Das Fernando-Torres-Syndrom?

Das erste Saisonspiel der RasenBallsportler hat diverse Baustellen aufgezeigt. Eine vieldiskutierte Baustelle ist Daniel Frahn bzw. vielmehr die Position, die er im 4-4-2 Orals bekleidet. Bei der Verpflichtung wurde Frahn noch mit folgenden Worten zitiert [broken Link]: „Mir ist bewusst, dass von mir Tore erwartet werden.“ Dass er nun seine (Spiel)Tage im offensiv-linken Mittelfeld verbringt, passt da auf den ersten Blick nicht ganz ins Bild. Von Babelsberg zwar (Angriffs)Wege über links durchaus gewohnt, wirkt Frahn bei RB Leipzig als hätte er sich mit seiner Rolle an der linken Außenlinie noch nicht ganz angefreundet, zumal die zwei Spitzen (Kammlott und Frommer/ Kutschke) wenig Platz lassen für Wege Richtung Mitte und Tor. Tomas Oral sollte vermutlich schnell eine mehr oder weniger endgültige Entscheidung treffen. Wenn er Frahn als Linksaußen will, dann muss er die Kritik (vor allem der Fans) daran ignorieren, auch wenn es wohl bis zum Winter dauern könnte, bis sich die Idee einschleift und effektiv durchsetzt. In diesem Sinne war es auch gut, dass Frahn gegen Türkiyemspor 90 Minuten lang über links spielte und nicht etwa nach 60 Minuten in die Sturmzentrale verschoben wurde. Wenn Frahn aber nur den Platzhalter für eine mögliche 1A-Lösung für das linke Mittelfeld spielt (auch wenn Dietmar Beiersdorfer weitere Verstärkungen öffentlich nicht für nötig hält), dann sollte man das Experiment möglichst sofort beenden und Alexander Laas (oder Tom Geißler) diese Rolle spielen lassen. Ansonsten könnte es nämlich sein, dass man Daniel Frahn ähnlich systematisch demontiert wie dies mit Fernando Torres bei der WM gemacht wurde, der mit großen Erwartungen in die Spiele geschickt bei jeder Auswechslung ein Stück seines Selbstbewusstseins verlor und zum Schluss keine relevante Rolle mehr fürs Team spielte. Daniel Frahn wirkt ähnlich anfällig für Selbstzweifel und war im letzten Jahr in Babelsberg deswegen so stark, weil er in einem klaren System eine feste, funktionierende Rolle gespielt hat. Wenn Frahn und Oral der Meinung sind, es soll die linke Seite sein, dann ist das ok und dann müssen sich alle Beteiligten durchkämpfen, ohne sich jede Woche aufs Neue zu fragen, ob die Entscheidung richtig war. Wenn die Zweifel an seiner Rolle überwiegen, dann ganz schnell ab mit Daniel Frahn in den Sturm.

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