DFB-Pokal: SpVgg Unterhaching vs. RB Leipzig 3:0

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte fuhr RB Leipzig im DFB-Pokal zu einem gleich zwei Klassen tiefer stehenden Gegner. Als Favorit peilte man den Einzug ins Achtelfinale an. Am Ende stand eine peinliche 0:3-Schlappe, bei der für die RasenBallsportler alles schief ging, was schief gehen konnte.

Ralf Rangnick hatte noch kurz nach dem Spiel gegen Düsseldorf angekündigt, dass man in Unterhaching nicht so stark rotieren wolle, weil man ja schließlich ein Weiterkommen anpeile. Am Spieltag dann standen in der Startformation doch gleich neun neue Spieler. Lediglich Stefan Ilsanker und Davie Selke  waren vom letzten Ligaspiel übrig geblieben.

Während Orban, Demme und der weisheitszahngeplagte Forsberg gleich ganz zu Hause geblieben waren, saßen die restlichen Stammkräfte immerhin auf der Bank. Nukan feierte sein Comeback nach Verletzung. Gulacsi stand erstmals in einem Pflichtspiel im Team und Quaschner erstmals von Beginn an.


Man würde es sich zu einfach machen, die kommenden 90 Minuten ausschließlich auf die Rotation zu schieben. Dazu waren neben Abstimmungsproblemen zu viele individuelle Schwächen und Fehler mitverursachend für die Niederlage. Zudem erwies sich die Besetzung der Mittelfeldzentrale als nicht so richtig zielführend.

Denn auf der Doppelsechs im 4-2-3-1 hatten Khedira und Ilsanker Position bezogen. Ein nicht gerade als spielstark bekanntes Duo. Was dazu führte, dass die Verbindung zwischen Mittelfeld und Offensivreihe nicht wirklich funktionierte und schon in der ersten Hälfte deswegen viele lange Bälle geschlagen wurden. Wenn man Poulsen, Selke und Quaschner vorn zu stehen hat, auch kein ganz absurdes Mittel, aber eben doch leicht auszurechnen und  selbst für einen Regionalligisten leicht zu verteidigen.

Mal von diesen taktischen Fragen abgesehen war Unterhaching auch wesentlich griffiger ins Spiel gegangen und schien die völlig überforderten RasenBallsportler 20, 25 Minuten lang einfach überrennen zu wollen. Bei RB schien man fast schon überrascht, dass man wie in der ersten Runde in Osnabrück auf einen hochmotivierten, aggressiven Gegner trifft, der sein Heil in schnellen Kontern über die Außen sucht. Ein erstaunlicher Eindruck.

Begossene Pudel, von Unterhaching geschlagen und gedemütigt | GEPA Pictures - Roger Petzsche

Der erste Nackenschlag kam schon nach fünf Minuten und sollte stilbildend für die gesamte Partie sein. Khedira kann im Mittelfeld einen Pass unter Druck nicht richtig verarbeiten und verliert der Ball. Jung tritt über den Pass auf die Außenbahn und kann nur hinterherschauen. Nach der schnellen Hereingabe in die unsortierte Viererkette hinein wird Steinherr von Teigl umgerannt und ehe man sich richtig wundern konnte, dass es keinen Elfmeter gibt, schiebt Markus Einsiedler, der schon in der ersten Runde gegen Ingolstadt zweimal getroffen hatte, den Ball ein. 1:0 nach einer Mischung aus individuellen Fehlern, zu langsamem Rückwärtsarbeiten und schlechter Abstimmung in der Viererkette in der Abwehr.

Wer jetzt erwartet hatte, dass RB Leipzig nach dem Rückstand Ernst machen würde, sah sich getäuscht. Symptomatisch eine Angriffsbemühung über den freigespielten Selke, dessen Versuch, von rechts aus in der Mitte Quaschner oder Poulsen zu finden, komplett danebenging und völlig harmlos in den Händen von Unterhaching-Keeper Marinovic, der eine gute Partie abliefern durfte, landete.

