Regionalliga: RB Leipzig vs. Holstein Kiel 2:1

Manchmal ist das eben mit Spitzenspielen so, dass sie ihren sportlichen Erwartungen etwas hinterherhinken. Was aber oft nicht so viel ausmacht, weil man aufgrund der Konstellation eh in einem Maße emotional ins Spielgeschehen involviert ist, dass man das fehlende Offensivfeuerwerk verschmerzt. Das war auch gestern so, als das erwartete Feuerwerk der beiden offensivstärksten Teams der Regionalliga Nord RB Leipzig und Holstein Kiel in Hälfte eins etwas nass gewesen zu sein schien.

Hätten sich nicht gleich zwei Abwehrspieler binnen weniger Minuten unglücklich verhalten und dadurch zwei berechtigte Elfmeter produziert, wäre das Spiel statt mit einem 1:1 mit einem komplett passenden 0:0 in die Kabine gegangen. Beide Mannschaften absolut auf Augenhöhe. Man neutralisierte sich quasi auf hohem Niveau, auch weil beide Teams Fehler unbedingt vermeiden wollten. Während RB Leipzig mit dem bkannten 4-4-2 auflief, gefielen mir die Norddeutschen taktisch etwas besser. Mit ihrem 4-4-1-1 mit einer recht flexiblen Mittelfeld-Viererkette sicherten sie den eigenen Sgtrafraum perfekt gegen die RasenBallsportler. Und offensiv spielte man zumindest zeitweise ein nicht ungefährliches 2-4-4.

Zwei Elfmeter brachten die Mannschaften und das extrem zahlreiche Publikum also auf Betriebstemperatur. Doch erst nach der Pause nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Von Minute zu Minute wurde RB Leipzig dominanter und williger, das eine entscheidende Tor zu erzielen. Bastian Schulz war nah dran, aber erledigen musste es wie so oft Daniel Frahn auf Flanke von wie so oft Timo Röttger. Simpel, aber doch so schwer zu verteidigen.

Bis zur 75.Minute spielte RB Leipzig auf hohem Niveau und überlegen und verdiente sich so den durch Frahn herausgeköpften Vorsprung, während das Publikum unterdessen das Spiel und sich selbst feierte. Doch der entscheidende Punch wurde nicht gelandet und so kam Holstein Kiel, die über 90 Minuten gesehen die etwas feinere Klinge schlugen als die robusten RasenBallsportler noch mal ins Spiel zurück und wenn man ehrlich auf das Spiel zurückblickt, dann dürfte sich niemand beschweren, wenn die Nordeutschen in den letzten 10 Minuten noch den Ausgleich machen.

Irgendwo zwischen erstaunlich und erschreckend, wie sehr die RasenBallsportler kurz vor dem Ende noch mal um den Ausgleich bettelten und nicht in der Lage waren, entweder den Ball zu sichern und Ruhe ins Spiel zu bringen oder aber einen entscheidenden Konter zu Ende zu spielen. Aus diesem Grunde waren die letzten Minuten noch einmal eine aufregende und was die Parade von Borel kurz vor Schluss angeht spektakuläre Angelegenheit. Ich persönlich hätte mir auch gut ein frühzeitiges, beruhigendes 3:1 vorstellen können, aber es geht ja nicht immer um mich..

Fazit: Es war nicht das erhoffte hochklassige, spektakuläre Spitzenspiel. Trotzdem war es spannend, aufregend, intensiv und schön. Gewonnen hat zum Schluss mit RB Leipzig das Team, das über den längeren Zeitraum mehr in das Spiel investierte, also auch das Team, das ein Stückweit geiler auf den Sieg war. Den Torjubel vom 2:1 hab ich immer noch auf den Lippen, den Namen des Torschützen als Ruf aus tausenden Kehlen immer noch im Ohr. Ja, schön sind sie diese Fußballfeste, bei denen sich die Aufregung und Anspannung im Rausch des Tores entlädt. Mehr davon, bitte.

