2.Bundesliga: SV Darmstadt 98 vs. RB Leipzig 1:0

Aufsteigerduell in der zweiten Bundesliga. Und überraschenderweise war die Partie zwischen Darmstadt und Leipzig auch diesmal wieder ein Spitzenspiel. Es wurde eine Partie, die spielerisch nicht hochklassig war (was man aber auch nicht erwarten konnte) und das aus Sicht des einzig wahren RasenBallsports fast über die kompletten 90 Minuten ein höchst unerfreuliches Ereignis blieb.

Angefangen hatte RB Leipzig mit Terrence Boyd statt Daniel Frahn im Angriff. Was in Sachen Physis gegen die kopfballstarke Innenverteidigung der Gastgeber sicherlich keine schlechte Idee war. Das einzige Problem an der Sache war, dass Boyd noch keine 90 Minuten durchhält und deswegen seine Körperlichkeit in der Schlussphase, in der es massiv über die langen Bälle in die Spitze ging, nicht mehr auf dem Platz stand.

Neu in der Startformation stand auch Diego Demme, für den Joshua Kimmich weichen musste. Ein Wechsel, der sich letztlich nicht wirklich positiv bemerkbar machte. Und Georg Teigl rückte wieder zurück auf den Rechstverteidigerposten, sodass Sebastian Heidinger auf die Acht nach vorn rückte, wo er am Montag gegen Kaiserslautern schon ein paar Minuten hatte und Stefan Hierländer ersetzte.


Die Schlüsselszene des Spiels, die auch irgendwie prägend für den weiteren Spielverlauf wurde, passierte bereits nach fünf Minuten. RB Leipzig kann einen langen Ball nicht verhindern, Anthony Jung und Marvin Compper sehen in Sachen Stellungsspiel und Zweikampfführung gegen Marcel Heller extrem alt aus und lassen ihn zur Grundlinie durchbrechen und in der Mitte blicken alle auf den Ball, aber niemand auf Dominik Stroh-Engel, der entsprechend freudig erregt aus dem Rückraum kommend unbedrängt aus etwa sieben Metern einnickt.

Ein Tor, das in dieser Entstehung eigentlich gar nicht und schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt fallen darf und viel zu einfach war. Wenn du etwas in Darmstadt überhaupt nicht brauchst, dann ist es ein früher Rückstand. Denn es gibt wenig unangenehmeres, als aggressive, zweikampffreudige und in der Defensive resolute Lilien bespielen und sich Torchancen erarbeiten zu müssen (beim Spiel in Darmstadt vor einem Jahr hatte RB Leipzig zwei relevante Torabschlüsse, beide außerhalb des Strafraums). Was sich den Rest des Spiels ja auch weitgehend zeigte.

Vielleicht wäre das Spiel noch mal anders gelaufen, wenn Darmstadt-Mittelfeldspieler Hanno Behrens nach reichlich zehn Minuten nach einer Ecke und Verwirrung im Strafraum statt an den Pfosten ins Tor geschossen hätte. Tat er aber nicht, in einem Spiel, in dem letztlich alles für die Hausherren lief.

Die erste Halbzeit war dann folgerichtig geprägt von RB-Versuchen, sich in Strafraumnähe zu spielen und von den Lilien-Versuchen, dem schon früh entgegenzuwirken. Und es sah zwischenzeitlich auch gar nicht alles schlecht aus. Immer mal wieder schaffte RB Leipzig es, sich zwischen Mittelfeld- und Abwehrkette der Darmstädter zu kombinieren und ein bisschen Raum vor sich zu haben. Effektiv nutzen konnte man ihn allerdings nicht, weil man mit zu wenig Zug spielte und die Darmstädter aus der Unordnung heraus immer wieder die Zeit bekamen, sich neu zu ordnen. Einziges erwähnenswertes Ergebnis der spielerischen Bemühungen war ein gefährlicher Kaiser-Schuss aus knapp 20 Metern, der nur knapp über den Kasten strich.

Abgesehen davon und von einem wegen Abseits nicht gegebenen Treffer (Der Linienrichter moniert vermutlich zurecht, dass Kaiser vor der Flanke im Abseits stand. Zumindest hat er Recht, wenn der Ball in der Mitte von Khedira und nicht von Sirigu kam.) rannten sich die RasenBallsportler ein ums andere Mal spätestens an der Abwehrviererkette der Darmstädter, die Poulsen und Boyd insgesamt sehr gut unter Kontrolle hatte, fest. Taten sie das nicht, trafen sie immer mal die falsche Entscheidung und spielten viele tiefe Bälle nicht, wenn sie angebracht waren, weil die Stürmer vorn gerade in freie Räume einliefen oder spielten tiefe Bälle, wenn vorn kaum Platz war und die Pässe entsprechend leicht verteidigt werden konnten.

Oft im Mittelpunkt des Geschehens, letztlich einmal spielentscheidend geschlagen - Fabio Coltorti rettet im Spiel beim SV Darmstadt mal wieder vor dem Einschlag | GEPA Pictures/Citypress24 - Herrmann Hay

Die Versuche der spielerischen Spieleröffnung hatten zudem den unangenehmen Nebeneffekt, dass man entsprechend nicht unerwartet im Mittelfeld gegen die gut anlaufenden Hausherren immer mal Bälle verlor. Etwas was das psychologische Moment eines Spiels meist eher ungünstig dem Gegner zuschustert, der sich nicht nur über gewonnene Zweikämpfe, sondern über offensive Räume und somit über sowas wie gefühlte Gefährlichkeit freuen kann.