Auf der anderen Seite spielte es Unterhaching zielstrebig, schnell und gekonnt, sodass immer wieder ein weiterer Treffer in der Luft lag. Der fiel dann nach 23 Minuten aber nicht nach einem Konter, sondern nach einem Standard. Atinc Nukan köpft eine Flanke aus dem Halbfeld Keeper Gulacsi aus den Händen genau in die Mitte auf den Fuß von Marco Rosenzweig, der diese Torvorbereitung dankbar annimmt und direkt versenkt. Wie schon beim 1:0 eine Mischung aus individuellem Versagen (Kopfball in die Mitte von Nukan) und schlechter Abstimmung (zwischen Nukan und dem fangbereiten Gulacsi).

Bis zur Halbzeitpause gewann dann RB Leipzig doch noch Kontrolle über das Spiel. Viel herum kam dabei aber nicht. Zu wenig Kreativität im Spiel mit dem Ball, zu schlechte Torabschlüsse, zu wenig klare Chancen. Vor der Pause noch den 1:2-Anschluss zu erzielen, wäre angesichts drei, vier relativ guter Chancen nicht unverdient gewesen. Vielleicht wäre das Spiel dann auch noch mal gekippt. So passte der Mix aus offensiver Harmlosigkeit und Abschlussschwäche perfekt zum gebrauchten Spiel.

Zur zweiten Halbzeit korrigierte Ralf Rangnick den Konstruktionsfehler der ersten und ersetzte Nukan durch Sabitzer. Ilsanker rückte dadurch als zusätzliche Spielaufbauoption in die Innenverteidigung, Khedira spielte den alleinigen Sechser und Sabitzer und Bruno spielten nun davor irgendwas zwischen Acht und Zehn und sollten die bis dahin fehlende Verbindung zwischen Mittelfeld und Offensive herstellen.

Das war in der Praxis alles sehr sinnig und zumindest Sabitzer brachte im Gegensatz zum meist nur breit spielenden Bruno noch mal ein wenig Schwung auf den Platz. Allerdings rannte sich der Österreicher auch zu oft fest, bereitete aber andererseits die zwei größten Selke-Chancen direkt vor. Halstenberg hatte zudem noch eine größere Möglichkeit, bei der er am Keeper der Gastgeber scheiterte. Das war es aber auch schon an großen Gelegenheiten in der zweiten Halbzeit. Auch hier gilt, wenn eine der Chancen reingeht, dann wird es bei dann 1:2 noch mal spannend. Dass es das nicht wurde, passte zum Tag.

Der in seinem Gebrauchtsein dann noch vom 0:3 gekrönt wurde. Nachdem Unterhaching schon nach einer knappen Stunde die Entscheidung auf dem Fuß hatte, man aber an Gulacsi scheiterte, bekam man nach 67 Minuten wieder mal Unterstützung von RB Leipzig. Diesmal war es Georg Teigl, der einen eigentlich harmlosen Ball in der Mitte des Strafraums vier Meter vom Fuß prallen lässt. Einsiedler schaltet schnell und legt rüber zu Steinherr, der den Ball cool einschiebt.

Der Rest der Partie war dann eher Warten auf den Schlusspfiff, denn nochmaliges Anrennen Richtung Unterhachinger Tor. Die Gastgeber spielten es locker und clever runter mit ihrer Mischung aus Arbeiten gegen den RB-Spielaufbau und robust-resolutem Verteidigen des eigenen Strafraums. Dass es so locker aussah, lag aber auch daran, dass den Leipzigern fast gar nichts mehr einfiel, um noch Offensivgefahr zu entwickeln. Fast schon hilflose und vor allem auch ungenaue Versuche, den Ball irgendwie auf einen Stürmerkopf zu chippen, musste sich der geneigte Anhänger anschauen, bevor Schiedsrichter Kampka ein Einsehen hatte und die Partie abpfiff.

Der Rest war Jubel im weiten Rund und schlimme Partymusik oder das, was man im Fußballkontext so für Partymusik hält. Den Sieg hatten sich die Gastgeber mit einem perfekten Umsetzen ihrer Taktik mehr als verdient. Das 3:0 war sicherlich zu hoch, weil RB Leipzig auch einige Chancen auf einen Torerfolg hatte, am Erfolg selbst gab es allerdings nullkommanull zu deuteln, weil Unterhaching in praktisch allen Belangen das bessere, besser vorbereitete und wachere Team war.

