Großes Duell mit passendem Rahmen

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den 1.FC Heidenheim (26.03.2014, 20.15 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz ein Tag vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Daniel Frahn.]

Wenn man sich einen idealen Fußballabend basteln müsste, dann käme sicherlich Flutlicht drin vor. Viele Zuschauer würden das Stadion bevölkern. Und es ginge im Idealfall um etwas. Für das Topspiel des 31.Spieltags der dritten Liga trifft das alles zu. Die altbekannte Fernsehzeit 20.15 Uhr verlangt nach dem Flutlicht, das diese zauberhafte Atmosphäre in ein Fußballstadion zaubern kann. Mehr als 20.000 (vermutlich sogar weit mehr) Zuschauer und zumindest ein sehr gut gefüllter Unterrang werden einen prima Rahmen bilden. Und auf dem Rasen duellieren sich mit dem Zweiten und dem Ersten die beiden (aktuell) besten und im Saisonverlauf konstantesten Mannschaften der Liga und kämpfen um drei Punkte für den Aufstieg.

Eigentlich weiß man damit schon alles relevante zu einem Duell, das seine Faszination aus den Ausgangsbedingungen und dem Drumherum gewinnt. Eines dieser Spiele, bei denen Atmosphäre und Spannung beim geneigten Zuschauer die fußballtaktischen Erwägungen ein wenig in den Hintergrund treten lassen. Trotzdem werden diese Erwägungen natürlich für die beteiligten Mannschaften von hoher Wichtigkeit in der Vorbereitung auf diese Partie sein.

Wenn man über Heidenheim redet, dann hat sich in den letzten Wochen eigentlich wenig geändert. Klar hat der Spitzenreiter in den letzten vier Spielen nur einmal gewonnen und vor zwei Spielen in Münster die erste Niederlage seit Anfang Oktober gegen RB Leipzig kassiert. Klar hat Heidenheim das letzte Mal Anfang Februar mit zwei oder mehr Toren gewonnen. Was dafür spricht, dass der Favorit auf den Aufstieg zuletzt ein wenig von der Überlegenheit der Hinrunde einbüßte. Dafür spricht auch, dass man winterpausenübergreifend in der Rückrundentabelle ‘nur’ auf Platz vier hinter Darmstadt, Leipzig und den Stuttgarter Kickers liegt.

Und trotzdem bleibt Heidenheim wohl das Team der Liga, das die vielfältigsten Qualitäten aller Teams besitzt. Was auch dadurch belegt wird, dass Heidenheim mit 20 Gegentoren die beste Abwehr der Liga besitzt und gleichzeitig offensiv mit 49 Toren das effektivste Team stellt. Vor dem Hinspiel wurden die Heidenheimer hier im Blog deshalb als eierlegende Wollmilchsau bezeichnet. Was weiterhin nicht heißt, dass sie eine Übermannschaft haben, sondern immer noch nur bedeutet, dass sie keine wirkliche Schwäche haben und mit relativer Nüchternheit ihre Spiele mit mannschaftlicher Geschlossenheit, sehr guten Fähigkeiten im Spiel mit dem und gegen den Ball und individueller Klasse bestreiten und im Normalfall gewinnen oder zumindest nicht verlieren. Nur drei Niederlagen in 30 Spielen sind immerhin drei weniger als Darmstadt und vier weniger als RB Leipzig.

Heidenheim ist also jenes Drittligateam, das auch unter schwierigen Bedingungen (wie zuletzt beim 3:3 bei den Stuttgarter Kickers, als man kurz nach der Pause 0:3 hinten lag) am konstantesten punktet. Dabei ist eine der zentralen Stärken der Mannschaft die körperliche Robustheit, mit der sie die gute Defensivorganisation aufpäppeln und zu einem schwer bespielbaren Team werden. Eine Robustheit, die nicht – wie beispielsweise bei Holstein Kiel – dazu führt, dass man offensiv nur dieses Mittel einsetzt. Ganz im Gegenteil ist die Offensive von Heidenheim um spielerische Lösungen bemüht, die man über schnelle Außen und die individuelle Klasse eines Marc Schnatterers beispielsweise umzusetzen versucht.