Gefühlt deswegen, weil Darmstadt bis zur Pause auch nicht mehr wirklich gefährlich wurde. Zwei, drei passable Torannäherungen gab es zwar noch, aber nichts weswegen man die ganz großen Adrenalinschübe hätte kriegen müssen. Aber eben etwas bei dem immer das Gefühl blieb, dass Darmstadt die Partie weitgehend im Griff hat und näher an einem Tor ist als RB. Selbst wenn Leipzig über die gesamten 90 Minuten das deutlich aktivere Team war (62% Ballbesitz).

In der zweiten Halbzeit kam dann Joshua Kimmich und brachte noch mal ein paar spielerische Ideen mit auf den Platz. Immer wieder forderte er den Ball und versuchte Lücken in der Darmstädter Hintermannschaft zu entdecken. Aber mit zunehmender Spieldauer ging er mit dem Rest des Teams auch ein wenig unter.

Zwei Aktionen konnte RB Leipzig bis zum Schlusspfiff noch verbuchen. Bei der einen wurde Poulsen wegen angeblichem Abseits (knappe Entscheidung, aber Poulsens Kopf könnte knapp im Abseits gewesen sein) zurückgepfiffen, bevor er allein auf den Lilien-Kasten hätte zulaufen können. Beim zweiten Mal war Poulsen dann tatsächlich mal durch, traf aber nur den Kopf von Keeper Mathenia, der ein paar Minuten brauchte, um den Wirkungstreffer abzuschütteln.

Dass beide Aktionen schon mehr als eine halbe Stunde vor dem Schlusspfiff stattfanden, sagt eigentlich schon alles über den Rest des Spiels aus. Ein (gegen zugegeben weiterhin aggressive Gastgeber) meist ideen- und leider oft auch mutloses Gekicke. Letzteres manifestierte sich in zunehmenden Alibi-Einzelaktionen, auf die sich die Darmstädter mit ganz großer Freude schmissen. Als ob sie selbst überrascht gewesen wären, dass man ihnen immer wieder Zweikampfopfer anbietet.

Leichte Fehlpässe, die oft an den Laufwegen der Mitspieler vorbeigingen, in der eigenen Hälfte vertändelte Bälle, bei Anspielen oft einen Schritt hinter dem Gegenspieler, viele unnötige Fouls weil man hinterlief. Und fast schon als Demonstration eines depremierenden Nachmittags zwei Freistöße aus halbwegs guter Entfernung kurz vor Schluss, von denen einer in den Himmel und der andere in die Mauer ging. Das alles kann unabhängig voneinander immer passieren. Dadurch, dass alles zusammenkam, wirkte es extrem ernüchtern.

Sodass, Stichwort psychologisches Momentum, eigentlich nie so etwas, wie die ganz große Überzeugung entstand, dass RB Leipzig das Spiel noch rumreißen könnte. Ganz im Gegenteil wurde die Brust der Hausherren ab der 60. Minute wieder richtig breit. Am eigenen Strafraum nicht wirklich zu bezwingen, hatte man offensiv noch diverse Aktionen und nutzte man einige Ballgewinne im Mittelfeld für gefährliche Konter. Wenn man den Hausherren etwas vorwerfen mag, dann dass ihre Effektivität im Konterspiel von einer ähnlichen Güte war, wie die Versuche der RasenBallsportler, aus dem Spiel mit dem Ball heraus Torchancen zu generieren.

Wenn die Partie etwas gezeigt hat, dann dass man Darmstadt (wie man ja auch schon vorher wusste) nicht bezwingen kann, indem man sie mal eben mit nicht zu 100% ausgeprägter Überzeugung ein bisschen bespielt. Es gab Szenen, in denen die RasenBallsportler mit Überzeugung und Geschwindigkeit den offensiven Gang suchten. Szenen, in denen man auch gut sehen konnte, dass die Darmstädter Verteidigung kein unbezwingbares Bollwerk ist, sondern sehr wohl auch mal auseinanderfallen kann, wenn man sie laufen lässt.

Problematischer war es aber, dass man eigentlich über die gesamte Spielzeit hinweg nie wirklich in die Zweikämpfe fand, oft nicht ins Gegenpressing fand und nie wirklich griffig oder präsent wirkte. Wenn man Darmstadt besiegen will, muss man sie auch permanent bearbeiten und bekämpfen, wie man es in der vergangenen Saison zweimal getan hat. Im dritten Aufeinandertreffen beider Teams, das auch zum dritten Mal 1:0 ausging, fehlte dies über weite Strecken des Spiels.

Wobei dabei natürlich auch der frühe Rückstand und eine komplette Änderung des Matchplans eine Rolle spielte. Darmstadt ist eine Mannschaft, die dich mit ihrer Spielweise frustrieren kann. Darauf sind sie ausgelegt und das betreiben sie ziemlich hervorragend und absolut im Rahmen des Regelwerks. Hier mal eine Nickligkeit, dort ein ordentlicher Zweikampf, dazu mal länger Liegenbleiben, wenn man denn schon in Führung liegt und gefoult wurde.

Das nervt (das nervt ja schon als Zuseher), wenn es sowieso schon nicht läuft und du gegen diese dichten Abwehrketten anrennen musst. Wenn du allerdings an dem Punkt schon mal angekommen bist und dich tatsächlich hast nerven lassen, hast du auch schon fast verloren. Denn du brauchst einen kühlen Kopf, um gegen die Darmstädter Widerstände gegenzuhalten, vor allem körperlich zu spielen und dann die zwei, drei klugen Nadelstiche in der Offensive zu setzen.