Fazit: 0:3 als Zweitligist beim Viertligisten. Praktisch keine Chance auf den Sieg gehabt. Das sagt eigentlich alles darüber aus, wie blamabel der Auftritt von RB Leipzig in Unterhaching war. Defensiv aufgrund individueller Schnitzer und schlechter Abstimmung fast durchgängig katastrophal. Offensiv über weite Strecken der Partie pomadig und uninspiriert. Und in der Chancenverwertung das komplette Gegenteil von zielstrebig und effektiv. Das Komplettpaket war an diesem Tag tatsächlich grausam, weil fast gar nichts zusammenpasste. Selbst wenn da neun neue Spieler in der Startformation standen, erklärt das diesen Auftritt nur höchst mangelhaft.

Randbemerkung 1: Die höchste Auswärtsniederlage der Vereinsgeschichte überhaupt. Egal ob Pokal oder Liga. Als Zweitligist bei einem Viertligisten. Damit ist über die historische Dimension der Niederlage in Unterhaching eigentlich schon alles gesagt.

Randbemerkung 2: 0 Tore in der ersten Runde in Osnabrück, aber dank Feuerzeug weitergekommen. 0 Tore in der zweiten Runde in Unterhaching. Wer als Zweitligist in 160 Minuten bei unterklassigen Gegnern kein Tor zustande bekommt, der hat sich das Ausscheiden aus dem DFB-Pokal mehr als redlich verdient.

Randbemerkung 3: Klar, man kann jetzt Rangnicks Rotation als entscheidenden Fehler für die Pokalpleite anführen und den Coach dafür an die Wand nageln. Tatsächlich sah das Zusammenspiel nicht sonderlich gut aus und einer wie Kaiser hätte dem Spiel von Anbeginn eine andere Struktur geben können. Andererseits standen dort 11 Spieler auf dem Platz, die (fast) alle die Bundesliga als ihr Karriereziel haben. Man muss von so einer Mannschaft erwarten können, dass sie in Unterhaching besteht und zumindest nicht untergeht. Man muss von einer solchen Mannschaft auch erwarten können, dass sie den Gegner nicht mit individuellen Schnitzern zum Toreschießen einlädt. Und man muss vor allem erwarten können, dass die 11 Spieler, die auflaufen, alles dafür tun, sich von ihrer besten Seite zu zeigen und sich für die kommenden Spiele zu empfehlen. Von den Spielern, die zuletzt hintendran waren, ist das tatsächlich niemandem gelungen. Vielmehr hat das Spiel die Kaderverhältnisse eher festgezurrt. Von daher fällt es auch schwer, die Verantwortung für die Niederlage dem Coach zuzuschieben. Da müssen sich die eingesetzten Spieler schon sehr stark an die eigene Nase fassen. Klar, hinterher kann man natürlich sagen, dass die Rotation ihren Teil zu fehlender Abstimmung und zur Niederlage beigetragen hat. Trotzdem bleibt es dabei, dass man von den Profi-Nummern 12 bis 19 eines Zweitligaspitzenteams erwarten können muss, dass sie sich in einer zweiten Runde im Pokal von einem Regionalligisten (der noch dazu vornehmlich eine U23-Mannschaft ist) nicht so unterbuttern lassen.

Randbemerkung 4: Blöde Sache für Peter Gulacsi ausgerechnet in diesem Spiel erstmals statt Coltorti im Kasten zu stehen und sich zeigen zu dürften. Er hielt, was zu halten war und sah dabei auch relativ sicher aus. Bei drei Gegentreffern bei einem Viertligisten und der schlechten Abstimmung mit Nukan beim 0:2 bleibt ein Torwart trotzdem nie in guter Erinnerung. Selbst wenn er nichts für die Niederlage kann.