Während Osnabrück vor zehn Tagen darum bemüht war, das RB-Mittelfeld permanent hoch zu überspielen, um vor allem auf den Außen in Luftzweikämpfe mit der RB-Viererkette zu kommen, dürfte Heidenheim auch vermehrt darauf setzen, im Mittelfeld Dominanz zu erringen und von dort aus spielerische Lösungen zu suchen. Im Hinspiel war dies der Knackpunkt, warum sie das Spiel verloren, denn das RB-Mittelfeld mit einem überragenden Startelf-Debütanten Joshua Kimmich, der diesmal gelbgesperrt fehlen wird, zog Heidenheim genau dort den Zahn. Etwas, was man sich beim Spitzenreiter vermutlich gut gemerkt und als offene Rechnung notiert hat.

Weswegen man davon ausgehen kann, dass Frank Schmidt, der sympathische Coach der Heidenheimer, der im September, wenn alles glatt geht, in der zweiten Liga seinen siebten Jahrestag als Heidenheim-Coach feiern kann, sich etwas ausdenken wird, um in diesem Bereich diesmal präsenter zu sein und besser auszusehen. Nur eine pure Kick-and-Rush-Taktik wird dabei wohl nicht herausspringen. Kompaktes Agieren gegen den Ball, schnelles Spiel nach Ballgewinnen und das Spekulieren auf Standardsituationen in Tornähe aber schon.

Im Tor wird dabei der 39jährige Routinier Erol Sabanov stehen, der eine sehr konstante und souveräne Saison spielt, die man in der Form vielleicht auch nicht unbedingt erwarten musste. Und damit auch seinen Platz gegen den Ex-Bayern Rouven Sattelmaier verteidigte. Auf der Torhüterposition wird sicherlich eher in naher Zukunft ein Generationswechsel anstehen, für den Moment ist Sabanov eine sehr gute Nummer 1.

In der Innenverteidigung werden mit hoher Wahrscheinlichkeit wie schon im Hinspiel die Kanten Tim Göhlert (seit 2005 und damit seit Fünftligazeiten in Heidenheim!) und Matthias Wittek stehen. Der vor Saisonbeginn geholte Timo Beermann ist nach Kreuzbandriss weiterhin noch ohne Saisoneinsatz. Und der im Winter vom VfB II geholte Daniel Vier ist nach Verletzungen und Rotsperre auch noch nicht so recht im Team angekommen. Eine besondere Rechnung dürfte dabei Göhlert offen haben, der im Hinspiel das 0:1 und damit die Niederlage mit einem Riesenbock direkt vorbereitete. Und auch offensiv ist Göhlert bei Standards unbedingt im Auge zu behalten.

Als Linksverteidiger wird Philip Heise auflaufen, der in dieser Saison neben dem Darmstädter Linksverteidiger Michael Stegmeyer der einzige Feldspieler der dritten Liga ist, der noch keine einzige Spielminuten verpasste. Heise kam vor der Saison aus Münster und hat mit 22 Jahren noch einige gute Karrierejahre vor sich. Rechts hinten wird die Wahl zwischen dem Ex-Erfurter Dennis Malura, der bei 1860 München in der zweiten Liga den Durchbruch nicht schaffte und dem etwas offensiveren Robert Strauß fallen. Malura war eigentlich in der Rückrunde bisher gesetzt, pausierte allerdings im letzten Spiel [Update: und wird gegen RB wegen Leistenproblemen ausfallen].

Die Mittelfeld-Besetzung wird letztlich von der taktischen Ausrichtung abhängen. Gesetzt ist ganz sicher Kapitän Marc Schnatterer auf der linken Seite. Mit 12 Vorlagen ist er der Topvorbereiter der Liga. 12 Tore sind zudem Spitzenwert für Feldspieler, wenn man von Stürmern absieht. Wenn man vier Elfmeter abzieht, bleiben acht Treffer übrig. Mit denen er die theoretische Mittelfeldspieler-Torschützenliste für Treffer aus dem Spiel heraus (wenn man mal Freistöße mitzählt) zusammen mit Dominik Kaiser anführt. Auch dies ein spannendes mehr oder auf dem Platz eher weniger direktes Duell.