Dazu kam es aber nicht und so spielte man mit dem Pässchen hier und dem Dribbling dort den Gastgebern so lange in die Karten bis man richtiggehend hilflos wirkte. Und eben so frustriert war, dass sich ein Yussuf Poulsen nach 81 Minuten einen Ellenbogenschlag gegen Sirigu leistete, den der Schiedsrichter wohl nicht gesehen hat und der deswegen noch vom Sportgericht nachträglich als Tätlichkeit geahndet werden könnte. Tut das Sportgericht dies, ist Poulsen ein paar Spiele weg vom Fenster. Wäre das Sahnehäubchen auf dem Darmstadt-Ausflug.

Es ist klar, dass es in der zweiten Liga eigentlich kaum ein Team gibt (außer vielleicht Kaiserslautern an guten Tagen), das in der Lage ist im Spiel mit dem Ball ein defensiv gut verteidigendes Team zu zerspielen. Von daher erklärt sich auch manches von dem, was RB Leipzig in Darmstadt (und in Ansätzen ja auch schon in Nürnberg) passiert ist. Sprich, man kann in Darmstadt verlieren, wenn man in Rückstand geraten ist. Aber es kommt dann trotzdem immer noch drauf an, wie man verliert. Und da hinterließ der ideenlos, manchmal passiv und einfach nicht frisch (psychisch und physisch) wirkende Auftritt von RB Leipzig doch ein paar Fragen.

Fazit: Es war als Gesamtpaket, trotz absolut vorhandenem und sichtbaren Willen sicherlich der schwächste Auftritt von RB Leipzig in der zweiten Liga bisher. Und deswegen gewann Darmstadt am Ende auch völlig verdient eine Partie, die sie mit ihrer aggressiven Spielweise gegen den Ball fast durchgehend im Griff hatten. Heller und Stroh-Engel machten dann beim 1:0 auch individuell den Unterschied. Was macht man aus so einer Partie? Wohl am besten schnell abhaken und an geistiger und körperlicher Frische arbeiten, wenn denn das Generieren von Chancen aus dem Spiel gegen den Ball heraus auch weiterhin das oberste Prinzip bleiben soll.

Randbemerkung 1: Das zweite Spiel ohne eigenes Tor in Folge. Das dritte Spiel ohne eigenes Tor in den letzten vier Versuchen. Nur zwei Tore in den letzten vier Spielen. Die schlechteste Offensivbilanz aller Teams der zweiten Liga. Man könnte sagen, dass klar ist, wo die Probleme aktuell liegen. Fakt ist, dass man in den letzten Spielen kaum noch Chancen aus dem Umkehrspiel oder aus Gegenpressingaktionen heraus generieren konnte und es dann mit der offensiven Herrlichkeit schnell vorbei ist. Zumal gegen einen Gegner wie Darmstadt, der die zweite Stärke von RB, zumindest wenn man mit Poulsen und Boyd spielt, die Physis ganz gut aus dem Spiel zu nehmen weiß. Wird sicherlich interessant in den nächsten Wochen, was man sich bei RB Leipzig einfallen lassen kann, um nicht nur viele Torschüsse zu haben, sondern auch gute Chance zu kreieren. Das Spiel von RB Leipzig war mit seinen schnellen Versuchen in die Tiefe immer darauf angelegt, die ein, zwei Großchancen zu kriegen, mit denen man das Spiel entscheidet. Aktuell hat man meist Abschlüsse aus ungefährlichen Positionen, wo man schon enorm viel Glück bräuchte, dass auch mal einer durchrutscht.

Randbemerkung 2: Null gelbe Karten gegen RB Leipzig in Darmstadt (letzte Saison jeweils drei in beiden Spielen) gehen als zusätzlicher Hinweis darauf durch, dass RB Leipzig in diesem Spiel die Griffigkeit und der Zugriff auf den Gegner fehlten. Klar bleibt es dabei, dass dies auch der Spielsituation mit der Konteranlage der Darmstädter geschuldet war, denn gegen ein konterndes Team ist es auch schwer Zugriff zu bekommen, weil sie dafür auch schlicht zu wenig den Ball haben und ihn nur länger behalten, wenn sich gute Räume für das Umkehrspiel bieten. Und die Situationen zeichnen sich per se durch geringe Zugriffsmöglichkeiten aus. Trotzdem wirkte es so als würde die entscheidende Prise Kratzen und Beißen im Zweikampfverhalten fehlen.

Randbemerkung 3: Die Erzählung, dass man in einem Spiel gegen RB Leipzig auf einen übermächtigen Gegner treffe, ist ja essenzieller Bestandteil bei der Vorbereitung der Gegner auf RB-Spiele. Psychologisch natürlich ganz nett, weil man so zuerst einmal die Fokussiertheit und Konzentration beim eigenen Team noch mal erhöht und man den Effekt hat, dass dann jede gelungene Aktion auf dem Rasen noch mal besonders pusht und Selbstvertrauen gibt, weil man sie ja gegen Überindividualisten erzielt hat. Da steckt natürlich faktisch viel Quatsch drin, weil RB Leipzig die Überindividualisten nicht hat, aber alles was als psychologisches Mittel funktioniert, ist vermutlich willkommen. Manchmal hat man allerdings das Gefühl, dass sich die RasenBallsportler mindestens unterbewusst von dem Gerede anstecken lassen und sich selbst in der Rolle der eigentlich besseren Mannschaft mit den eigentlich besseren Spielern sehen. Wenn man das macht, hat man schon als Mannschaft schlechte Karten, die tatsächlich eine Übermannschaft ist. Als Mannschaft, die gutes Zweitliganiveau verkörpert und sich erst noch zu sehr gutem entwickeln will, wie es RB eine ist, kannst du dir solche unterschwelligen psychologischen Sperenzchen aber gar nicht leisten, denn mit ‘eigentlich’ gewinnst du dann gar nichts.