Randbemerkung 5: Normalerweise wird die Mannschaft vom RB-Gästeblock auch nach Niederlagen zumindest mit aufmunterndem Applaus verabschiedet. In Unterhaching war die Stimmung nach dem Spiel, als sich die Mannschaft ihren Fans zeigte (was ihr absolut anzurechnen ist), doch zu großen Teilen (bei durchaus vorhandenem aufmunterndem Applaus) eher unfreundlich. Sah man den Gesichtern der Spieler durchaus an, dass sie da auch erstmal schlucken mussten, dass sie bei vielen nicht so richtig willkommen waren. Man konnte es nach dem Spiel durchaus verstehen, dass im Gästeblock die Laune mit dem Team eher auf dem Nullpunkt war (auch wenn dieses ‘ich bin soundso viele Kilometer gefahren und dann das’ ein ziemlich alberner Dienstleistungsanspruch ist), irgendwas versönliches im Sinne eines ‘jetzt erst recht’ hätte man sich aber vielleicht dann doch noch gewünscht.

Randbemerkung 6: Erstaunlich wieder mal die Zahl der Auswärtsfahrer. Dass an einem Dienstabend, also zu einem Spiel, nach dem man erst irgendwann in den frühen Morgenstunden des Mittwochs wieder in Leipzig ist, genausoviele Menschen nach Unterhaching fahren, wie an einem Sonntag zum Zweiltigaspitzenspiel nach Bochum, darf man durchaus bemerkenswert finden. Eine mögliche Erklärung bestünde darin, dass im Süden der Republik inzwischen einige RB-Fans wohnen (ein Phänomen, was früher schon bei Spielen in Stuttgart auffiel) und entsprechend der Anteil derjenigen, die von vor Ort vorbeischauen, größer ist als bei Spielen im Ruhrgebiet. Wie auch immer, ein (für einen Ausflug zu einem Regionalligisten) vergleichsweise gut gefüllter Gästeblock war nicht unbedingt das, was man vor dem Spiel erwarten konnte.

Randbemerkung 7: Ist ja nur Pokal. Können wir uns jetzt auf die Liga konzentrieren. Möglichkeiten, sich die Niederlage in Unterhaching schön zu reden, gibt es einige. Sind aber natürlich auch alle Quatsch. Pokal ist grundsätzlich eine super Sache (zumal die ein, zwei Spiele, die man sich vielleicht noch hätte holen können, von der Liga auch nicht groß abgelenkt hätten) und man hätte sich noch mal ein Highlight-Spiel kurz vor der Winterpause sichern können. Dass man das nicht getan hat, ist blöd und bitter. Punkt.

Lichtblicke: Nö, nicht diesmal.

Fanarena-Spieltagsspieler:

Spieler des Tages bei fan-arena.com

(Quelle: iPhone und Android App FanArena für RB Leipzig Fans – www.fan-arena.com [broken Link])

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Tore: 1:0 Einsiedler (5.), 2:0 Rosenzweig (23.), 3:0 Steinherr (67.)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Teigl, Sebastian, Nukan (46. Sabitzer), Jung (25. Halstenberg) – Ilsanker, Khedira – Poulsen, Bruno (72. Kaiser), Quaschner – Selke; Bank: Coltorti, Gipson, Compper, Klostermann; nicht dabei: Strauß, Boyd, Kalmár, Forsberg (alle verletzt), Orban, Demme, Hierländer, Bellot

Aufstellung SpVgg Unterhaching: Marinovic – Bauer, Welzmüller, Winkler, Dombrowka – Taffertshofer, Rosenzweig (46. Nicu) – Piller (64. Marseiler), Sieghart, Steinherr (85. Reisner) – Einsiedler

Schiedsrichter: Robert Kampka (Insgesamt eine Spielleitung, an der es nicht viel auszusetzen gibt. Wenn man denn nicht über einzelne Zweikampfentscheidungen streiten will. Hätte in der ersten Hälfte (aus Stadionsicht) Selke einen Foulelfmeter zusprechen können. Zumindest wenn man seine sonst oft kleinliche Bewertung von Zweikämpfen in Bezug auf Schieben und Stoßen als Maßgabe nimmt.)

Gelbe Karten: Winkler, Nicu, Taffertshofer – Jung (1.), Ilsanker (1.)