Gesetzt im Mittelfeld ist in der defensiven Zentrale auch Sebastian Griesbeck, der vor der Saison aus der Regionalliga (von Ulm) nach Heidenheim wechselte und sich zum uneingeschränkten Stammspieler entwickelte. Neben oder etwas vor Griesbeck im zentralen Mittelfeld könnten der bei Eintracht Frankfurt ausgebildte Marcel Titsch-Rivero oder der aus Offenbach gekommene, etwas offensivere Julius Reinhardt oder der zuletzt erkältete Christian Sauter spielen. Letzterer allerdings nur mit Außenseiterchancen auf einen Platz im Team. Komplettiert wird das Mittelfeld auf der rechten Seite durch Alper Bagceci (auch schon seit 2006 im Team) oder den Ex-Saarbrücker Sven Sökler oder Robert Strauß (wenn der nicht Rechtsverteidiger spielt).

Im Sturm besteht dann die Qual der Wahl. Die meisten Startelfeinsätzte hatte der 23jährige Florian Niederlechner, der bisher an neun Treffern (sechs Tore) beteiligt war. In Form schien zwischenzeitlich auch Patrick Mayer zu kommen, der einst als Riesentalent gehandelt wurde, aber auch wegen einer elend langen Verletzungshistorie in Augsburg den Durchbruch nicht schaffte und nun in Heidenheim noch mal von vorn anfangen will. Allerdings weiter oft von Verletzungen ausgebremst wird. Mit fünf Treffern ist er bezogen auf seine Einsatzzeit (reichlich 800 Minuten) der effektivste Stürmer im Team. Und wenn er längerfristig verletzungsfrei bleiben würde, sicherlich auch der beste.

Die Nummer 3 bleibt da nur für den 37jährigen Ex-Bundesligaprofi Michael Thurk, der sich mit seiner Bankrolle angefreundet hat und beim 3:3 in Stuttgart seine Klasse beim Ausgleichstreffer nachwies, als er eine Flanke aus 16 Metern im langen Eck versenkte. Im letzten Spiel gegen Burghausen reichte es erstmals in dieser Saison für Thurk zu einem Platz in der Startelf. Fraglich, ob sich das gleich im nächsten Spiel wiederholt.

Bliebe noch Smail Morabit, der vor der Saison über den Umweg Bochum nach Heidenheim kam und dort als zweite Spitze mit vielen spielerischen Freiheiten sein Glück fand. Schon sieben Tore und vier Vorlagen beweisen seine Qualitäten als vergleichsweise freies Offensivradikal. Läuft Morabit auf, was eigentlich der Normalfall ist, dann fällt eine (offensive) Mittelfeldposition weg.

Die große Stärke des Kaders des 1.FC Heidenheim ist eigentlich sinnbildlich für das, was man in dieser Saison spielt. Der Kader ist keinesfalls ein Überkader, sondern eine ausgewogenen und gut passende Ansammlung von Talent und Erfahrung, die sich entweder in einer der oberen Ligen nicht durchsetzen konnten oder noch nie den Versuch unternahmen und mit Heidenheim unbedingt da hin wollen. Ein Kader, der vor allem davon lebt, dass er in den letzten Jahren nach und nach zusammengepuzzelt wurde und so auch einige Stützen hat, die schon lange dabei sind und sich entsprechend gut kennen. Sprich, einer der großen Vorteile ist die Eingespieltheit und dass man um die Stärken und Schwächen der meisten der Nebenspieler sehr gut weiß. Kontinuität, die unterstützt mit den entsprechenden finanziellen Mitteln von Hauptsponsor Voith und einer großen Ansammlung finanzstarker, mittelständischer Unternehmen nun Früchte abwirft.

Kontinuität und Nachhaltigkeit sind letztlich die Zauberworte in Heidenheim, die dazu führten, dass der Verein sich seit Jahren weiterentwickelt und nun konsequenterweise ans Tor zur zweiten Liga klopft. Kontinuität findet man bei der Kaderplanung und auch auf der Trainerposition. Nachhaltigkeit bei der Entwicklung der Infrastruktur in Form des Stadions und des Nachwuchsleistungszentrums. Heidenheim ist der Beweis, dass man mit klug eingesetztem Geld und mit den Möglichkeiten entsprechenden Schritten etwas bleibendes schaffen kann. Bleibend auch in dem Sinne, dass es vom Umfeld angenommen wird. Reichlich 8.000 Besucher zieht der Verein im Schnitt an. Platz 5 in der Zuschauertabelle, noch vor Münster, Halle oder Darmstadt und nur knapp hinter Osnabrück. Nach einem möglichen Aufstieg kann man jedenfalls davon ausgehen, dass das eher kleine Stadion (aktuell 13.000 Plätze) relativ regelmäßig ausverkauft ist.