Randbemerkung 4: “Sensationscoup” titelte man auf der Darmstädter Vereinsseite nach der Partie. Nachdem sich zwei Aufsteiger trafen, die in der letzten Saison zwei Duelle auf Augenhöhe bestritten und die beiderseitigen Kader seitdem nicht extrem auseinandergegangen sind. Und man in Darmstadt spielte, die zuvor in fünf von sechs Heimspielen noch nicht mal ein Tor kassiert hatten. Aus was man so alles Sensationen machen kann.. Aber klar, wenn du vorher einen übermächtigen Gegner in die Erzählung einführst, dann musst du nach einem Sieg auch Elogen schreiben..

Randbemerkung 5: Eine ganz eigene Erzählung hat man sich in Darmstadt auch im diskursiven Spielumfeld geschaffen. In merkwürdiger Einigkeit zwischen Fans, Medien und Verein übte man sich vor dem Spiel in Ablehnung von RB Leipzig. Mit merkwürdigen Beschreibungen und bis in die Verschwörungstheorie reichenden Behauptungen. Eine seltsame Entwicklung da in Darmstadt weg vom entspannten Drittligaverein hin zum versuchten Vorreiter im Kampf gegen das globale Marketing- und Finanzkapital. Quasi als intendierter Exportschlager aus einer Provinz, in der man sich in einer eher unangenehmen Art von Selbstgerechtigkeit gegenseitig auf die Schultern klopft, weil man sich im gerechten Kampf gegen das Böse wähnt. Man kann an solchen Dingen wohl grundsätzlich nicht viel ändern, aber doch staunen, wenn der Stadionsprecher in erstaunlicher Offenheit sich am Mikrofon fast überschlägt, als er seine Fans dafür lobt, dass die wenigstens die Strafen selbst bezahlen, wenn sie mal Mist machen (Fans hatten zuletzt 4.000 Euro Strafe seitens des DFB für spielunterbrechendes Klopapierwerfen übernommen). Was quasi der Freifahrschein ist, dass man letztlich im Umfeld des SV Darmstadt alles an Respektlosigkeiten unternehmen kann, wenn man nur Geld mitbringt. Vielleicht nicht ganz erstaunlich, dass in einem solchen Vereinsklima die Wellenbrecher im Gästeblock über Nacht mal eben mit Fett eingeschmiert wurden und das Tor zum Gästeblock (offenbar deutlich vor dem Spiel) mit einem Schloss verhängt wurde, das dann erst entsprechend aufgeflext werden musste. Nun ja, jeder eben nach seiner Fasson und nach seinen Möglichkeiten..

Randbemerkung 6: Choreo mit roten Karten gegen RB im ganzen Stadion und Aktion “Wir pfeiffen auf RB” (Fehler im Banneroriginal) nach Anpfiff mit pfeifenden Tribünen. In Bremen und Freiburg deckungsgleiche Geschichten. Wollte es wenigstens mal erwähnt wissen.

Randbemerkung 7: Irgendwas im Gästeblock deutlich nach Abpfiff. Diesmal mit den Krawalltouristen in aggressiver Zaunsturmhauptrolle. Die Touris könnten wohl nach der Abteilung Freizeitsport die nächste handgeschätzte Fünfergruppe sein, die künftig bei RB-Spielen zumindest nicht mehr mit entsprechendem Outfit auftreten darf. Wäre optisch wohl kein größerer Verlust..

Lichtblicke: Kann man nach diesem Spiel, in dem so jeder seinen Bock schoss und sich seine Auszeit nahm, nicht wirklich sagen. Viellicht noch am ehesten einen Dominik Kaiser, der immer wieder an den Ketten zerrte oder Joshua Kimmich, der nach Pause versuchte, eine spielerische Linie in die Partie zu bringen oder ein Sebastian Heidinger, der immerhin viel Aufwand betrieb. Aber insgesamt war es alles nicht sonderlich lichtblickig beim Auftritt in Darmstadt.

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Tore: 1:0 Stroh-Engel (5.)

Aufstellung RB Leipzig: Coltorti – Teigl, Sebastian, Compper (67. Kalmár), Jung – Demme (46. Kimmich), Khedira, Heidinger – Kaiser – Poulsen, Boyd (67. Frahn); nicht eingewechselt: Bellot, Klostermann, Hierländer, Morys; nicht im Kader: Franke, Ernst, Hoheneder, Rebic (verletzt oder nach Verletzung noch nicht so weit), Dähne, Strauß, Palacios Martinez, Fandrich, Sumusalo

Aufstellung SV Darmstadt 98: Mathenia – Sirigu, Sulu, Bregerie, Holland – Ivana (90.+2 Exslager), Behrens, Jungwirth, Heller (88. Stegmayer) – Kempe (90.+3 Kempe) – Stroh-Engel

Schiedsrichter: Christian Dingert (Brachte die Partie zumindest ordentlich über die Bühne. Wirkte manchmal in seinen Zweikampfbewertungen etwas kleinlich, aber hatte insgesamt eine stringente Linie, die er auch gegen die gelegentliche Empörung des Heimpublikums durchsetzte.)