Zuschauer:  5.000 (davon 400 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], SpVgg-Bericht, Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 11 : 23
  • gewonnene Zweikämpfe: 44% : 56%
  • Ballbesitz: 34% : 66%
  • Passquote: 45% : 74%
  • Fouls: 17 : 19
  • Abseits: 3 : 1

Statistiken von kicker.de

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Saisontorschützen DFB-Pokal: keine

Saisonvorlagengeber DFB-Pokal: keine

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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche

12 Gedanken zu „DFB-Pokal: SpVgg Unterhaching vs. RB Leipzig 3:0“

  1. moin mathias!

    neben allem, was du schon erwähnt hast wollte ich mal meinen subjektiven eindruck schildern:

    gerade in der druckvollen anfangsphase haben wir RB erlebt, wie sie völlig verunsichert erst mal eigentlich sicherheit im aufbauspiel haben wollen (wenig pressing, relativ tief stehend) und dabei permanent individuelle fehler machen. ein nukan, der den richtigen zeitpunkt zum abspielen nicht findet. (immer wieder kam der pass zu spät und wurde geblockt). man merkte richtig wie rb noch beim “finden” war und haching da mit der richtigen taktik (schneller, druckvoller spielstil) dagegen hielt.

    völlig verdient in dieser phase die 2 tore. erst danach (und mit halstenberg) kam etwas mehr ordnung und ruhe rein und man steigerte sich ein stück weit. nach der pause eine extrem stabile phase von rb (haching stand tief) und man wartete eigentlich auf das tor für rb und plötzlich wieder eine druckphase der hachinger (stark gemacht durch individuelle fehler) und minuten später stehts 3:0.

    der rest war eindeutig ein “wir glauben nciht an uns”.

    randbemerkung 1:

    neben allen schlechten leistungen von RB war es aber auch ein typtisches “erst haben sie kein glück und dann kommt auch noch pech dazu”.

    wann immer der ball im hachinger strafraum war (oder knapp drumrum) landete jeder abgewehrter ball entweder im aus oder bei einem hachinger spieler. wann immer der ball in der nähe des leipziger strafraums war (oder im) landete ein abgewehrter ball bei einem hachinger. auch viele der befreiungsschläge von haching sahen so aus. warum auch immer hatten die gestern einfach das permanente glück irgendwie den ball zu sich zu bekommen (und nein, das war ganz sicher nicht immer absicht).

    randbemerkung 2:

    min. 1 elfmeter hätte es geben MÜSSEN. eher 2 wenn man die ansonsten eher kleinliche linie des schiris anschaut. ich kann nicht einen kleinen schubser von poulsen als foul werten aber im 16er einen größeren schubser als “normaler zweikampf”. über den einen “muss” elfmeter brauch man eigentlich nicht zu reden. wenn man einen stürmer so am arm runterzieht gibts nichts anderes.

    ansonsten war die leistung des schiris ordentlich, wenn auch manchmal etwas zu kleinlich. (und bei wichtigen entscheidungen dann zu großzügig). aber daran liegt die niederlage nicht.

    randbemerkung 3:

    weder bruno noch nukan gefallen mir sonderlich. schon in liga spielen nicht.. gestern erst recht nicht. jeweils immer schlechte leistungen. selten manschaftsdienlich.

    was ist eigentlich mit teigl los? völlig verunsichert mit wenig bis gar keinen guten offensiven aktionen .. extrem verunsichert. extrem viele kleine fehler …

  2. Gut zusammen gefasst.
    Nur die Ballbesitzstatistik (34:36) ist etwas irreführend.
    Wer hatte denn die restlichen 30% der Zeit den Ball? ;)

  3. Wenn ich mein eingespieltes Team auf 9 Positionen umstelle zeigt das schon ziemlich deutlich die Wertschätzung des Wettbewerbs. Kann man doof finden, muss man aber nicht. Die 2. Garde hat ihre Chance bekommen und nicht genutzt was natürlich auch für den Winter entsprechende Nachjustierungen im Kader nach sich zieht. Blöd dass man sich so unterbuttern lässt aber im Grunde nur ärgerlich für die auf dem Platz gestandenen Spieler! Und nein schönreden muss ich mir diese kalkulierte Niederlage nicht es ist halt so wie es ist.

    1. Glaube auch, dass es psychologisch (das schaffen wir auch mit halber Kraft) ungünstig ist, das Team komplett zu tauschen.

