenn doch mit Compper ein IV auf der Bank sitzt? Und was noch auffällig war, Ilse konnte soviel Platz haben wie er wollte, er hat alle hohen Bälle umgehend per Kopf abgewehrt. Und noch eine weitere Festsellung, speziell in der zweiten Halbzeit hat man den Gästen die Lufthoheit überlassen, womit dies meistens auch mit einem Ballverlust verbunden war

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