Randbemerkung 1: Ich glaube, ich werde diese selbstverliebte Egozentrik, mit der Leute durch die Welt reisen, um sich für etwas zu feiern, von dem sie wissen, dass es nicht erlaubt ist, nie verstehen. Und da standen sie die Kieler Anhänger zu Beginn der zweiten Hälfte hinter ihrem extra erhobenen Banner (auf dem irgendetwas mit Terror stand?) und hatten pyrotechnisches Material welcher Sorte auch immer angezündet und feierten sich dafür, dass es da nun zwischen den Stuhlreihen liegend vor sich hin qualmte. Sorry, das hat nichts mit Emotionen zu tun, es sah auch nicht cool aus, es war schlichtes Schülerniveau, auch mal was verbotenes zu machen. Sie hätten genausogut ihre Geschlechtsteile zeigen können. Die Folge war einige Rangeleien mit der Security, fliegenden Bechern und Fäusten später ein durchaus imposanter Polizeieinsatz, in dessen Folge wiederum der Supporterbereich der Gäste nicht mehr existierte. Ein trauriger Schatten auf einem schönen Fußballtag. Und bei allem Respekt schien der Umfang der Ordnungs-Aktion, selbst wenn man die Dussligkeit der Pyro-Anhänger in Betracht zieht, ein wenig übertrieben. Denn eigentlich war die Sache schon bereinigt, die Pyro qualmte zu Ende, die Ordner schauten zu, die Heimzuschauer pfiffen. Doch ne Minute später, aus irgendeinem Grund waren die Ordner nun doch in die Tiefen der Sitzreihen der Gäste eingedrungen, ging es richtig los und die Polizei rückte an. Mal unter der Prämisse, dass die oberste Priorität bei der Spielaustragung die Sicherheit der Veranstaltung ist, die Gefahr eines Abbruchs nicht mal annähernd bestand und die Ordner nicht auf Sprengstoff, Flaschen, Wurfgeschosse gestoßen sind, wäre es klüger gewesen, man hätte mögliche Ingewahrsamnahmen nach dem Spiel durchgeführt (die teure Videotechnik gibt es doch noch?). Mit Security und Polizei einen Block zu beschlagnahmen, sollte nur letztes Mittel in der Spielabsicherung sein. Anders gesagt, die Polizei und die Security wären niemals in einen 4.000er-Gästeblock einmarschiert, weil es in keinem Verhältnis zum Ziel gestanden hätte. Man hätte sich gewünscht, dass so ein Gedanke den Einsatzleitern auch gestern durch den Kopf geschwirrt wäre. Bei allem Unverständnis für und allem Unmut über die Kieler hätte ich ein wenig Besonnenheit sinnvoll gefunden. Deppen hin oder her.

Randbemerkung 2: Da schienen einige Leutchens im weiten Rund eher irritiert zu sein, als Tomo Röttger bereits 15 Minuten vor dem Ende vom Platz musste. Mich eingeschlossen. Einen schnellen, torgefährlichen Mann vom Platz nehmen, wenn man Raum zum Kontern kriegt? Hmm. War Röttger kaputt? Angst vor gelb-rot? Zumindest klatschte Pacult bei Röttgers Abgang vor sich hin, also kann es nicht an seiner Leistung gelegen haben.

Randbemerkung 3: Wenn man ab und zu mal stänkert, muss man auch mal loben können. Die Organisation eines Spiels mit 16.000 Zuschauern war zumindest innerhalb des Stadions alles in allem topp. Dafür, dass große Teile der Zuschauer meinen, es reiche 20 Minuten vor Spielbeginn mit dem Kartenkauf zu beginnen, kann der Verein ja nichts (eine andere Sicht auf die Vorgänge beim Einlass im Kommentar von CyTack) . Dafür, dass selbst die Halbzeitversorgung inzwischen absolut reibungslos funktioniert, kann er in Zusammenarbeit mit dem Caterer schon. Positiv gemeint. Kompliment. Und: täterätä, die Akkustik. Nachdem der Stadionsprecher vor dem Spiel wieder kaum zu verstehen war, drehte man später den Ton lauter bzw. ließ meinem Gehör nach zu urteilen die oberste Lautsprecherreihe im Unterrang auch mitspielen und siehe da, man verstand den Stadionsprecher! Dass dies nur der Fall war, damit auch alle den Leipziger OB in der Halbzeitpause hören können, bleibt pure Spekulation.

Lichtblicke:

  • Bastian Schulz: Sehr agil, defensiv zweikampfstark, offensiv lauffreudig und mit ein paar schönen, kreativen Momenten. Dazu zwei gefährliche Fernschüsse. Gute Vorstellung.
  • Pascl Borel: Wenig beschäftig, aber der Big Save kurz vor dem Ende allein ist die Einordnung unter Lichtblicke wert
  • Henrik Ernst: Nicht nur sein präziser 40-Meter-Diagonalpass vor dem Elfer zum Ausgleich war großartig, auch ansonsten ist Ernst ein ruhiger, präziser und spielender Innenverteidiger, dem zuzugucken immer mehr Spaß macht.