Gelbe Karten: Heller, Ivana | –

Zuschauer: 14.400 (davon 400 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], D98-Bericht [broken Link], Kicker-Bericht

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Torschüsse: 13 : 14

gewonnene Zweikämpfe: 48,2 : 51,8%

Fouls: 16 : 16

Ecken: 4 : 5

Abseits: 3 : 3

Ballbesitz: 37,7 : 62,3%

Laufstrecke: 109,2 : 117,7

Größte Laufstrecke: Behrens: 11,9 km – Heidinger: 11,9 km

Meiste Sprints: Kempe: 28 – Teigl: 35

Beste Zweikampfquote: Holland: 70,0% – Sebastian: 70,0%

Beste Passquote: Jungwirth: 70,6% – Coltorti: 89,5%

Meiste Ballkontakte: Holland: 51 – Sebastian: 93

Statistiken von bundesliga.de und sport1.de [broken Link]

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Saisontorschützen: Poulsen – 6; Frahn – 3; Teigl, Kaiser – je 2; Thomalla, Morys, Holthaus (VfL Bochum/ Eigentor) – je 1 Treffer

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Bild: © GEPA pictures/Citypress24 – Herrmann Hay

14 Gedanken zu „2.Bundesliga: SV Darmstadt 98 vs. RB Leipzig 1:0“

  1. Du hast alle relevanten Punkte angesprochen. Herausheben möchte ich die fehlende geistige Frische bei den RB-Spielern, die schon in den letzten Spielen auffiel, aber durch die Ergebnisse nicht zum Thema wurden. Dazu passt das Auftreten von Alexander Zorniger, das ich als dünnhäutig bezeichnen möchte, gerade im Umgang mit Presse und Kritik. Unverständlich ist, dass er öffentlich unterstreichen muss, dass er der beste Trainer für das Team sei, was die beiden Aufstiege bewiesen. Wer weiß, was dahinter steckt.

    Das Auftreten der Darmstädter als Vorreiter im Kampf von “guter” Tradition gegen “böse” Emporkömmlinge hat schon fast sektenartige Züge in seiner Einseitigkeit und Aufteilung der Welt in Gut und Böse.

  2. Auch, wenn ein in dieser Woche nur wenig trainierender, vom ausländischen Finanzunterstützer aber stark favorisierter und erwarteter sächsischer Aufstiegskandidat bei dem letztjährigen Hauptkontrahenten in Darmstadt die erhofften drei Punkte liegen lassen musste, dürfte die Fußballwelt noch lange nicht untergehen! Vielleicht wäre der Club gut beraten, sich mit der oben erwähnten „Randbemerkung 3“ etwas näher zu beschäftigen….

    Es geht sehr, sehr Zu eng geht es im oberen Bereich der Tabelle zu. Trotzdem sollte unbedingt aufgepasst werden, damit auch unter Beachtung der gegenwärtig stattfindenden verschiedenen Streikmaßnahmen dieser eingeplante Aufstiegszug sich nicht ohne die Leipziger in Bewegung setzt!

    Jeder Spieler und Beobachter weiß doch eigentlich, dass sich die meist mit Abwehr beschäftigte (heute sagt man dazu: Spiel gegen den Ball!) Darmstädter Truppe mit ihrem leidenschaftlich aktiv noch viel vorlebenden Trainer, Dirk Schuster, insgesamt bisher sehr unkompliziert und diszipliniert präsentierte, wie es der vordere Tabellenplatz entsprechend dokumentiert! In ihren Reihen befindet sich mit Stroh-Engel ein Spieler, der einfach fast immer an den geschossenen Toren irgendwie beteiligt war, wie es auch die obige Tabelle unseres „Chefstatistikers, r…b…“, richtig belegt. Der variantenreiche, doch auch irgendwie undurchsichtig wirkende Poulsen sowie der angriffslustige Frahn, von dem man allerdings insgesamt mehr Einsätze erwartet hätte, fehlen noch dort oben……. Vielleicht hat man sich intern in der kurzen Vorbereitung zu sehr mit den Stärken und Schwächen der vermutlich aufgestellten gegnerischen Akteure vorbereitet, statt sich auf die eigenen Vorteile zu besinnen……, natürlich außer dem „Erfolgsduo“ Heller und Stroh-Engel, das auch letztlich diese Partie entschied!

    Nun ist es aber passiert, doch noch lange nichts entschieden. Die diesmal umgekehrt angewandte Variante (Erinnerung: Einwechslung von Boyd und das glückliche Ende in der Nachspielzeit im letzten Pokalspiel gegen Aue) durch Trainer Zorniger ging taktisch leider voll daneben, weil dem Amerikaner zum Schluss einfach die Kräfte ausgingen!

    Leider sind die unangenehmen Begleiterscheinungen aus den Reihen der Kontrahenten und allgemeinen Medien rund um den Leipziger Verein hier und da noch nicht verstummt. Das wäre aber nicht so, wenn sich z.B. R. Rangnick als Sportdirektor von zwei verschiedenen Vereinen endlich – wie sonst überall praktiziert und zugelassen – für nur einen zeitnah entscheidet und das „Hin-und Hergeschiebe“ sowie das allgemein in die Mode gekommene lockere Ausleihen von Spielern außerhalb der festgelegten Wechselfrist mit sofortiger Wirkung eingestellt würde! Dann gäbe es mit großer Wahrscheinlichkeit unter den „Ungeduldigen“ bei Beachtung der sich ständig ändernden Wettbewerbssituation wieder die erwünschte Ruhe (auch in den eigenen Reihen), eine allgemeine Chancengleichheit unter den Mitbewerbern und damit vielleicht gleichzeitig das Ende der unsäglichen „Traditionsdiskussion“ in den Stadien und Medien!