Zwischen Heidenheim und dem Aufstieg stehen noch acht Spieltage. Und die Dramaturgie will es so, dass es bei einer Niederlage in Leipzig noch mal relativ knapp wird mit dem direkten Aufstieg (zumindest wenn Darmstadt heute das Spiel bei den Stuttgarter Kckers gewinnt). Die drohenden lediglich sechs Punkte Vorsprung auf Platz 3 hatte Heidenheim das letzte Mal nach dem 14.Spieltag. Zwischenzeitlich waren es schon mal 16 Punkte gewesen (nach dem 26.Spieltag). Fast noch dringender als Heidenheim benötigt allerdings RB Leipzig die drei Punkte. Denn die von hinten drängelnden Darmstädter hängen den RasenBallsportler mit nur drei Punkten Differenz bereits ziemlich dicht auf der Pelle.

Erschwert wird die Aufgabe des dreifachen Punktens für den Gastgeber des Spitzenspiels durch die Gelbsperren von Außenverteidiger Sebastian Heidinger und Mittelfeldspieler Joshua Kimmich, die sich zu den Langzeitverletzten Coltorti, Domaschke, Müller und Ernst gesellen. Insbesondere der Ausfall von Heidinger schmerzt gegen die gerade auf den Außenbahnen schnellen Gäste sehr. Aber auch die Dominanz im Spiel gegen und mit dem Ball, die ein Kimmich an guten Tagen ausstrahlt, dürfte nur schwerlich ersetzbar sein.

Der Ausfall von Sebastian Heidinger dürfte positionsgetreu von Anthony Jung kompensiert werden. Wenn denn Alexander Zorniger nicht den finnischen Neuzugang Mikko Sumusalo erstmals aus dem Ärmel schüttelt. Letztlich wird aber viel davon abhängen, wie beide Außenverteidiger ihren Job auch defensiv erledigen werden. Schließlich darf man nicht vergessen, dass es ein Georg Teigl verstärkt mit Marc Schnatterer zu tun haben dürfte. Etwas, was auf den ersten Blick wie ein Mismatch zugunsten der Gäste aussieht, wenn Teigl nicht die Unterstützung seiner Mitspieler bekommt und zudem selber einen guten Tag erwischt.

Joshua Kimmich zu ersetzen, könnte durch verschiedene Varianten gelingen. Möglich wäre es Tim Sebastian aus der Innenverteidigung auf die Sechs zu ziehen, den frei werdenden Demme auf die Acht von Kimmich zu setzen und Fabian Franke auf der linken Innenverteidigerposition zu bringen. Auch Jung auf der Sechs und dafür Sumusalo hinten links wäre eine Option.

Positionsgetreu könnte Röttger Kimmich ersetzen. Was allerdings zusammen mit Fandrich und Kaiser enorm offensiv und deswegen unwahrscheinlich wäre.

Eine nicht ganz so unwahrscheinliche (und dennoch immer noch unwahrscheinliche) Möglichkeit bestünde darin, Kaiser von der Zehn auf die Acht zurückzuziehen und vorn wieder mit drei Stürmern zu spielen. Rechts und links Poulsen und Morys/ Palacios Martinez [Update: Palacios Martinez wird wegen Ausflug zur U19-Nationalmannschaft ziemlich sicher nicht im Kader stehen.] (die jeweils defensiv relativ tief stehend mithelfen müssen) und dazwischen in der Mitte ein Daniel Frahn. Quasi als Rückkehr zum Hinrundensystem.

Neben den erzwungenen Umstellungen stellt sich auch die Frage, ob Zorniger nach dem schwachen Auftritt in Unterhaching noch zusätzlichen Handlungsbedarf sieht. Insbesondere das Spiel der Innenverteidiger wirkte in Bayern in beide Richtungen des Spielfelds nicht sehr sicher. Fabian Franke und Tobias Willers scharren hier mit den Hufen. Der eine punktet mit seiner Zweikampfstärke, der andere mit seiner Emotionalität, dem Kutschke-Gen und dem einen oder anderen Diagonalball.

Die Aufgabe gegen Heidenheim wäre schon in Idealbesetzung keine einfache. Durch die erzwungenen und eventuellen freiwilligen Umstellungen wird es eine richtig schwierige. Vor allem defensiv. Da muss im Spiel gegen den Ball im Mittelfeld (also bevor der Ball in das finale Spieldrittel der RasenBallsportler kommt) schon viel passen, um die torgefährlichen Akteure der Gäste aus dem Spiel nehmen und Standards in Tornähe vermeiden zu können.