Schattenblicke:

  • Thiago Rockenbach: Abgesehen vom herausgeholten Elfmeter ganz blass, fast gar keine Akzente, viele Stockfehler. Tat aber zumindest ergebnistechnisch nicht weh.

—————————————————————

Tore: 0:1 Kazior (35./ FE), 1:1 Frahn (37./ FE,), 2:1 Frahn (60.)

Aufstellung: Borel – Müller, Ernst, Franke, Kocin – Röttger (75. Heidinger), Schulz, Rost, Rockenbach (86. Schinke) – Kutschke, Frahn (90. Sebastian)

Zuschauer: 16.627

Links: RBL-Bericht [broken Link], RBL-Liveticker [broken Link], RB-Fans-Bericht [broken Link], MDR-Bericht [broken Link], KSV-Bericht [broken Link]

20 Gedanken zu „Regionalliga: RB Leipzig vs. Holstein Kiel 2:1“

  1. Bei Rockenbach muss man aber auch sagen, dass er oft (völlig frei stehend) nicht angespielt wurde. Bzw. erst der Pass über Kocin ging und er dann abgeschirmt wurde.

  2. Stimmt, er war meistens zugestellt. Aber die Szene gleich am Anfang, wo er einen Ball unbedrängt über die Seitenauslinie gleiten ließ, schien stilbildend zu sein für den Tag. Die Ballkontrolle war einige Male für sein Niveau erstaunlich schlecht.

  3. @rotbrauseblogger
    wie immer eine Superanalyse – inclusive des Unverständnis, warum ein hoch dotierter Kicker in der 4. Liga keinen Ball zu Eckfahne dribbeln kann und dort die Zeit runterspielt… :-)

    ABER: zum ersten mal muss ich dir widersprechen! – für mich war die Polizeiaktion im Gästeblock völlig in Ordnung – wehret den Anfängen! Ich persönlich hätte als Einsatzleiter einfach mit einer Kette die Deppen aus Kiel von Unten nach Oben aus dem Block begleitet und zum Bahnhof gebracht – Ende der Veranstaltung – damit sicherlich auch ein paar neutrale Fussball begeisterte Kieler Fans zu Unrecht getroffen – aber genau diese nur können den Idioten das Handwerk legen – bevor es “brennt” – schliesslich stehen Sie daneben…

  4. Die Akkustik ist wirklich grottenschlecht im Stadion…. Man versteht nix…
    Und ich hab ab 12.55 Uhr angestanden, um eine Karte zu bekommen. Meinen Platz hatte ich trotzdem erst 13.40 erreicht. “Nein nicht weil ich so langsam lauf”
    Das muß besser werden. Naja, daraus lernt man. Niemals ohne Karte zum Stadion!

  5. eine Anmerkung: also ich will nicht rechtfertigen das einige zu spät zum Spiel kamen (ich hatte meine Karte im VVK geholt – nur mein Anhang hat sich kurzfristig entschlossen doch mitzukommen) ABER: wir waren 12.45 da -> und zu diesem Zeitpunkt gab es für A+B keine Karten mehr -> nicht das es voll war sondern es gab schlicht keine Karten mehr -> für C hatte man wohl gar nicht geplant (?) -> keine Ahnung -> dieses ganze Prozedere zog sich dann bis kurz vor Anpfiff -> bis dann schlicht wieder die Karten fehlten und man schlußendlich als endlich wieder Karten da waren 15 Minuten nach Anpfiff bekannt gab, das als Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten die restlichen (geschätzt 3000-4000 Leute) kostenfrei in den C Block dürfen – also die Fehler lagen auch irgendwie bei RB ;) verwunderlich das man nicht mit sovielen Leuten gerechnet hatte, nachdem man doch selber von mindestens 10-12000 ausging – also insgesamt kann man ruhig nochmal 3-4000Leute auf die offizielle Zahl draufschlagen da die Leute die kostenfrei reinkamen auch nicht gezählt wurden

  6. @CyTack und @Steffen Danke für die ergänzenden Anmerkungen zum Einlass. War mir so noch nicht bekannt. Wenn tatsächlich die Karten ausgegangen sind, dann wirft das ein komplett neues Licht auf die Situation.