  3. Ich war im Stadion, und muss sagen , das der Sieg in Ordnung geht.Bei RB vermisse ich Plan B, man kann nicht immer mit so ein hohen Tempo Pressling spielen, man muss auch mal ein Spiel spielerisch in die Hand nehmen , unser Mittelfeld wird immer mit langen Bällen übersprungen und muss auf den zweiten Ball spekulieren.
    Was hier komplett untergeht ist , das Demme gestern nach 15 Minuten ein Tritt in der Wade bekam und nicht rund lief und deshalb in der Kabine blieb.
    Für mich gehört Heidinger auch nicht im Mittelfeld, er war schon gegen den 1FCK nicht Gut.
    AZ sollte in den nächsten Spielen mal wieder Fussball spielen lassen, den die Jungs können das , wir müssen unberechenbar werden und nicht nur Kick and Rush spielen.

  4. “Gegen Darmstadt kann man mal verliern” (darf man auch als RB-Fan ganz leise singen …). Trotzdem ist festzustellen, dass sich die “Ergebniskrise” zu einer spielerischen ausgeweitet hat und in Teilen des RB-Kosmos nun der Untergang des Abendlandes eingeläutet wird (man schaue dazu ins Form bei RB-Fans, wenn man sich das unbedingt antun will). Deine Spielanalyse hebt sich davon wohltuend ab, ohne unkritisch zu sein. Die Probleme sieht ja seit geraumer Zeit auch der Trainer, der ja selbst öffentlich nichts unter den Teppich kehrt (und mir schon bei der letzten PK ungewohnt angefressen schien). Unüberbietbar sind Ratschläge an die Herren Zorniger und Rangnik oder “den Verein”, besonders wenn sie mit der Heilserwartung verbunden werden, dass bei Befolgung “das Ende der unsäglichen „Traditionsdiskussion“ in den Stadien und Medien!” eintritt. So einfach ist das also.
    Bleibt auf dem Teppich Leute, vor 1 1/2 Jahren haben wir – nur ein Beispiel – beim Berliner AK (!) auch nicht mehr als ein Unentschieden erreicht. Ein Fussballgrundrecht, dass RB immer in der Spitzengruppe mitspielt, gibt es nicht; dessen Erwartung scheint mir im Kern derselben Erzählung zu folgen, die RB per se zu einem übermächtigen Gegner stilisiert. Möglicherweise bricht jetzt mal eine Fan-Leidenszeit an (November!), in der der Fan gerade nicht alles infrage stellt, was gestern noch heilig war (das übernimmt der Boulevard); für ein auf Langfristigkeit angelegtes Fußball- (nicht Markenting-)Projekt erscheint mir das essentiell und da wird sich zeigen, wie groß der Rückhalt in Sektor B, auf dem Erdhügel, in der Region etc. wirklich ist.

  5. Ich habe das Spiel gesehen. Sich auswärts auskontern lassen, das geht gar nicht.
    Der Hintermannschaft gelingt es regelmäßig nicht, den Ball auf die Tribüne zu schlagen. Oft bleibt der Ball als gefährlicher Abpraller im Strafraum liegen.

    Fehlt den Spielern die Klasse, genau zum Mitspieler zu passen? Was gegen 1860 so gut lief …
    Der (unmögliche) Skyreporter monierte das dauernde Spiel durch die Mitte. Hat hier der Blinde… ?

    Festzustellen bleibt: Mit der jungen Drittligamannschaft und Hurra-Fußball kannst du nicht in die erste deutsche Liga. Schon mittlere Mannschaften haben dort den 5-fachen Marktwert von RB. Die “Verstärkungen” des Sommers (Boyd= 1. Spiel von Beginn an; Rebic = unwilliger Spieler, Compeer = okay) reichen einfach nicht aus. Entweder Ausbildungsverein (junge, entwicklungsfähige Spieler mit Gewinn abgeben) oder Aufstieg.
    Ohne Bruno, Krampl usw. kein Aufstieg. Mit der Mitteilung, erst wenn RB aufsteigt, bequemen sich exzellente Führungsspieler von Salzburg nach Leipzig kann ich mich nicht abfinden.

  6. Da Problemlos Ausleihen zwischen Vereinen möglich sind sind auch Ausleihen zwischen RB Standorten möglich. Sehe da überhaupt kein Problem außer in dem Feigenblatt der Selbstgerechtigkeit der angeblichen Gralshüter des Fußballs, den Traditionsvereinen.

    P.S.: Krampl wollen wir nicht, Kampl wäre aber gut ;) Das ein Kampl allerdings gerne bei Bayer unterschreiben würde ergibt sich aus seinem Lebenslauf.

  7. Die Laufwerte (8,5 km mehr als der Gegner), Ballbesitz (63 %), auch die leicht bessere Zweikampfbilanz (51 %) sprächen eigentlich für RB, beim Ansehen des Spiels aber hatte ich immer das Gefühl, Darmstadt ist in allen Bereichen besser: gute Struktur im Mittelfeld, gefährliche Außen (Heller) und in der Mitte DSE. Ich bin zwar (noch) nicht bereit, hier eine spielerische Krise zu sehen, allerdings ist mir vor allem die Torausbeute der letzten Spiele deutlich zu ineffektiv. Vielleicht kann man es auswärts mal einen Tick defensiver angehen, vllt. etwas tiefer stehen, um den Gegner zu locken?

    Zu den Randbemerkungen (sehr treffend, mal wieder) nur eines: Solange es keinen offiziellen RB-Protest gegen den “Protest” von den Traditionshütern gibt, und sei es noch so eine stilisierte David-Goliath-Story (komplett lächerlich, wenn man sich als Gegner zu sowas herunterlassen muss, a la: “Unsere Spieler können eigentlich gar nix, wir sind nur zufällig in der 2. BL, aber mit Rote-Karten-Choreo, Anti-RB Bannern und Schikanen gegen die Gäste haben wir die Kommerzschweine in die Knie gezwungen” – äh: gegen sie 1:0 gewonnen. Das 1:0 hätte zum Darmstädter Happy-End ein Eigentor von Tim Sebastian sein müssen, ein Eigentor vor lauter Angst und Depression u.s.w. u.s.f.) … also sei die Story auch noch so herbeiorakelt: die Lilien haben offenkundig alles richtig gemacht. Daran ändert auch eine pikierte Schilderung der Dinge nichts.

    Ich persönlich hoffe, RR und AZ können die Probleme gut erkennen und entsprechende Entscheidungen treffen. Wie gesagt: ich kapiere nicht wirklich, warum man eine solche Ineffektivität an den Tag legt, aber andererseits ständig platte oder verletzte Spieler hat.

    1. Auch das soll soll tatsächlich schon zwischen verschiedenen Vereinen stattgefunden haben!

  8. Vielleicht mal ein paar Worte von einem Darmstädter zur Randbemerkung 5: Ja, ich weiß ich werde hier auf wenig Zustimmung für meine/ unsere Position treffen, aber es ist nun mal so, dass die Ablehnung in Darmstadt (und ja auch nicht nur hier) gegenüber dem Konstrukt RB Leipzig sehr hoch ist. Das hat meiner Meinung nach gute Gründe, über die es hier allerdings vermutlich wenig Sinn macht zu diskutieren, da wird sich eh kein Konsens ergeben. Ich halte es demnach auch für völlig berechtigt, dass diese Ablehnung auch auf eine ziviliserte Art und Weise zur Schau gestellt wird. Dazu gehört auch, dass man RBL symbolisch die rote Karte zeigen und zwei Minuten lang auspfeiffen (sic! ;-)) darf. Allerdings gehen die Aktionen, die sich gegen die Gästefans richteten, natürlich zu weit und treffen die falschen, das wird auch von den meisten Lilienfans so gesehen (so ist zumindest mein Eindruck). Ich sehe auch nicht, dass der Verein das in irgendeiner Weise befördert hat.
    Als Gästefan in Leipzig wird man übrigens auch nicht so unfassbar freundlich empfangen, dass man sich direkt auf einen Wiederbesuch freut. Der Sicherheitsdienst und die Stadionordnung machen einen Besuch jetzt nicht zu dem angenehmsten Ereignis seit es Fußball gibt. Zugegeben das ist nichts, was die Heimfans großartig beeinflussen können, ihr habt da ja eh nicht viel mitzureden, aber die Erfahrungen von meinem Besuch in der letzten Saison sind der Hauptgrund, warum ich mir die Reise nach Leipzig ein nächstes mal wohl nicht antuen werde. Wie gesagt, dass soll das Fehlverhalten von einigen auf Darmstädter Seite nicht rechtfertigen, ich wollte es aber auch nicht unerwähnt lassen.
    Die Strafe mit den 4.000€ steht meiner Meinung nach nochmal auf einem anderen Blatt, da möchte ich jetzt auch nicht zu sehr ausschweifen, aber wenn man sich nochmal genau ansieht wofür diese Strafe angesetzt wurde, dann halte ich sie zurückhaltend gesagt doch für leicht überzogen. Auch und gerade weil es sich um eine in der Höhe nicht nachzuvollziehende Strafe handelt, wurde von Vereinsseite so wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass “die Fans” bzw. Block 1898 sich bereit erklärt haben die Kosten zu übernehmen.
    Und um vielleicht noch was zu Randnotiz 3 zu sagen, wo ich doch eh schon so in Fahrt bin: Ich denke hier wurde schon ganz gut erfasst, dass es natürlich einen psychologischen Vorteil bringen kann, wenn man sich den Gegner vor dem Spiel etwas größer redet, als er eigentlich ist, um dann im Spiel einen zusätzlichen Motivationsschub zu bekommen, wenn man merkt, dass es eigentlich doch ganz gut läuft. Mal abgesehen davon ist es aber auch einfach Fakt, dass die nackten Zahlen eine eindeutige Sprache sprechen. Das Budget, das durch RedBull zur Verfügung steht, lässt die finanziellen Mittel in Darmstadt nun mal alt aussehen. Ich sehe nicht, warum der Trainer das vor oder auch nach der Partie unerwähnt lassen sollte.