  • RB Leipzig: Bellot – Teigl, Hoheneder (Willers), Franke (Sebastian), Jung (Sumusalo) – Fandrich, Sebastian (Jung), Demme – Kaiser – Poulsen, Frahn
  • 1.FC Heidenheim: Sabanov – Strauß, Wittek, Göhlert, Heise – Bagceci (Sökler), Reinhardt (Titsch-Rivero), Griesbeck, Schnatterer – Morabit, Niederlechner (Mayer, Thurk)

Man könnte die Partie als Duell von junger Wildheit und sachlich-nüchternem Ergebnisfußball beschreiben. Beides bestückt mit einiger individueller Klasse. Wobei die Gastgeber über das größere Talentpotenzial und die Gäste über die größere Eingespieltheit verfügen dürften. Letztlich dürfte es von der Ausgangslage her ein Duell auf Augenhöhe sein. Vielleicht aufgrund der umstellungsbedingten Probleme bei RB Leipzig in der Außenverteidigung mit ganz leichten Vorteilen für die Gäste.

Fazit: Dass das Duell RB Leipzig gegen den 1.FC Heidenheim die Massen elektrisiert, dürfte den einen oder anderen Fußballromantiker in den Wahnsinn treiben. Aber genau so fühlt es sich vor dem Flutlichtduell beider Teams an. Wie ein großes Duell, dem man entgegenfiebert und das einen mit zunehmender Nähe zum Spiel unruhig macht. Beide Mannschaften werden vor der großen Kulisse, zu der die Gäste wegen des Abendtermins unter der Woche nur in kleinem Maße beitragen können, topmotiviert sein. Und eventuell wird wie im Hinspiel jene Mannschaft verlieren, die den ersten groben Fehler macht.

[Wer das Spiel von RB Leipzig gegen den 1.FC Heidenheim nicht vor Ort verfolgen kann und am 26.03.2014, ab 20.15 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und Fanradio. Oder schalte den Livestream [broken Link] des MDR oder die Übertragung im MDR-Fernsehen ein.]

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Bisherige Duelle RB Leipzig vs. 1.FC Heidenheim

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Pressekonferenz ein Tag vor dem Spiel von RB Leipzig gegen den 1.FC Heidenheim mit Alexander Zorniger und Daniel Frahn.

14.45

Noch ein bisschen Geplänkel zu Spielablauf und Co und dann ist hier Schluss. Der Trainer in Erzähllaune und mit dem Versuch, die Favoritenrolle wieder nach Heidenheim zurückzuschicken. Es werden, das sieht man an den Vorverkaufszahlen, wohl deutlich mehr als 20.000 Zuschauer kommen. Im Fanshop unten ist jedenfalls Dauerbetrieb angesagt.

In diesem Sinne genießt die Vorfreude auf das Spiel morgen, bringt die Stunden gut rum und habt viel Spaß morgen mit Fußball unter Flutlicht. Bis dahin.

14.42

“Erwarte wie immer von unseren Fans, dass sie Spaß am Spiel haben und dass sie uns nach vorne peitschen.” Zuletzt habe Zorniger in der Öffentlichkeit viel positives Feedback von Fans bekommen. “Fans haben die Möglichkeit, die Mannschaft im Stadion nach vorne zu peitschen. Das haben sie die letzten Spiele sehr gut gemacht.”

Abendspiel führe nicht zu besonderem Druck. 20.000 Zuschauer seien auch für Heidenheim keine besondere Druck-Situation. Für die Gegner sei das Stadion sowieso eher Ansporn als Hemmschuh.

“Wollen mit Händen und Füßen den zweiten Platz verteidigen.”

Im Hinspiel habe man im 4-3-3 das Aufbauspiel hoch angegriffen. Nach Wechsel auf Zweistürmersystem sei man richtig ins Rollen gekommen. Schlüssel in der zweiten Halbzeit sei Druck gegen den Heidenheimer Aufbau gewesen. Und Kimmich habe einen Sahnetag erwischt. Mit Kaiser zusammen und Ernst das Mittelfeld kontrolliert. Gegen die langen Bälle habe die Innenverteidigung gut verteidigt.