    @lakrue Es kommt glaub ich darauf an, was man als Prämisse setzt (und Dein “Wehret den Anfängen kann ich zumindest nachvollziehen.”). Meine ist, wie schon im Text oben geschrieben, die Sicherheit der Veranstaltung. Und die war zu keinem Zeitpunkt gefährdet durch die per eigenem Banner selbst ernannten Auswärts-Terroristen. Ich finde, man sollte die Polizei und die Security nicht in Scharmützeln aufreiben. Ist sowieso schon albern genug, wie sie sich den Sonntag um die Ohren schlagen müssen. Abwarten, nach dem Spiel die vier, fünf zentralen Personen rausziehen und gut ist. Weniger Fremdgefährdung und weniger Stress für die Ordnungshüter bei gleichzeitigem Erreichen des Ziels Durchführung einer Sportveranstaltung.

  7. vielen Dank für die Analyse, wie immer gut zu lesen.
    –> zu Bastian Schulz: offensiv wirklich stark, hat immer Betrieb gemacht. In der Rückwärtsbewegung fand ich ihn aber teilweise glück- und auch manchmal lustlos.
    –> zu Rockenbach: Ich weiß nicht, vielleicht ist der Junge auf links einfach falsch aufgehoben? Er wirkte tatsächlich ohne große Bindung zum Spiel, das Zusammenspiel mit Rost und Schulz neben ihm sowie Kocin hinter ihm funktionierte eher schlecht als recht. Ich hab ihn ein paar mal bei Erfurt gesehen, hinter den Spitzen fand ich ihn da höchst effektiv.
    –> zum Einlass. Ich war auch echt angenervt. 45 Minuten eher da, keine Karten mehr für Block A bekommen, obwohl während des Spiels noch viele freie Plätze zu sehen waren. Ewige Verzögerungen, weil für Block C Karten erst gedruckt (!!!) werden mussten. Dann ne Riesenschlange am Einlass, weil nur einer der blöden Kartenscanner funktioniert hat. 10 Minuten nach Anpfiff erst drin. Und dann noch mitbekommen, dass mindestens 2.000 Leute kostenlos reingekommen sind. Sorry, ich kann Dein Lob der Organisation gar nicht teilen.

    1. @Dirk
      Ehrlich, ich kann Deine Empörung nicht nachvollziehen.
      Selbst wenn, wie G. Schäfer heute in der LVZ schreibt, bereits 623x ca. 20.000 Fans angekündigt wurden, käme ich nicht auf die Idee hier ein Klagelied anzustimmen.
      Muss hier immer alles absolut perfekt sein? Es wurde doch gut und unkompliziert reagiert.

      Jeder kann noch etwas dazu lernen. Und Anregungen sind sicher immer willkommen.
      Hier mal meine: EC Zahlung bitte wenigstens an einem Schalter ermöglichen.

  8. jaja, das mit dem Einlass und den Karten hab ich jetzt verstanden. Vielleicht mal zur Erklärung meiner subjektiven Sicht: Ich so bereits mit Karte ausgerüstet. Am Sektor A ein Einlass geöffnet, der in der Regionalliga sonst nie geöffnet ist und dementsprechend auch wenig genutzt wird. Macht summasummarum 45 Minuten vor Anpfiff am Stadion, 40 Minuten vor Anpfiff drin. Entspanntes Gesamtgefühl. Unbelästigt vom auf Hochtouren laufenden Kartendrucker..

  9. Zu Rockenbach. Ich fande er hatte seine Situationen, wo er im 1:1 hätte glänzen können, aber so richtig durch kam er nur, als er dann den Elfer rausholte bzw in der zweiten Hälfte selbst aufs Tor schoß. Aber Elfer rausgeholt. Er kommt wohl in die Kategorie effektiv zusammen mit Frahn.

    Aber ansosten sind das 3 Punkte die sich irgendwie besser anfühlen, als alle anderen Punkte zuvor.