  9. Zusammenfassend lässt sich folgendes feststellen:

    Die Spieler werden vor dem Spiel (beim Aufwärmen mit Geld) und während des Spiels (Geld) beworfen. Die Spieler und die Betreuer werden bei der Bettruhe gestört. Die Zuschauergäste aus Leipzig werden mit Bier beworfen und permanent beleidigt. Vor Spielbeginn wird seitens einiger SVD98 Fans ein Tor mit Schlössern verriegelt und das eigene Stadion bzw. der Gästeblock mit Fett etc. beschmiert! Die eigenen Fans haben 80% der gesamten Zeit gegen RB Leipzig gehetzt. Wenn ich Spieler oder Trainer vom SVD98 gewesen wäre, ich wäre vom Platz gegangen. Ich hätte mich geschämt & gekündigt. Hass & Hetze hat in einem Stadion, beim Sport, beim Fußball und sonst wo nichts verloren.

    Ganz im Ernst, mir fällt dazu nur folgendes ein:

    Intoleranz, Arroganz, Ignoranz, Diskriminierung, fehlender Verstand & Vernunft sowie die Bereitschaft Menschen zu schädigen bzw. abzuwerten. Ich werde weiterhin zu Spielen von RB gehen bzw. fahren, bin weder Fan noch Anhänger. Das bei RB solche Sachen auch vorkommen, bzw. noch werden liegt anscheinend daran, dass Menschen total entgrenzt diesen Trieb (Fanatismus) brauchen. Mit Emotionen hat das nichts zu tun. Wenn ich Menschen dafür verurteile, dass sie einen anderen Weg nehmen. Die einen sind da bei Hass&Tod und die anderen bei der Liebe zum analytischen RasenBall angelangt. Für mich als Außenstehenden geht da die Tendenz ganz klar zu RB Leipzig und noch weiter von allen anderen Kapitalgesellschaften und den restlichen wenigen Vereinen weg.

  10. @RBFan An dieser Stelle möchte ich mal wieder einem Kommentator hier im Blog eindeutig widersprechen. Es ist abstrus, diesen Durchmarsch so daher reden zu wollen, dabei dann unsere Spieler klein zu reden und die Heilsbringung durch Spieler aus Salzburg und der Welt zu proklamieren.

    Mir gefallen die langen Bälle auch nicht, die fehlenden Ideen noch weniger und die Ausrichtung auf “festdribbeln, hinfallen oder ellenbogencheck” – Poulsen am allerwenigsten. Aber zum einen machten es Aue, FCK und SVD richtig gut, unsere heranstürmenden Gegenpresser aussteigen zu lassen und zum anderen muss ich sagen – so what?

    Wir sind doch nicht im Stadion um sich die Tabelle anzuschauen oder damit uns einer abgeht auf den Namen des Gegners. Zum einen sitzt man da rum um den eigenen Kaspern da unten ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen, vorrangig mit einer Dose Red Bull in der Hand (Achtung) und um ein gutes Spiel zu sehen von den Leipziger Damen. Dass es letzteres zur Zeit so in der Form nur phasenweise gibt, bringt doch keinen um, dauert es halt bis zur nächsten Gala etwas.

    @Südhesse, wow, guten Sinn für Ironie hast du ja schon mal und Kreativität war auch dabei, aber setz die doch das nächste mal in einen zweiten, eigenständigen Text um, damit man über Dinge sprechen kann. Im forum hängen mir zu viele witzige und komische Meinungen herum.

    VG,
    Matthias

  11. @Lilie1898: RB Leipzig hat für den Wurf eines Weichplastebechers, der weder verletzen noch das Spiel unterbrechen konnte, irgendwann im Frühjahr 1.500 Euro bezahlt. In der dritten Liga. Von daher seid ihr doch mit 4.000 Euro für das Spielfeld mit Klopapier eindecken und eine verlängerte Spielunterbrechung herstellen doch ganz gut bedient. (Man kann ja über den Sinn und Unsinn von DFB-Strafen selbst natürlich immer diskutieren).

    Ich habe auch nichts dagegen, wenn Schuster die unterschiedlichen Möglichkeiten der Vereine thematisiert. Das ist völlig in Ordnung. Wenn aber von allen Beteiligten und vor allem von den Spielern immer wieder geäußert wird, dass da eine Mannschaft mit riesiger, individueller Klasse und auf jeden Fall deutlich mehr als man selbst habe anreist, wirkt es doch deutlich übertrieben. Zwei Teams die letztes Jahr zweimal auf Augenhöhe gespielt haben in einem Spiel vor dem sie beide 20 Punkte hatten, da kann man durchaus von Ausgeglichenheit ausgehen (sahen die Wettanbieter ja ähnlich, was im Zusammenhang mit Leipzig in dieser Saison noch nicht allzu oft der Fall war).
    Sprich, die finanziellen Möglichkeiten des Gesamtvereins spielen für dieses Spiel kaum eine Rolle. Zumal RB Leipzig beim reinen Etat für die Profimannschaft eben nicht das Überteam der zweiten Liga ist, sondern nur eines der Spitzenteams (so zumindest die Sportbild mit ihren Schätzungen recht haben sollte). Wenn es also um das Budget der Profimannschaft (und nichts anderes könnte man beim direkten Duell heranziehen) geht, dann müsste Nürnberg das Überüberteam der Liga sein und ihr hättet gegen die gar nicht erst antreten dürfen. Hat ja aber trotzdem für ein 3:0 gereicht.
    Ich weiß, dass ihr mit dem Understatement gut fahrt und es mit eurer Finanzsituation auch nicht unbegründet ist. Aber sportlich seit ihr seit einem Jahr auf Augenhöhe mit RB Leipzig und habt in dieser Zeit insgesamt mehr Punkte geholt. Auch wenn das insgesamt überragend ist, seid ihr letztlich faktisch nicht mehr der Außenseiter, für den ein 1:0 gegen RB der große Sensationssieg sein könnte..

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