  4. Neben der umfangreichen Rotation hat mich auch die taktische Aufstellung überrascht. Gehen wir mal davon aus, dass Rangnick mit einem defensiven Regionalligisten rechnet. Wie passt das mit 2 Zerstörern und 3 Mittelstürmern zusammen? Das macht das Spiel (auf dem Papier) sehr von Bruno abhängig. Dieser konnte jedoch bislang in keinem Spiel vollends überzeugen.

    Ich hätte zumindest mit Sabitzer und Kaiser von Anfang an gerechnet. Sei es drum…

  5. Augenscheinlich nichts aus dem Osnabrück Spiel gelernt.nach 5 min. lag der Ball wieder in den Maschen .Das eine kämpferische Hachinger Elf zu erwarten war sollte auch nicht überrraschen.schliesslich heisst es Pokalfight und nicht wir schauen mal .
    Es ist schon eine Frechheit mit welcher Arroganz auf dem Platz agiert wurde
    Von Aufbäumen keine Spur .Hauptsache die Haare liegen schön und wir sind ja mit dem Flieger unterwegs.
    Von einem Profi mit Bundesliga anspruch kann man schon mal erwarten. das er über 90 min.Vollgas gibt , wenigstens 1 mal in der Woche .
    Schließlich waren ja auch einige in der U 23 eingesetzt,hatten also auch Spielpraxis.
    An RR seiner Stelle hätte ich auch so gehandelt um die wesentlich schwerere Aufgabe in Sandhausen mit den Stammkräften abzusichern und vergessen wir auch nicht das gestern der Kern der Zweitliga Mannschaft der letzten Saison auf dem Platz stand.
    Totalausfall leider Jung und Bruno hat die ganze Zeit noch nichts gerissen .Fehleinkauf mag zwar technisch beschlagen sein hat aber keinerlei körperlichkeit hat in der 2.Liga nichts zu suchen.
    In Sachen Kampf und Teamspirit muss man leider immer noch unseren ungeliebten Konkurrenten Darmstadt schielen.
    Obwohl ich solchen Fussball wie er dort praktiziert wird überhaupt nicht sehen will.aber die Einstellung ist absolut spitze.
    Gibt’s eigentlich einen Mentaltrainer bei RB?
    Vielleicht war es ja der berühmte Schuss vor dem Bug um nicht in Sandhausen unterzugehen.

  6. Das ist doch mal was. RB wird als erster Verein (Vorsicht: Tradition!) in die Geschichte eingehen, welcher den DFB-Pokal als Belastung angesehen hat und deshalb mehr oder weniger freiwillig ausgeschieden ist. Dazu ist man mit der 2. Mannschaft in das Nachbarbundesland geflogen, ich glaub es immer noch nicht wirklich, den Boulevard wird es freuen.
    Mateschitz dürfte ich heute nicht heißen. Ja, die Phrasen und die taktische Ausrichtung des Herrn Rangnick gefallen mir (und etlichen Freunden/Fans) schon länger nicht. Pokal war in manch verkorkster Saison am Ende nochmal das „Sahnehäubchen“. Herr Rangnick tickt allerdings auch sicher anders als ein normaler Fan, der ich zu sein glaube. Mein Verein bleibt es weiterhin, mein Coach ist er nicht mehr.
    Warum unter diesem SD kein gestandener Trainer zu finden war/ist, das dürfte jetzt doch wohl auch jedem klar sein?
    Zorniger wollte nicht aufsteigen, Rangnick wollte nicht Pokal – für mich kein Unterschied und letztendlich beide Male vereinsschädigendes Verhalten!
    Das Drama gestern erdet mal wieder und kostet schon jetzt etliche Zuschauer bei den kommenden Spielen, und das ist richtig so.
    Pokalfinale in Berlin, für viele Fußballer war es „das Highlight“ ihrer Karriere, davon hat man wohl bei “Über-RB” noch nie etwas gehört, obwohl man manchmal glauben soll, der Fußball wird hier gerade neu erfunden…
    Bisher plante ich sogar meinen Urlaub und Dienste nach dem Spielplan von RB, wie doof bin ich gewesen!!!
    Ansonsten bin ich bei „buba“…

  7. Buba hat es eigentlich prima formuliert mit “Hauptsache die Haare liegen schön und wir sind ja mit dem Flieger unterwegs”… einen sehr ähnlichen Eindruck habe ich schon mit Beginn der Saison: Als seien einige der neuen Spieler in Leipzig angekommen mit dem Gefühl, ja toll hier geht was, alles da, prima Bedingungen, mit dem Laden hier steigen wir ganz klar auf… als sei es das gemachte Nest. Aber das man auch selbst einen gewissen Biss auf dem Platz zutun muss (ähem, die Flügel bewegen – Red Bull grüßt), das habe ich oft vermisst. Bei den letzten Stammspielern in der Liga scheint das langsam anzukommen. Wenn man hoch und höher hinaus will, sollte man den Schneid, den man als Underdog noch hatte, niemals nie eintauschen gegen so etwas wie ein “wir sind (gefühlt) ja sowieso Profis” (bzw. Haare und Flieger). Mit dieser Einstellung komme ich wenig klar. Ach war die Regionalligazeit schön .-)

  8. Hallo,

    habe mir das ganze Spiel auf Sky “angetan” und fand es einfach nur erschreckend. Manchmal habe ich den Eindruck, die Spieler sind zu früh zu satt und im Kopf zu dunkel ( volle Zustimmung, buba). Wie kann der Selke das Ding volley versemmeln, Teigl so eine Gurke bringen oder Sebastian sich durch die Hosenträger spielen lassen. Wenigstens ist er top motiviert. Leichtfertig weggeschmissen, diese Chance von Selke.
    Vor allem das Gehader mit der eigenen Unfähigkeit hinterher……einfach Klappe halten und weiterspielen.
    Was mir tierisch auf den Sack geht ist das permanente Gemecker, vor allem wenn man den eigenen Mist kaschieren will (Poulsen). Der verstolpert doch die dicksten Dinger. Der war sicher für die 3.Liga gut aber keinesfalls für die 2. geschweige denn 1. Liga!! Naja, ich schreibe etwas zornig aber hier muss noch sehr viel passieren oder wir drehen ewig Runden in der 2.Liga ^^
    Wenn hier nichts entscheidendes mit der Abwehr und generell mit der Motivation passiert, sehe ich uns nicht aufsteigen. 2-3 ältere , erfahrene Erstligaspieler, die den “Rotznasen” sagen wo’s langgeht, sollten wir schon haben.
    Hut ab vor den mitgereisten Fans. Wenn ich am Dienstag Abend 800 km fahre um so eine “Darbietung” zu sehen…ist ja fast Körperverletzung von RB. Da sollte mindestens ne Bratwurst und Freibier zum nächsten Heimspiel als Entschädigung drin sein. In diesem Sinne …prost.

    Gute Besserung, RB L

  9. Mag sein, dass die Aufstellung von R.R. ein kalkuliertes Risiko war. Aber eigentlich hätte es ein geringes Risiko sein sollen, wenn man den Selbstanspruch der eingesetzten Spieler bedenkt. Ich glaube kaum, dass irgendjemand den Spielausgang so vorhergesagt hätte. Mal abgesehen von denen, die generell der Meinung sind, mit der Aufstellung kann das nichts werden, um am Ende dann immer Recht behalten zu können, falls es mal schief läuft.
    Jedenfalls kann ich trotz aller Enttäuschung über den Spielverlauf die Entscheidung von R.R. nachvollziehen. Das wichtigere Ziel ist der Aufstieg in dieser Saison. Nicht auszudenken, welche Kommentare hier erschienen wären, wenn ein oder zwei Stammspieler sich verletzt hätten und wir eventuell trotzdem verloren hätten. Man weiß es nicht oder man hat eben eine Glaskugel zur Hand.

  10. Also den mitgereisten Fans kann ich auch nur Respekt zollen man muss ja schließlich noch 450 km zurückfahren , mit den Eindrücken, und ich muss ja fast meiner Arbeit danken das ich kurzfristig nicht fahren konnten.
    Übrigens hat ja auch RB salzburg im Pokal nach 27 min. 2.0 zurückgelegten und trotz unserer Freunde Damari und Reyna noch 4.2 gewonnen.

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