  10. Bericht wieder auf den Punkt. Danke.

    Zur Ticketsituation: Es waren halt durch die Freikarten in der Vorwoche, das absolute Topspiel und das schöne Wetter extrem viele Spontanbesucher. 3000 Tickets waren ja wohl vorher nur weggegangen. 17.000 Karten verkaufen sich eben nicht mal so im Vorübergehen. Trotzdem dürfen sie nicht einfach alle sein… Aber sowohl Zuschauer als auch RB werden daraus lernen. Bei hoffentlich anhaltendem sportlichen Höhenflug kann man dann ja gegen Halle auf den Rekord noch einen draufsetzen :)

    Ah ja – sagen wir gut 3.000 Leute kamen umsonst rein. 30.000€ werden RBL nicht schmerzen – im Gegenteil. Mich als zahlenden Zuschauer schmerzt es auch nicht – will ich doch sehen, dass es voran geht. Bei welchem Verein gibt es das schon? :) Nur wer zu den letzten Zahlern gehört hat war sicher not amused.

  11. Respekt, wie (fast) immer eine gute Analyse, die das zusammenhanglose Geschreibsel von Guido S. (wieder einmal) in den Schatten stellt. Den Widerspruch hattest du ja schon (auch ich stand 45 Minuten vor dem Spiel in einer endlosen Schlange / und auch ich denke, dass Nulltoleranz gegenüber Idioten im Gästeblock die beste Lösung ist). Aber: Warum war dir das alles bis heute Nachmittag noch nicht bekannt? Dass mehr als 2000 kostenlos reingelassen wurden, stand seit gestern im Forum – und heute danke Guido S. auch in der LVZ…

  12. @Annachi: Im Forum hatte ich nicht gelesen. Keine Zeit. Und Guido Schäfer schrieb ja nur allgemein von Leuten, die kostenlos reinkamen. Dass schlicht und einfach die Karten ausgingen und die Leute an Kassen anstanden, an denen es offenbar gar nichts zu kaufen gab, war mir aber nicht bekannt. Dass man dann gar noch anfing C-Sektor-Karten zu drucken auch nicht. […] Danke für die Blumen..

  13. Zum zweiten Mal war ich froh, eine Dauerkarte zu haben. Trotzdem war ich schon fast eine Stunde füher da. Da war in B schon mein sonstiger Stammplatz besetzt.
    Ich habe nicht geglaubt, so etwas bei einem Punktspiel in Leipzig noch erleben zu dürfen.
    Jetzt bloß keine Luft ranlassen und jeden Gegner genauso ernst nehmen – das Leipziger Publikum wird es danken.
    Ansonsten bin ich auch ein Verfechter von “Wehret den Anfängen!”
    Wehr Wind sät wird Sturm ernten. Ein Fußballstadion darf keine rechtsfreie Zone sein.

  14. Nachdem die Ticket Situation nun einigermaßen beleuchtet wurde hier noch ein paar Worte zum Spiel:
    Situation im Kieler Block D: also ich bin durchaus dafür solche Anfänge im Keim zu ersticken, aber eine Anmerkung sei mir erlaubt – zum einen hab ich deutlich sehen können das einige Kieler erst Ihre Fahnen auf die Körper der Security schlugen bevor das ganze fast eskalierte – aber sollten da nicht erfahrene Deeskalationsstrategen der Polizei vor Ort sein? Das was Sie da veranstaltet haben sah definitiv nicht nach deeskalation aus, bei Mehr Andrang im Fanblock D kann da solch eine Herangehensweise sehr gefährlich werden und die Situation eskalieren…
    zu Rockenbach: also er scheint mir momentan wirklich in einem kleinen Loch zu hängen, aber: er hat durch sein durchbrechen den 11er rausgeholt somit muß man sagen sehr effizient.
    zu Schulle: langsam bekommt er wirklich Form einige Dribbeleinlagen waren wirklich sehr sehenswert und im Abschluß noch ein bischen Pech – wird aber langsam.
    zu Frahn und Röttger: scheinen sich immer mehr in einen Rausch zu spielen – den beiden sieht man an das ihnen das Spiel zur Zeit sehr viel Spass macht
    zu Borel: hatte wenig zu tun aber war mit einer Weltklasse Leistung in der 85.Minute zur Stelle-Meisterhaft!

    So bleibt schlußendlich festzustellen, das ein Aufwärtstrend sichtbar ist -> nun müssen sie das aber auch mal in Serie zeigen

  15. Ein Spitzenspiel wird es doch aufgrund von Leistungsstärke, Tabellenkonstellation oder Fanrivalitäten und nicht wegen der zu erwartenden spektakulären und ausgefeilten Techniken oder Torraumszenen. Ich kann mich an kein Spitzenspiel erinnern, in dem all das geboten wurde. Dafür ist doch meist der sportliche Erfolg viel zu wichtig und diese Spiele selbst mehr Krampf statt Kampf! So gesehen war es sogar ein spielerischer Leckerbissen! 2 Elfmeter innerhalb von 5 min, eine hohe spielerische Qualität auf beiden Seiten- 1 Seite mit mehr Druck und spielerischen Anteilen, 1 Seite mit permanenter Kontergefahr und Adrenalinfördernden Strafraumszenen, sowie 3 Toren! Mann erinnere sich an Spiele der letzten Saison.