Vergleich der drei Topteams: Darmstadt lange unbesiegt. Typische Schuster-Mannschaft mit viel Mentalität. Stroh-Engel mit “dem Lauf seines Lebens”. Verteidigung als Wand und spielstarkes Mittelfeld. Gute Mischung und aktuell halt einen Lauf. Glück ist im Meisterschaftsrennen auch ein Faktor.

Heidenheim erfahren im Aufstiegskampf und mit dem Spirit, dass man es in diesem Jahr schafft.

“Unsere Entwicklung ist positiv, auch im Vergleich mit der Hinrunde. Spieler gehen regelmäßig an die Grenzen.”

Schlussendlich werden Glück, Schiedsrichterentscheidungen und das Wollen entscheiden. “Imponierend, wie auch Darmstadt vorlegt und wir dann auch nachlegen. Nicht zu vergleichen mit dem Schneckenrennen in der zweiten Liga.”

Möglicher Relegationsplatz und ob man die möglichen Gegner im Auge hat: “Nein. Haben nicht vor, den zweiten Platz freiwillig abzugeben.”

Frank Schmidt werde sich taktisch sicher was einfallen lassen, aber man werde hoffentlich Antworten finden und selbst dem Gegner unerwartete Aufgaben stellen. “Werde aber den Teufel tun und der Mannschaft einen Löwschen Geistesblitz aufdrücken. Mannschaft muss sich in dem wohlfühlen, was sie machen soll.”

Restprogramm: Tabellenstände der künftigen Gegner der drei Topmannschaften sei nicht entscheidend in dieser Liga. “Wird noch ein knackiges Restprogramm für uns.”

U23: Frage der Philosophie im Verein. Vermutlich gehen nicht viele Talente den Weg über die U23, von daher mache es finanziell sicher Sinn für macnhe Vereine, die Mannschaft abzumelden und Talente lieber auszuleihen. Für RB kein Thema, weil man die U23 brauche, um in der eigenen Spielphilosophie im Anschluss an die U19 auszubilden und sie nicht an Mannschaften auszuleihen, die eine andere Spielphilosophie haben. Zorniger kann pro und con U23 nachvollziehen. Kostenfrage, gerade wenn man wie VfB und BVB in der dritten Liga agiert.

Torlinientechnologie: Beide Seiten der Entscheidung nachvollziehbar. Prozental sehr wenige Fälle. Fraglich, ob das dann finanziell Sinn macht. Andererseits sei es Quatsch so zu tun, als müsse man ewig über Kießling oder Wembley diskutieren und dass diese Diskussion zum Fußball dazu gehöre.  Als Trainer, der möglicherweise mal betrofffen ist, in einem entscheidenden Spiel ein Tor nicht gegeben zu kriegen, eher Befürworter der Technolgie. Vielleicht ändere sich die Entscheidung ja mal, wenn die DFL die Systeme finanziere.

14.17

Zorniger: Palacios Martinez ist aktuell bei der U19. Kommt morgen zurück, falls sich noch Verletzungen einstellen. Ansonsten sind alle fit (bis auf die Langzeitverletzten). Coltorti ist auch bald zurück.

“Wird spannend. Heidenheim mit bester Offensive und Abwehr. Bin überzeugt,dass es Heidenheim dies Jahr schafft.” Gespannt, wie man sich in dieser Saisonphase gegen den Spitzenreiter anstellt. “Liegt an uns, die letzten acht Spiele richtig konzentriert anzugehen. Heißt nicht, alles zu gewinnen, aber wir können die Voraussetzungen schaffen.” Vor der Saison wäre Zorniger mit jeden der ersten drei Plätze zufrieden gewesen, jetzt sei man Zweiter..

Anthony Jung wird auf jeden Fall spielen. Könnte aber auch die Sechs rücken und Sumusalo ins Spiel kommen. Sebastian ist auch eine Alternative für die Sechs. Könnte auch Veränderungen in der Innenverteidigung geben. Vorn wird es keine Änderungen geben.

Zorniger wundert sich, dass Heidenheim nicht als Favorit ins Spiel gehen soll. “Super Runde. Verdienter erster Platz. Haben Erfahrung mit dem Aufstiegskampf. Wir sind sicherlich kein Underdog, aber den Favoritenschuh müssen sie sich schon selber anziehen.” “Ist aber auch egal, wer Favorit ist. Kommt auf die Performance auf dem Platz an. Haben schon mal gezeigt, dass wir sie schlagen können.”

Osnabrück sei kein glücklicher Sieg gewesen.

14.09

18.500 Tickets bisher verkauft.

14.09

Daniel Frahn zu Unterhaching: “Haben nicht gut gespielt. Müssen zufrieden sein, den Punkt mitzunehmen. Nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.”

Zu Heidenheim: “Führen dominant die Liga an. Kaum Federn gelassen. In letzter Zeit straucheln sie ein bisschen. Haben gute Erfahrungen mit Heidenheim aus der Hinrunde. Wollen morgen den Abstand auf Heidenheim verringern und hoffentlich auf Darmstadt vergrößern.”

Schnatterer dürfe gern das erste Tor schießen, wenn man selbst letztlich mehr Tore schieße. Sinngemäß: entscheidend ist, was zum Schluss auf der Anzeigetafel steht.

Egal, ob man Erster oder Zweiter wird. Wenn man selbst gewinne, könne Darmstadt nicht mehr vorbeiziehen.

“Wollen so spielen wie in Heidenheim.” Hoch unter Druck setzen, Zweikämpfe perfekt setzen, viel rennen. Erster werden, sei weiter auch ein Ziel, wenn es gut läuft.

Unterhaching-Spiel hat nicht am Selbstvertrauen gekratzt. “Wovor sollen wir uns denn in die Hose machen?” “Uns erwartet morgen ein geiles Spiel mit toller Kulisse.”

Man gucke natürlich heute auf Darmstadt und deren Spiel bei den Kickers.

Gefrozzel wegen der frühen Auswechslung in Haching. “Bin topfit, habe mich ja in Unterhaching gut ausgeruht.” (Auf die Frage, ob er nach der Auswechslung in Haching nicht besonders ausgeruht sei.)

Ernst gesagt: Keine körperlichen Probleme derzeit.

13.50

Vielleicht führen ja auch Frahn und Zorniger ihren Streit über die Gründe für die frühe Auswechslung in Unterhaching fort und sorgen so für ein bisschen Zusatzunterhaltung. Ich weiß, unwahrscheinlich..

13.48

Eigentlich ist ja alles gesagt und alles soweit bekannt und es heißt letztlich nur noch warten bis zum Anpfiff. Das Geplaudere auf der Pressekonferenz hilft da vielleicht beim Überbrücken der Zeit.

13.44

Na dann. Nur noch 30 Stunden bis zum heiß erwarteten Duell mit dem Spitzenreiter Heidenheim. Dass es ein besonderes Spiel ist, wird man auch daran merken, dass hier heute mehr Presse und Kameras im Raum herumsitzen- und stehen als sonst.

4 Gedanken zu „Großes Duell mit passendem Rahmen“

  1. Ich bring es für mich auf den Punkt, und damit wäre ich mit einem Punkt zufrieden.
    Darmstadt holt auch nur einen Punkt, und das Aufstiegsfinale verschiebt sich weiter Richtung April.
    Doch bei allem Wunschdenken, entscheidend wird für mich sein, sieht man unserer Elf den absoluten Aufstiegswillen an? Oder braucht man wieder den Relegationskick?

  2. Bin sehr gespannt. Werde mir das ganze leider nur in TV ansehen können und das auch nicht in HD, weil Kabeldeutschland in Hamburg darauf verzichtet.
    Aber Bock machen schon alle Vorzeichen auf das Spiel. Denke auch, wir sollten nicht so verrückt sein was den Aufstieg oder Nicht-Aufstieg angeht. Ein Teil redet vom Scheitern in den letzten Zügen, andere freuen sich über den Nicht-Abstieg :-), die Wahrheit liegt doch irgendwo dazwischen. Solange sie keine Magerkost wie in Unterhaching präsentieren, wird das doch ein geiles Ding. Viel Spaß allen vor Ort.

  3. Danke für den PK-Ticker! Hoffentlich sehen wir morgen alle ein mitreißendes Fußballfest mit einem erfolgreichen Ausgang für uns. Viel Spaß allen!

  4. Ich bin für Kaiser auf die 6 und Sebastian und Jung außen. Franke und Niklas innen. 3 Stürmer vorn. 4-3-3. Ggf. Röttger für Morys. Morys gefällt mir überhaupt nicht. Steht in meinen Augen immer falsch.

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