Transfergerüchte: Paulus, Kegel

Nun ja, seit diesem Spiel vor drei Tagen, über das nicht mehr geredet werden soll, ist ja Winterpause. Ach nein, es geht noch gegen Meppen, aber irgendwie hat man derzeit das Gefühl als interessierte das Spiel niemanden wirklich. Hoffentlich ändert sich das bis Samstag noch. Währenddessen köchelt jedenfalls wiedermal die Gerüchteküche. Vor drei Wochen bereits hatte BILD den Auer Innenverteidiger Thomas Paulus in die Manege geworfen, nun war heute auch in BILD der Dresdner Maik Kegel dran. Offenbar sucht die mediale Gerüchteküche nach bei höherklassigen ostdeutschen Vereinen angestellten Spielern, deren Verträge auslaufen und die unter Umständen mit ihrer aktuellen Situation nicht unbedingt zufrieden sind. Könnte aber auch sein, dass da die Medien nur das Anforderungsprofil des Vereins aufgreifen. Wer weiß das schon..

Thomas Paulus: Bei Thomas Paulus handelt es sich wie bereits erwähnt um einen Innenverteidiger von Erzgebirge Aue. Mit seinen 29 Jahren hat er im Profifußball schon vieles gesehen, Bundesliga mit dem 1.FC Nürnberg, zweite Liga mit Erzgebirge Aue und auch dritte Liga mit Erzgebirge Aue. Vierte Liga war bisher aber nicht dabei. Sein aktueller Marktwert, der bei transfermarkt.de mit 1.000.000 Euro angegeben wird, spricht auch vehement gegen einen solchen Schritt. Vor einem Jahr beim Kicker noch der Topinnenverteidiger der zweiten Liga, ist er in diesem Jahr auch Opfer der etwas schwächeren Auer Saison, steht mit einem Notenschnitt von 3,44 aber auch immer noch ganz gut da und ist bester Auer Abwehrspieler.

In Aue selbst ist es wie überall in der Fußballrepublik. Läuft es, dann ist der Spieler hervorragend, läuft es nicht, dann ist es ein zu langsamer Bolzer oder was auch immer. Fakt ist, dass Paulus viel zu gut ist für die vierte Liga und keinerlei Veranlassung hätte in der Winterpause nach Leipzig zu wechseln. Geschweige denn, dass Aue irgendeine Veranlassung hätte ihn abzugeben. Da der Vertrag von Paulus im Sommer ausläuft, könnte das Thema – vorausgesetzt RB Leipzig steigt in die dritte Liga auf – nächstes Jahr noch mal aktuell werden, vor allem falls Aue absteigen sollte (was ich ihnen nicht wünsche und was ich auch nicht glaube). Dann wäre Paulus 30 Jahre alt und sicher nicht abgeneigt, einen dreijährigen Profi-Abschiedsvertrag zu unterzeichnen. Fazit: Zur Winterpause halte ich einen Paulus-Wechsel für äußerst unwahrscheinlich. Bei einem möglichen Drittliga-Aufstieg sähe es schon wieder anders aus. Dann wäre er eine sinnvolle Verstärkung.

Maik Kegel: Anders sieht die Sache bei Maik Kegel aus. Der ist derzeit 22 Jahre als und steht bei Dynamo Dresden unter Vertrag. Als offensiver Mittelfeldspieler steht er für eine Position, auf der laut heutiger LVZ bei RB Leipzig eine Verstärkung gesucht wird. Was gewissermaßen paradox ist, da man in der bisherigen Saison fast vollständig ein 4-4-2 ohne offensiven Mittelfeldspieler spielt und es erst einer Systemumstellung bedürfte, um einen Mann wie Kegel einzubauen. Wenn man das System aber für ihn umstellte, gäbe es mit Thiago Rockenbach auch noch einen anderen, ganz heißen Kandidaten, der eigentlich auf dieser Position zu Hause ist. Damit ein Wechsel von Maik Kegel Sinn machte, müsste Peter Pacult also mit neuem System planen, hätte aber auch dann noch Spieler im Kader, die diese Position hochklassig besetzen könnten. Die andere Variante wäre, dass man Kegel für die Außenbahn haben will. Aber auch da ist man mit Heidinger, Schinke, Röttger, Kammlott und aktuell Rockenbach eigentlich sehr gut aufgestellt und Kegel nicht die allererste Alternative.

Sei es wie es sei, Maik Kegel jedenfalls ist laut BILD mit seinem Status in Dresden unzufrieden und möchte seine Situation offenbar verändern. In oder auch außerhalb von Dresden. Zudem läuft sein Vertrag bei Dynamo im kommenden Sommer aus, sodass der klamme Verein aus der sächsischen Landeshauptstadt nur noch jetzt ein wenig Geld mit ihm verdienen könnte. Die Äußerungen des Dynamo-Sportdirektors Menze, dass Kegel “nicht einfach so gehen kann”, weil “er schließlich hier ausgebildet wurde”, deuten jedenfalls darauf hin, dass man bei gelb-schwarz durchaus darauf spekuliert mit dem jungen Mann noch ein paar Euros zu verdienen, ergo nicht mehr zu 100% mit ihm plant. Womit sich wieder die Frage stellt, wozu man ihn bei RB Leipzig bräuchte..

Maik Kegel gilt als ein Spieler, der nicht immer die professionelle Ernsthaftigkeit an den Tag legt, die einer Karriere in Liga 2 förderlich wäre. Was auch erklärt, warum der frühere Junioren-Nationalspieler letztes Jahr noch auf 27 Spiele (26 mal in der Startelf) in Liga 3 kam, dieses Jahr aber erst auf sieben Einsätze (nur drei mal in der Startelf) in Liga 2 zurückblicken kann. Wobei die Tatsache, dass er zuletzt gegen den FSV Frankfurt wieder von Beginn an spielen durfte, darauf verweisen könnte, dass sein Zeit noch kommt. Andererseits präferiert man auch in Dresden derzeit ein 4-4-2, in dem für Kegel kein Platz ist. Im Gespräch für einen Wechsel der technisch beschlagenen Kreativkraft ist derweil auch der Chemnitzer FC, die gerne einen Zehner hätten und immerhin in Liga 3 spielen. Denkbar wäre auch ein Leihgeschäft, wenn denn Kegel zuvor seinen Vertrag in Dresden verlängern würde. Auf eine Leihe würde man sich in Leipzig aber sicherlich nicht einlassen.

Fazit: Maik Kegel ist aufgrund seines Alters und seines Potenzials sicherlich ein interessanter Spieler. Andererseits hat mir die Personalie auch zu viele Abers, als dass ich ihr bedingungslos zustimmen müsste. Insbesondere die Tatsache, dass es bei RB Leipzig für ihn genausowenig eine Position gibt, wie bei Dynamo Dresden spricht gegen ihn. Da RB laut Medienberichten aber trotzdem einen Spielmacher sucht, ist die Personalie Kegel gar nicht extrem unwahrscheinlich. Ob er tatsächlich schon im Winter zwei Spielklassen runter wechseln würde oder lieber bis zum Sommer und bis zu einem möglichen RB-Aufstieg warten möchte, bliebe abzuwarten. In Leipzig könnte man einen sofortigen Wechsel quasi als Charaktertest oder Vertrauensvorschuss einfordern..

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