    Zu den Zuschauerzahlen kann man nur sagen- wahnsinn und grenzwertig für Organisatoren. Ich war trotz Dauerkarte 1h vor Ort, allerdings mit Anhang ohne Karten. Ich kann nur empfehlen- so wie ich es immer mache mit Gästen. Direkt zum Sektor Kassenhäuschen marschieren- Warum? Wer sich an der Hauptkasse an die Schlange stellt hat i.d.R. doppelt verloren, lange Wartezeit + Ausverkausfsrisiko. Die letzten Karten sind an den Sektoren i.d.R. Mein Anhang erhielt seine Karten dort gegen 12.45 Uhr innerhalb von 2min problemlos. B Sektorkarten gab es dort definitiv noch gegen 13.15Uhr- ohne grosse Zeitverzögerung! Aber ehrlich, man wird doch nicht im ernst erwartet haben das 20k über die Theke gehen! Wer das öffentlich geäussert wurde für total Grössenwahnsinnig gehalten!
    P.S. wer sich über die vorgehensweise der Polizei muckiert, sorry der hat nicht verstanden wie sich Störer- und Gewaltkultur entwickelt! Es geht um die Überschreitung von Grenzen! Zuerst sind es 5 unter 50, dann 50 unter 1000 und dann 500 unter 10.000 und wir haben die Gewalttäter hochgestreichelt und ihnen die Möglichkeit gegeben sich zu entwickeln! Es geht nicht um ein peinliches Feuerlein. Es geht um die Gesetzesüberschreitung und die Gewaltbereitschaft der Masse drumherum diese durchzusetzen und zu schützen. Um so enger die Grenzen, um so geringer die Übertritte. zero tollerance!

    Also in meinen Augen ein wirkliches Spitzenspiel mit dem richtigen Ausgang für ALLE ;-)

  16. @zero tolerance allgemein: Ich glaube ja, dass man da zwei Extreme gegenüberstellt, die es so gar nicht gibt. Nämlich hartes Durchgreifen auf der einen und Kuschelkurs auf der anderen. Mir geht es darum, dass wir eine WM-Arena besitzen, also ein Stadion nach modernem Sicherheitsstandard. Inklusive Videoüberwachtung. Man kann null Toleranz haben und trotzdem vernünftig agieren. Sprich: das Theater im Block beobachten und ob es für Menschen jenseits der 50 Zündelfreunde gefährlich wird. Wenn nicht, dann abwarten bis zur Pause oder zum Spielende und die Betreffenden irgendwo oben und entspannt abgreifen. Das macht es für die Einsatzkräfte einfacher, verschont Unbeteiligte und verfolgt trotzdem konsequent Aktionen, die verboten sind. Quasi null Toleranz, bei der Aufwand und Nutzen stimmen, denn die die dafür plädieren, dass man immer und sofort und kompromisslos den Block räumen müsste, sollten sich auch vor Augen halten, dass nicht sie es sind, die die konfrontativste aller konfrontativen Varianten durchboxen müssen..

    1. Einspruch, Euer Ehren.
      “Die konfrontativste aller konfrontativen Varianten durchboxen” – bitte unbedingt weiter so, deshalb bin ich vehementer Fan von Red Bull Leipzig geworden, der Wimpel im Auto ist schon seit fast 2 Jahren “Kult”…

  17. Das klingt schon recht gut und ist sicherlich genauso effektiv, um die Täter aus dieser Situation zu greifen. Aber leider geschieht das dann ungesehen. Show of Forces…
    So wissen alle anderen die zu uns kommen, das hier nicht einfach nur zugeschaut sondern unmittelbar eingegriffen wird.

  18. Schade auch, dass RB die Gewalttäter in den Reihen der privaten Sicherheitskräfte “hochstreichelt” und mit ihnen “auf Kuschelkurs geht”.

Schreibe einen Kommentar zu rotebrauseblogger Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert